Von der Theatergöre zur Krimi-Legende: So hat sich Mariele Millowitsch verändert

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Mariele Millowitsch in ihrer Rolle als Marie Brand
Bald 70 Jahre, aber kein bisschen leise: Marielle Millowitsch begeistert seit 17 Jahren als Kriminalhauptkommissarin Marie Brand.
ZDF/Martin Valentin Menke
Mariele Millowitsch
Mariele Millowitsch (Mitte) stammt aus einer Künstlerfamilie: Auch Vater Willy (mit Ehefrau Gerda) arbeitete als Schauspieler.
IMAGO / United Archives

Mariele Millowitsch hatte schon Rekord-Einschaltquoten, da war sie kaum zehn Jahre alt. Jetzt, 60 Jahre später, kann sie auf über 200 Film- und TV-Produktionen zurückblicken, an denen sie beteiligt war. Und die Einschaltquoten passen immer noch. Am 23. November feiert sie ihren 70. Geburtstag.

Als Mariele Millowitsch, der Star aus der Krimiserie "Marie Brand", zum ersten Mal über die TV-Bildschirme der Nation flimmerte, geschah dies in Schwarzweiß - aber halb Deutschland schaute zu. Mariele, eigentlich Marie-Luise, debütierte 1965 in "Drei kölsche Jungen", einer Übertragung aus dem Millowitsch-Theater in Köln. Die Schwänke mit Marieles Vater Willy Millowitsch in den Hauptrollen, wurden seit 1953 im Fernsehen gezeigt und hatten sich zu Straßenfegern entwickelt. In den Hochzeiten brachte es das Stück "Tante Jutta aus Kalkutta" 1962 auf sagenhafte 88 Prozent Einschaltquote.

Mariele wurde in eine Schauspiel- und Theaterfamilie hineingeboren. Ihr Vater Willy war Volksschauspiel-Held, Karnevals-Ikone und Stimmungssänger, ihre Tante Lucy führte mit Willy das familieneigene Theater. Zwei ihrer drei älteren Geschwister waren, wie auch weitere Verwandte, im Theatergeschäft involviert. Kein Wunder, dass auch Mariele früh auf der Bühne stand.

Damals schauten Millionen zu und das gilt immer noch. Zuletzt lief "Marie Brand und die Bedrohung vom anderen Stern" im ZDF, die 37. Episode der "Marie Brand"-Reihe, in der Mariele die Titelrolle spielt, und auch da schalteten über sechs Millionen Zuschauer ein. Aber dennoch: Beinahe wäre Mariele Millowitsch gar nicht Schauspielerin geworden.

Mariele Millowitsch war Mordopfer im "Schimanski-Tatort"

Obwohl sie neben der Schulausbildung und den Theaterrollen in den 70er-Jahren auch erste Spielfilm- und Serienerfahrung sammelte ("Die Stadt im Tal" vom damaligen Jungregisseur Wolfgang Petersen, sowie ein erster "Tatort"-Einsatz), wählte Mariele nach dem Abitur einen anderen Weg: Sie studierte Veterinärmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Unmittelbar vor Abschluss des Studiums unterbrach sie es und kehrte auf die Theaterbühne und auch ins Fernsehen zurück. Zwischen 1983 und 1989 drehte sie zehn Fernsehfilme. Darunter ein Schimanski-"Tatort", den ihre Rolle allerdings nicht überlebte: Als Vera Karpinski wurde sie zu Tode geprügelt.

1990 erfolgte die nächste Kehrtwende: Mariele ging wieder an die Uni und promovierte 1991. Den Beruf der Tierärztin übte sie allerdings nie aus. Denn sie entschied sich erneut für die Schauspielerei. Diesmal endgültig und mit riesigem Erfolg. Schon 1995 kam durch die Rolle der Marie Malek, in der sie bis 2004 insgesamt 69 Mal in "girl friends - Freundschaft mit Herz" zu sehen war, der Durchbruch. 1996 wurde sie als Titelheldin der Comedy-Serie "Nikola" gecastet, die bis 2005 über 110 Folgen lang lief. Hierfür wurde sie 2003 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Für "Nikola" bekam Mariele Millowitsch den Deutschen Fernsehpreis

Die beiden Serien machten sie beliebt, berühmt und erfolgreich und ebneten den Weg für weitere Engagements. Millowitsch war im Kino zu sehen ("Männer wie wir") und drehte über zwei Dutzend Fernsehfilme inklusive etlicher "Traumschiff"-Abenteuer und zwei Staffeln als Hauptdarstellerin in "Die Familienanwältin". 2008 übernahm Mariele die Titelrolle in der Krimi-Reihe "Marie Brand" und machte sie mit ihrem Serienpartner Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) zu einer der erfolgreichsten Krimi-Reihen in Deutschland.

Über Mariele Millowitschs Privatleben ist wenig bekannt. Sie war acht Jahre lang mit dem Anwalt Alexander Isadi liiert, gilt seit der Trennung 2009 als bekennender Single. Der "Berliner Zeitung" verriet sie in einem Interview: "Es ist gut, wie es ist: Ich lebe sehr gern allein."

Quelle: teleschau – der mediendienst