Blaulicht bei "Bares für Rares": XXL-Playmobil-Polizist provoziert Händlerstreit

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"Bares für Rares"
Horst Lichter konnte am Montag bei "Bares für Rares" seine Begeisterung für einen Playmobil-Polizisten kaum zügeln.
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Ursprünglich stammte die Figur aus dem Playmobil-Fun-Park in Nürnberg, wie die Verkäufer erzählten.
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Das Mitbringsel wurde zwischen 1990 und 2000 hergestellt.
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Im Händlerraum nahm Jos van Katwijk die Figur unter die Lupe. Doch er war nicht der einzige Interessierte.
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Besonders mit Walter Lehnertz (links) fand van Katwijk einen erbitterten Konkurrenten.
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Am Ende setzte sich van Katwijk aber mit einem Gebot von 600 Euro durch.
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Horst Lichter jubelte über einen XXL-Playmobil-Polizist mit Blaulicht und Sirene. Der "Bares für Rares"-Verkäufer wusste zwar nicht, was die Figur wert war. Sein kurioses Fundstück sorgte aber für beste Stimmung - und später für ordentlich Zunder im Händlerraum.

"Das ist natürlich wieder geil", jubelte Horst Lichter, als in der Montagsausgabe von "Bares für Rares" ein Objekt mit Blaulicht und Sirene auftauchte. Verkäufer Klaus aus Tönning wusste zwar nicht, was sein Riesen-Playmobil-Polizist wert war - aber eines war sicher: Für Unterhaltung und Zoff im Händlerraum sorgte er garantiert.

Mit offenem Verdeck und dem XXL-Playmobil-Polizisten auf der Rückbank waren Klaus und sein Freund Andreas aus Erlangen ins Pulheimer Walzwerk gefahren. "Die Feuerwehr hat uns gesehen und gleich einen Daumen hoch für den Kollegen gezeigt", erzählte Klaus. Horst Lichter kugelte sich bei der Anekdote fast vor Lachen. Ursprünglich stammte die Figur aus dem Playmobil-Fun-Park in Nürnberg. Danach stand sie jahrelang im Schaufenster von Klaus' Fahrschule - ein echter Hingucker für Kinder. "Das war immer ein Highlight", erinnerte sich Klaus. Anders als viele andere Riesenfiguren bestand sein Playmobil-Polizist nicht aus Polyethylen, sondern aus bemaltem Fiberglas.

"Das ist anders", bemerkte auch Annika Raßbach: "Diese Figur ist eine Sonderanfertigung. Das könnte sogar ein Einzelstück sein." Und noch ein Detail fiel auf: Der Playmobil-Polizist trug die Uniform der bayerischen Polizei, die bis 2005 im Einsatz war. Damit konnte Expertin Raßbach das XXL-Stück auf die Jahre zwischen 1990 und 2000 datieren. "Gut, dass der Kollege eine schusssichere Weste trägt", scherzte Raßbach - denn auf der Brust zeigte die Figur ein Einschussloch. Trotz des Makels taxierte sie 350 bis 400 Euro. Klaus hätte sich schon über 150 Euro gefreut, schließlich war der XXL-Polizisten ein Geschenk. Doch je höher der Preis, desto besser - der Erlös sollte ans Tierheim gehen.

Playmobil-Polizist mit Einschussloch lässt "Bares für Rares"-Händler witzeln

"Ist der vorne kaputt?", fragte Walter Lehnertz seinen Kollegen Jos van Katwijk, als der den Playmobil-Polizisten näher betrachtete. "Ja, da ist ein Loch", bestätigte van Katwijk. Walter Pauritsch hingegen deutete die Stelle eher als "ein Einschusszeichen, wie bei einem Kürass. Oder vielleicht wollte man testen, ob die Weste kugelsicher ist".

"Mir gefällt der", meinte Lehnertz, denn: "Den kannst du hinstellen und alle fahren langsam." Jos van Katwijk wollte vom Verkäufer wissen, ob die Figur ein Werbemittel von Playmobil war. "Nein, das ist eine massiv gearbeitete Outdoor-Figur aus dem Fun-Park und nicht aus dünnem Kunststoff gefertigt, wie die Promo-Figuren", erklärte Verkäufer Klaus.

"Ah", ging ein Raunen durch den Händlerraum. "Das ist etwas Besonderes", lobte Pauritsch und bot 100 Euro zum Start. Doch er wurde schnell überboten, erst von Elisabeth Nüdling, dann von van Katwijk mit 200 Euro. Danach stieg auch Walter Lehnertz mit 280 Euro ein und zettelte damit ein Duell mit van Katwijk an.

Wolfgang Pauritsch lobt "tolles Gefecht" zwischen Händlerkollegen

"Die Holländer können noch nicht mal 'Polizei' lesen", stichelte Lehnertz, als van Katwijk 380 Euro bot. Der Holländer ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, lachte und erhöhte auf 425 Euro. "Was willst du da hinten?", regte sich dafür Lehnertz weiter auf. Aber van Katwijk zeigte sich unbekümmert und nahm den Polizisten weiter ins Visier. Das "tolle Gefecht", wie Pauritsch es nannte, sorgte weiterhin für reichlich Unterhaltung. Van Katwijk warf schließlich "Fünfeinhalb" in den Ring und Sitznachbar Julian Schmitz-Avila schaute völlig verdutzt: "Fünfeinhalb Tausend?" Doch van Katwijk lachte und korrigierte sich schnell: "Nein, 550 Euro."

"Bist du jetzt raus, Waldi?", fragte Pauritsch, als Ruhe in den Raum kehrte. "Jetzt warte doch mal", wollte sich Lehnertz nicht drängen lassen. Aber van Katwijk wollte die übergroße Playmobil-Figur unbedingt haben und erhöhte letztlich auf 600 Euro. "Auch die Eifel hat ihre Grenzen", schmunzelte Pauritsch und Lehnertz nickte: "So ist es." "Sehr gut, dann geht er nach Holland", freute sich van Katwijk, als er die Scheine für den Verkäufer zählte. "Und dazu noch einen 'Lucky Dollar'", fügte der Holländer hinzu. "Zwei - wenn, dann soll es weh tun", forderte aber Lehnertz und van Katwijk befolgte.

Experte schätzt Teller hoch ein - dann folgt der Absturz im Händlerraum

Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Golf-Accessoire von Wendela Horz als englisches Objekt von Mappin & Webb (London, 1904) aus Sterlingsilber erkannt. Für den Scorecard-Halter wünschte sich der Verkäufer 150 bis 200 Euro. Die Expertin schätzte das "interessante Sammlerstück" auf 300 bis 400 Euro. Walter Pauritsch zahlte 350 Euro. Colmar Schulte-Goltz datierte einen Relief-Teller aus Bronze (im Entwurf von 1871) auf 1980. Der Wunschpreis für das Objekt der Kunstgießerei Lauchhammer lag bei 250 Euro. Der Experte taxierte das Stück zwar auf 1.000 bis 1.300 Euro, doch Händler Jos van Katwijk zahlte nur 250 Euro, denn "der Teller ist im Verkauf schwierig".

Ein "Set mit den kleinsten Büchern der Welt" der Gutenberg Stiftung (Mainz) datierte Annika Raßbach auf 1964. Dafür wünschte sich die Verkäuferin 800 Euro. Doch "die sind sehr oft im Umlauf", wusste Raßbach und schätzte nur 150 bis 250 Euro. Wolfgang Pauritsch zahlte am Ende 150 Euro für die kleinen Bücher unter Plexiglas. Colmar Schulte-Goltz taxierte die Darstellung der stürmischen See mit Segelschiffen des niederländischen Malers Govert van Emmerik (1856) auf 750 bis 1.000 Euro. Gewünscht wurden 500 Euro. Händler Julian Schmitz-Avila zahlte 850 Euro für das Werk.