Für andere wurde es ein Albtraum. Paul Stöckel, der "fliegende Holländer" Len Schoemakers, der Youngster Elias Schmidt - alle stolperten an der unsichtbaren Leiter und mussten einräumen: "Die habe ich unterschätzt." Und die Moderatoren litten, besonders bei Sandro Scheibler, zuletzt zweimal Dritter bei NWG. "Der pumpt, das wird nix, das kann nicht wahr sein: Wir verlieren Sandro!", jammerte Buschi, als der Schweizer stecken blieb. Der war "mega-enttäuscht", nutzte die Gelegenheit am Mikro dann aber für eine romantische Liebeserklärung an seine Freundin Celina. Wenn schon nicht Mount Midoriyama, dann zählt wenigstens die Liebe.
Kehrt René Casselly im nächsten Jahr zurück?
Es blieben noch zwei Hoffnungen. Eigentlich, nach der Erwartungshaltung, Selbstverständlichkeiten auf zwei Beinen. Philipp Göthert, LMS 2023, und René Casselly, einziger "Ninja Warrior Germany" (2021), zudem amtierender LMS und - ganz aktuell - Sieger bei "Ninja Warrior France". Aber Köppi hatte gelernt: "Der muss es doch schaffen", flehte er vor Götherts Start.
Und der 24-jährige LMS von 2023 ließ Buschi und Köppi nicht hängen - und sich auch nicht. Nicht einmal im vermaledeiten Kamin. Mit 1,23 Sekunden Restzeit und "auf der letzten Rille", getragen von den verzweifelten Anfeuerungen der Moderatoren (Buschi: "Bitte, bitte, bitte!"), buzzerte Göthert. Aber auch er räumte ein: "Ich hab die unsichtbare Leiter ganz schön unterschätzt."
Und dann Casselly. Der Top-Favorit, auch in seinen eigenen Augen. "Auf dem Oberkörper könnte man Spiegeleier braten, so heiß ist der", sagte Buschi zur Motivation des Zirkusartisten. Deshalb meinte er auch: "Ich hab keine Sorgen." Kaum eine Minute später bibberte er doch: "Das wird knapp, der ist alle!" Es gab kein Happy End für Casselly. "Das gibt's nicht, Wahnsinn! Sensation bei Ninja Warrior: René Casselly ist raus", fasste Buschi entsetzt zusammen. Casselly war zwar gefasst, aber auch so enttäuscht, dass er sogar ein Comeback im nächsten Jahr nicht zusagte: "Das muss ich mir zweimal überlegen."
Leid und Freud für Philipp Göthert
Stage 3 brachte sieben neue Hindernisse. Aber nur einer schaffte alle: Philipp Göthert. Konkurrent Jonas Moritz ging am fünften, dem Spaziergang, baden, durfte aber stolz sein: "Riesenleistung, Riesenstaffel, Riesenüberraschung", lobte Buschi den Youngster. Göthert stand schon nach dem Spaziergang als neuer LMS fest, aber er ging mit einer fantastischen Leistung, vor allem am Stangenflug, den ganzen Weg. Am Buzzer brüllte er seine Freude heraus: Er schaffte es erneut an den Mount, ist einer von drei Athleten (neben Casselly und Moritz Hans), der dieses Double schaffte.
Der Koloss, der Stahl gewordene Traum aller schlaflosen Nächte eines jeden Ninja-Sportlers, ist 32 Meter hoch. Philipp schaffte leider nur ein Drittel. Nach der 16. Sprosse der endlosen Himmelsleiter verkantete er und stürzte ab. Aus der Traum. Er brüllte (wie vorher Casselly nach dem Scheitern in Stage 2) seinen Frust in die Nacht.
Rührend: Jan Köppen weint bei Frank Buschmanns Abschied
Unten bei der Siegerehrung konnte er schon wieder lächeln und sich über den Titel Last Man Standing und 25.000 Euro Siegprämie freuen. Philipp ist damit nun der dritterfolgreichste NWG-Athlet aller Zeiten. Ob er im nächsten Jahr den Mount endlich bezwingt, wird Frank Buschmann nicht mehr als Moderator erleben. Er verabschiedete sich nach zehn Jahren in den NWG-Ruhestand.
Das ging vor allem Jan Köppen nahe. Bei seiner Abschiedsrede geriet er mehrmals ins Stocken, die Stimme kippte, es rollten Tränen. "Hör auf zu heulen", mahnte Buschi. "Es fällt mir halt schwer, dich gehen zu lassen", schniefte Köppen. Buschi: "Ich bin doch noch da." Köppi: "Aber bald weg!" Ein hochemotionaler Moment, nach dem abschließend nur noch zu sagen bleibt: Danke, Buschi, und mach's gut.
Quelle: teleschau – der mediendienst