Andreas Gabalier bereut Hymne auf queere Liebe: "Der einzige Flop meiner Laufbahn"

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Andreas Gabalier ist inzwischen überzeugt: Einen Song über queere Liebe will niemand von ihm hören.
2024 Getty Images/Alexander Hassenstein
"Hits, Herz und Heimat - Der Schlagerhype"
Andreas Gabalier kultiviert seit Jahren sein Image als "Volks-Rock'n'Roller".
ZDF und ORF/ Constanze Grießler

Andreas Gabalier hat die Volksmusik revolutioniert, indem er sie mit Rock kombinierte. Seit 16 Jahren steht er erfolgreich auf der Bühne - wenn auch nicht unumstritten. In der Doku "Hits, Herz und Heimat - Der Schlagerhype" hat er über die Kritik an seiner Musik und seinen "einzigen Flop" gesprochen.

Er ist bekannt als "Volks Rock 'n' Roller". Andreas Gabalier macht seit Jahren erfolgreich Volksmusik - auf seine Weise. Er kombiniert rockige Töne mit typischen Texten der Volksmusik. Doch obwohl er sich seit einigen Jahren fest in der Branche etabliert hat, gibt es auch viel Kritik am gebürtigen Steirer. Darüber hat der Musiker nun in der 3sat-Doku "Hits, Herz und Heimat - Der Schlagerhype" gesprochen.

Vor 16 Jahren hat Gabalier angefangen, Songs zu schreiben und aufzutreten. Seine ersten Auftritte zeigen ihn noch mit glatt geföhnten Haaren als "braven Volksmusiker", wie etwa im Musikantenstadl im Jahre 2009. Doch dieses Image hat der "Alpen-Elvis" in der Vergangenheit gelassen: "Auf diesen Meilenstein blicke ich mit einem großen breiten Grinsen zurück. Es sind einfach Zeitzeugen", kommentiert Gabalier die Bilder. Er gesteht zudem: "Ich hab zu der Zeit überhaupt nicht gewusst, was da passiert."

Andreas Gabalier äußert sich zu Kritik: "In tausend Interviews klargestellt"

Mittlerweile ist er als "Volks Rock 'n' Roller" bekannt, macht eine Mischung aus Rock-, Volks- und Partymusik. Doch Gabalier polarisiert auch, da er ein stark konservatives Bild von Heimat verbreitet. Kritiker werfen ihm vor, in seinen Texten veraltete Rollenbilder und rechte Ideen aufzugreifen. Davon will der 41-Jährige jedoch nichts wissen.

"Ich glaube gar nicht, dass die Musik polarisiert, sondern ich als Person", betont Gabalier. Über die Negativ-Schlagzeilen erklärt er: "Ich glaube, dass das ausschließlich deswegen passiert ist, weil dieser Erfolg einfach von heute auf morgen so groß da war und, dass viele dieser Interviews der Anfangszeit niemals so groß gemacht worden wären, wenn das - überspitzt gesagt - ein kleinerer Fisch von sich gegeben hätte."

Er stellt klar, keine Nähe nach "rechts oder ähnliches" zu haben: "Das habe ich in tausend Interviews klargestellt. (...) Ich habe diese Vorwürfe immer wieder von mir gewiesen und das mache ich nach wie vor." Er sei mittlerweile müde geworden, immer wieder darüber sprechen zu müssen. Stattdessen wolle er sich auf die Menschen besinnen, die hinter ihm stehen und die er mit seiner Musik begeistert: "Man macht das, was man macht, für die Leute, die Freude damit haben, und nicht für irgendwelche Kritiker."

"Der Volks Rock 'n' Roller singt übermorgen nicht im Kleid"

In der Vergangenheit ließ ihn die Kritik jedoch nicht immer kalt. Mit dem Song "Liebeleben" brachte er ein Plädoyer für die queere Liebe und Toleranz raus. Darin singt er unter anderem die Zeilen: "Ob Frau und Mann, oder Mann und Mann oder zwei Mädchen dann (...) ist es Liebe, ist es Leben."

Doch den "Imagewandel" nahmen ihm die Kritiker offenbar nicht ab. Gabalier erklärt rückblickend: "Das war der einzige Flop meiner Laufbahn. Vielleicht wollten sie es auch einfach nicht von mir hören" Am Ende sei jeder seine Marke, seine Brand, so betont Gabalier: "Das ist das Laster. Coca-Cola ist morgen nicht gelb, der Volks Rock 'n' Roller singt übermorgen nicht im Kleid."

3sat zeigt "Hits, Herz und Heimat - Der Schlagerhype" am Mittwoch, 17. Dezember, um 21.05 Uhr.

Quelle: teleschau – der mediendienst