"Behalt' die Nerven!": "Bares für Rares"-Duell um Spielzeug pulverisiert den Wunschpreis

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Bares für Rares
Ein Kran gefiel bei "Bares für Rares" nicht nur Horst Lichter.
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Verkäufer Frank hat das Spielzeug einst von einem Nachbarn bekommen - und wünschte sich jetzt mindestens 100 Euro dafür.
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Julian Schmitz-Avila (links) und Anaisio Guedes waren sofort begeistert von dem Mitbringsel.
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In einem erbitterten Händlerduell boten sich Anaisio Guedes (rechts) und Walter Lehnertz weit über den Schätzpreis von 150 Euro.
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"Zum Spielen für Kinder ist der nicht, dafür ist er zu alt und zu gut", sagt Frank über den Blechkran, den er in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" veräußern will. Mit dem Spieltrieb der Händler hat er nicht gerechnet - und schon gar nicht mit dem Verkaufspreis.

"Zum Spielen für Kinder ist der nicht, dafür ist er zu alt und zu gut", fand Frank. Doch Kindskopf und Experte Detlev Kümmel spielte bereits mit dem Mini-Hafenkran. Horst Lichter wurde bereits akustisch angezogen, bevor er wusste, was auf dem Tisch stand ... "Dieses Geräusch lockt mich aus der entferntesten Hütte", schwärmte Lichter. "Das ist wirklich sehr schön!", frohlockte er, als er das Spielzeug in seiner ganzen blechernen Pracht erkannte. "Drehen, wenden, anheben, ablassen", erklärte der Experte die Spielmöglichkeiten.

Lichter konnte sich kaum beruhigen vor Begeisterung: "Das ja der Hammer! Wow! Das gefällt mir aber! Hach ja!" Vom Verkäufer wollte er wissen, ob das Objekt aus dessen Kindheit sei. "Nein, so alt bin ich noch nicht, das ist noch älter", antwortete der 70-Jährige. Befragt, wie er an das gute Stück kam, erzählte Frank, dass ein Nachbar einst gefragt habe: "Ist das was für den Müll?" Er reagierte entsetzt: "Um Gottes willen!" Auch Lichter staunte, dass der Nachbar so einen Schatz wegwerfen wollte. Zum Glück rettete Frank den Kran.

Frank recherchierte und kam auf das Baujahr 1950. Der Nachbar bestätigte, dass er den Kran zu der Zeit von seinen Eltern geschenkt bekommen habe. "Es ist zu schade, als dass Kinder das kaputt spielen", glaubte Frank. Lichter vermutete eine Nürnberger Provenienz. "Das liegt aber nur daran, dass das meiste Spielzeug aus Nürnberg kam", setzte Lichter nach. Er hatte recht: Detlev Kümmel nannte die Nürnberger Blechspielwaren GmbH und Nachfolger, abgekürzt "NBN". Dann demonstrierte der Experte das Schaltgetriebe.

"Bares für Rares"-Verkäufer hofft auf "Spieltrieb" im Händlerraum

Der Kran konnte sich im oder gegen den Uhrzeigersinn drehen. Der Haken ließ sich Auf- und Ablassen. "Das Ganze wird bewegt durch ein Uhrwerk", erklärte Kümmel. Blech und Lithographien seien gut erhalten, doch gebe es Flugrost und Farbverluste, so der Experte. "Das macht den Kran nur noch originaler, steht ja keiner frisch lackiert rum", argumentierte Lichter. Vor allem nicht an einem Hafen, gab Kümmel ihm Recht. "Made in Germany - US Zone" war zu lesen. Kümmel wusste daher: Der Kran stammte aus der Nachkriegszeit.

Rund 100 Euro wünschte sich Frank. "Hier ist auch der Spieltrieb gefragt, der kann ja nicht nur schön aussehen, da will man auch gern mit spielen", fand Detlev Kümmel. Daher sei der Kran gut zu verkaufen. Der Experte hielt 100 bis 150 Euro für realistisch. Die Kindsköpfe Julian Schmitz-Avila und Anaisio Guedes hielt es nicht auf ihren Plätzen. Sie probierten den Kran sofort aus. "Nicht einfach ziehen!", mahnte Schmitz-Avila. "Geh mal weg!", forderte er. Doch Guedes wollte den gedachten Sandkasten nicht verlassen ...

Julian Schmitz-Avila gelang es, den Kran zu steuern. "Mega!", begeisterte sich Anaisio Guedes. "Stark!", fand Schmitz-Avila. Verkäufer Frank hatte schon vor dem Betreten des Händlerraums einen Einblick in seine Ambitionen gegeben ... "Ich hoffe, dass der Kran nicht nur Sachen anhebt, sondern auch den Preis im Händlerraum", kalauerte Frank. Julian Schmitz-Avila erklärte zur Begrüßung: "Da hätte ich mich als Kind wahnsinnig gefreut." Damit war er nicht allein, wie sich bald herausstellte ...

"Jetzt hat er ihn" - und dann folgt im Händlerraum der nächste Twist

Walter Lehnertz startete mit seinen obligatorischen 80 Euro. Julian Schmitz-Avila und Ferdinand Resul Adanir stiegen ebenfalls ein. "Ich gucke aus meinem Fenster in Hamburg und sehe jeden Tag solche Kräne, das bringt mich in Erinnerung - deshalb 120", bot Anaisio Guedes höher. Lehnertz und Guedes schüttelten die Mitbewerber ab. Als Lehnertz 160 Euro bot, warf ihm der Rivale vor: "Schon wieder will er mich ärgern!" Lehnertz darauf angriffslustig: "Du siehst den aus dem Fenster, ich stelle mir den in die Bude rein!"

Anaisio Guedes konterte: "Du kannst ihn bei mir anschauen, wenn ich den kaufe - 200!" Lehnertz´ Reaktion: "210! Jetzt hat er mir eine Kampfansage gemacht." Frank war der lachende Dritte ... "230, 40, 50!", überbot sich Lehnertz selbst, bevor Guedes etwas sagen konnte. "Waldi, behalt' die Nerven!", sagte Lisa Nüdling staunend. Guedes bot 280 und Lehnertz gab vermeintlich auf: "Jetzt hat er ihn." Dann der Plot-Twist: "Aber du kriegst ihn nicht! 300!"

Am Ende hatte Anaisio Guedes die Nase vorn und kaufte den Kran für 330 Euro: "Jetzt muss ich nicht mehr aus dem Fenster schauen, ich werde direkt in mein Zimmer schauen." Die Glasschale aus dem Jahr 1914/15 könne 1.500 Euro einbringen, so Colmar Schulte-Goltz. Aufgrund der Beschädigungen wollte Anaisio Guedes nicht mehr als 500 bezahlen. "Ich würde sie dann doch lieber wieder mitnehmen", entschied Oliver.

Stoff-Känguru bringt Horst Lichter ins Schwärmen

"So ein süßes kleines Känguru", schwärmte Horst Lichter von dem originellen Zeitschriftenständer. Tanja aus Luxemburg hatte zehn Euro auf dem Flohmarkt bezahlt. 300 bis 600 Euro hielt Detlev Kümmel für möglich. Ferdinand Resul Adanir bezahlte 210 Euro. Das Verkaufsobjekt von Eric und seiner Tochter Hannah war ein goldener Ring mit Turmalin und Diamanten. 1.000 Euro fänden beide schön. Wendela Horz bremste auf maximal 700. Lisa Nüdling kaufte den Schmuck am Ende für 800 Euro.

Einen Clip mit Diamanten aus den 1930er-Jahren aus 585er-Gold und 950er-Platin wollte Veronika aus Wien für 1.000 Euro veräußern. Wendela Horz hielt bis zu 1.300 für angemessen. Lisa Nüdling bezahlte exakt den Wunschpreis. Matthias präsentierte sein Mitbringsel nicht nur auf dem Silbertablett, sondern wollte ebendieses verkaufen. Bis zu 200 Euro wünschte er sich, während Colmar Schulte-Goltz bis zu 350 anvisierte. Ferdinand Resul Adanir war das Objekt 320 Euro wert.