Drama, Tränen, Frustschrei: "Ninja Warrior"-Finale wird zum Albtraum

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Stage 2 hatte ein mutiples Drama erzeugt: Am letzten der fünf Hindernisse, der unsichtbaren Leiter, scheiterten acht Finalisten. Auch Top-Favorit René Casselly schied aus.
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Philipp Göthert ist der neue Last Man Standing von "Ninja Warrior Germany" (RTL). Im Foto: Der 24-Jährige buzzert nach einer fantastischen Leistung in Stage 3 und qualifiziert sich für den Mount Midoriyama.
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Der absolute Triumph blieb Göthert verwehrt. Am Mount Midoriyama stürzte er nach 16 Sprossen an der endlosen Himmelsleiter ab.
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Der Sieger der Jubiläumsstaffel freut sich mit den Moderatoren Frank Buschmann und Jan Köppen sowie Field Reporterin Laura Wontorra über den Titel als Last Man Standing und die Siegprämie von 25.000 Euro.
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Auch Sandro Scheibler, zuletzt zweimal NWG-Dritter, schaffte die zehn Meter an Ringen und Seilen nicht schnell genug durch den Kamin.
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"Das ist ein Ninja-Märchen!" Ausgerechnet der 16-jährige Newcomer Jonas Moritz knackte die unsichtbare Leiter als Erster - und scheinbar mühelos.
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Tränen zum Abschied: Frank Buschmann sagte "Tschüss" als NWG-Moderator und Jan Köppen weinte. Großer emotionaler Moment!
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"Nein, nein, nein, das ist doch Wahnsinn!" Frank Buschmann war mit seinen Nerven am Ende. Das Finale von "Ninja Warrior Germany" (RTL) wurde zum Albtraum. Aber nicht nur für ihn - neun von elf Super-Athleten scheiterten dramatisch. Am Ende gab es dennoch einen verdienten Sieger.

Das wird Ärger geben. Und zwar für die Parcours-Bauer. Die griffen im zweiten und entscheidenden Finaldurchgang von "Ninja Warrior Germany" (RTL) tief in die Trickkiste und zimmerten mit der "unsichtbaren Leiter" ein Hindernis, das nur die wenigsten noch kannten. Doch es sollte den meisten den großen Traum vom Mount Midoriyama schon vorzeitig zerstören. Den erreichte am Ende nur einer. Da waren die Nerven der Moderatoren Frank Buschmann und Jan Köppen allerdings schon lange durch.

Wie sich die Worte glichen - und hinterher die Gesichter. "Die Speed-Stage sollte kein Problem sein", sagte Paul Stöckel. "Ich seh mich schon in Stage 3", meinte Elias Schmidt. René Casselly, amtierender Last Man Standing und strotzend vor Selbstbewusstsein, befand: "Die Chancen auf Stage 3? 100, 110, ach, was weiß ich, wie viel Prozent." Frank Buschmann hätte auch sagen können: "Stage 2 ist 'ne Lachtaube für die Athleten."

War sie aber nicht. Buschi hätte es wissen können: "Es passiert so oft das, was kein Schwein erwartet." Das sagte er auch, allerdings waren da schon vier Athleten rausgesegelt in eben dieser Stage 2, die wie ein anspruchsvoller Spaziergang wirkte. Es waren ja auch nur fünf Hindernisse. Aber eines davon wurde für acht von elf Finalisten zum unerwarteten Endgegner. Kim Marschner konnte nicht mal das erste erleben, der Comebacker musste wegen einer Erkrankung passen - es blieb nicht die einzige Enttäuschung des Abends.

Ninja-Drama: Etliche Favoriten scheiden der Reihe nach aus

Stammrollen, Kurbel, Rasierklingen, Seilzug, unsichtbare Leiter. Die fünf Stage-2-Hindernisse wirkten mehr als machbar. Einzig Field Reporterin Laura Wontorra hatte recherchiert. Denn dieses Hindernis hatte es schon einmal ganz am Anfang in Staffel 1 im Finale gegeben. Wontorra: "Und damals hat das nur einer geschafft." Aber das ist neun Jahre her, die Athleten haben sich entwickelt, so kernig wie der ganze Sport. Tenor, auch auf dem Moderatorenturm: Was soll da schon schiefgehen?

Kurz gesagt: fast alles. Außer Lukas Kilian, der schon am Seilzug abflog, erreichten alle Finalisten die beiden Ringe, über die sie sich zehn Meter durch den Kamin an Seilen Richtung Buzzer empor hangeln mussten. Aber schon der erste, Urgestein Daniel Gerber, blieb auf acht Metern hängen, als die Sollzeit von 1.45 Minuten ablief. "Ich konnte nicht mehr", gab "Dima" zu und weissagte: "Das wird auch für die anderen schwer."

Wie recht er leider hatte: Joel Mattli, ehemaliger Sieger bei "Ninja Warrior Österreich", und Julian Rieger, Vorjahressechster, standen irgendwann tief enttäuscht und ratlos am Mikro. "Ich war mir so sicher", "Es hat sich gut angefühlt", "Es ist gerade megabitter". Da dämmerte es auch den Moderatoren. "Diese ver... unsichtbare Leiter, was für ein Biest", ätzte Frank Buschmann. "Das wäre ein absurd große Überraschung, wenn keiner in Stage 3 geht."

Märchenhaft: Newbie Jonas Moritz knackt das Trauma-Hindernis

Athlet Nummer 5 erlöste die leidenden Kommentatoren. Nur hatten sie mit dem gar nicht gerechnet. Jonas Moritz, 16-jähriger NWG-Debütant, pflügte cool durch den Parcours und dann auch "easy peasy" (Buschi) die unsichtbare Leiter hoch. Mit 9,59 Sekunden Rest auf der Uhr buzzerte er, als sei's ein Klacks. "Es ist komplett verrückt, wie geil ist das denn?!", jubelte Buschi und Köppi wurde ganz beseelt: "Das ist ein Ninja-Märchen."

Für andere wurde es ein Albtraum. Paul Stöckel, der "fliegende Holländer" Len Schoemakers, der Youngster Elias Schmidt - alle stolperten an der unsichtbaren Leiter und mussten einräumen: "Die habe ich unterschätzt." Und die Moderatoren litten, besonders bei Sandro Scheibler, zuletzt zweimal Dritter bei NWG. "Der pumpt, das wird nix, das kann nicht wahr sein: Wir verlieren Sandro!", jammerte Buschi, als der Schweizer stecken blieb. Der war "mega-enttäuscht", nutzte die Gelegenheit am Mikro dann aber für eine romantische Liebeserklärung an seine Freundin Celina. Wenn schon nicht Mount Midoriyama, dann zählt wenigstens die Liebe.

Kehrt René Casselly im nächsten Jahr zurück?

Es blieben noch zwei Hoffnungen. Eigentlich, nach der Erwartungshaltung, Selbstverständlichkeiten auf zwei Beinen. Philipp Göthert, LMS 2023, und René Casselly, einziger "Ninja Warrior Germany" (2021), zudem amtierender LMS und - ganz aktuell - Sieger bei "Ninja Warrior France". Aber Köppi hatte gelernt: "Der muss es doch schaffen", flehte er vor Götherts Start.

Und der 24-jährige LMS von 2023 ließ Buschi und Köppi nicht hängen - und sich auch nicht. Nicht einmal im vermaledeiten Kamin. Mit 1,23 Sekunden Restzeit und "auf der letzten Rille", getragen von den verzweifelten Anfeuerungen der Moderatoren (Buschi: "Bitte, bitte, bitte!"), buzzerte Göthert. Aber auch er räumte ein: "Ich hab die unsichtbare Leiter ganz schön unterschätzt."

Und dann Casselly. Der Top-Favorit, auch in seinen eigenen Augen. "Auf dem Oberkörper könnte man Spiegeleier braten, so heiß ist der", sagte Buschi zur Motivation des Zirkusartisten. Deshalb meinte er auch: "Ich hab keine Sorgen." Kaum eine Minute später bibberte er doch: "Das wird knapp, der ist alle!" Es gab kein Happy End für Casselly. "Das gibt's nicht, Wahnsinn! Sensation bei Ninja Warrior: René Casselly ist raus", fasste Buschi entsetzt zusammen. Casselly war zwar gefasst, aber auch so enttäuscht, dass er sogar ein Comeback im nächsten Jahr nicht zusagte: "Das muss ich mir zweimal überlegen."

Leid und Freud für Philipp Göthert

Stage 3 brachte sieben neue Hindernisse. Aber nur einer schaffte alle: Philipp Göthert. Konkurrent Jonas Moritz ging am fünften, dem Spaziergang, baden, durfte aber stolz sein: "Riesenleistung, Riesenstaffel, Riesenüberraschung", lobte Buschi den Youngster. Göthert stand schon nach dem Spaziergang als neuer LMS fest, aber er ging mit einer fantastischen Leistung, vor allem am Stangenflug, den ganzen Weg. Am Buzzer brüllte er seine Freude heraus: Er schaffte es erneut an den Mount, ist einer von drei Athleten (neben Casselly und Moritz Hans), der dieses Double schaffte.

Der Koloss, der Stahl gewordene Traum aller schlaflosen Nächte eines jeden Ninja-Sportlers, ist 32 Meter hoch. Philipp schaffte leider nur ein Drittel. Nach der 16. Sprosse der endlosen Himmelsleiter verkantete er und stürzte ab. Aus der Traum. Er brüllte (wie vorher Casselly nach dem Scheitern in Stage 2) seinen Frust in die Nacht.

Rührend: Jan Köppen weint bei Frank Buschmanns Abschied

Unten bei der Siegerehrung konnte er schon wieder lächeln und sich über den Titel Last Man Standing und 25.000 Euro Siegprämie freuen. Philipp ist damit nun der dritterfolgreichste NWG-Athlet aller Zeiten. Ob er im nächsten Jahr den Mount endlich bezwingt, wird Frank Buschmann nicht mehr als Moderator erleben. Er verabschiedete sich nach zehn Jahren in den NWG-Ruhestand.

Das ging vor allem Jan Köppen nahe. Bei seiner Abschiedsrede geriet er mehrmals ins Stocken, die Stimme kippte, es rollten Tränen. "Hör auf zu heulen", mahnte Buschi. "Es fällt mir halt schwer, dich gehen zu lassen", schniefte Köppen. Buschi: "Ich bin doch noch da." Köppi: "Aber bald weg!" Ein hochemotionaler Moment, nach dem abschließend nur noch zu sagen bleibt: Danke, Buschi, und mach's gut.

Quelle: teleschau – der mediendienst