Annette Frier im Interview: "Ich schäme mich für vieles, genauso wie alle Menschen"

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Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage
Ein bisschen sind die Wechseljahre wie die Pubertät, sagt Annette Frier. Da macht man schon mal verrückte Sachen - und stellt vor allem alles infrage. Ihre Serie zum Thema, "Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage", startet nun bei Joyn und ist später bei SAT.1 zu sehen.
Joyn/Willi Weber
Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage
Annette Frier und Henning Baum - als sie selbst - kommen sich näher.
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Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage
Annette Frier lässt es krachen - Wechseljahre sind nichts für Feiglinge. Im Interview mit der Agentur teleschau spricht sie offen über das Älterwerden und ihre Selbstzweifel.
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Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage
Caroline Frier (links), die leibhaftige Schwester Annette Friers, spielt auch in der Serie Annette Friers (rechts) Schwester Caro. Als die neun Jahre ältere Annette in einer ZDF-Serie die Mutter Caros spielen soll, reicht es ihr mit der Altersdiskriminierung. Sie will eine eigene Serie über die Wechseljahre drehen.
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Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage
Gut, diese Serienfamilie gibt es nicht wirklich. Annette Frier (links) spielt sich zwar selbst, ist aber in der Serie mit einem Mann verheiratet, der von Schauspieler Alexander Khuon verkörpert wird. Die gemeinsame Tochter wird von Maria Matschke Engel gespielt. Übrigens die Tochter der Schauspieler Matthias Matschke und Judith Engel.
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Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage
Annette Frier (rechts) mit Barbara Schöneberger. Auch sie "unterstützt" die Serie mit Gastauftritten.
Joyn/Willi Weber

Anlässlich des Starts ihrer neuen Serie "Frier und Fünfzig" spricht Annette Frier im Interview über die Themen, die viele lieber wegschieben: Scham, Wechseljahre und das Älterwerden an sich.

Auch Schauspielerin Annette Frier kennt dieses unangenehme Ziehen im Bauch: Scham. Die 51-jährige Kölnerin, eine der beliebtesten und vielseitigsten TV-Frauen Deutschlands, vielen bekannt aus Erfolgsformaten wie "Danni Lowinski", "Schillerstraße" oder zahlreichen Comedy-Shows, spricht im Interview mit der Agentur teleschau ganz offen darüber. "Ich schäme mich für vieles, genauso wie alle Menschen", sagt sie. "Scham ist ein sehr menschliches Gefühl, über das man ungerne spricht", so Frier. Ein ehrliches Bekenntnis einer Frau, die seit Jahren im Rampenlicht steht und die eigentlich längst gewohnt sein müsste, beobachtet zu werden.

Annette Frier verrät auch, wann genau sie dieses Gefühl besonders stark verspürt: "Grundsätzlich schäme ich mich oft, wenn das Bild, das ich abgebe, nicht mit meinem wirklichen Gefühl übereinstimmt. Ich meine diesen einen Moment: Mein Gott, das bin ich doch überhaupt nicht!" Ein Gedanke, den vermutlich viele kennen.

"Wir müssen uns sowohl der Scham als auch dem Älterwerden zuwenden"

Anlass des offenen Gesprächs mit der Agentur teleschau ist die neue achtteilige Serie "Frier und Fünfzig" (abrufbar auf Joyn, und montags, 22.20 Uhr, bei SAT.1. zu sehen). Darin spielt die zweifache Mutter sich selbst - eine Frau, Anfang Fünfzig, mitten in den Wechseljahren. Ein Thema, das noch immer viel Scham auslöst. Ohne Umschweife widmet sich Frier der Lebensphase, über die viele lieber schweigen würden. Die Schauspielerin, die ihre Ausbildung an der renommierten Kölner Schauspielschule "Der Keller" absolvierte und mehrfach ausgezeichnet wurde, spricht im Interview davon, dass alles, was man wegschiebt, ohnehin zurückkomme. Je älter sie werde, desto "klarer" erkenne sie das. "Alle Aspekte meines Lebens, die ich verschiebe - nach dem Motto: Da kümmere ich mich später drum, wenn ich groß bin -, sie kommen wieder. Alles Unbearbeitete!"

Und so entdeckt Frier sogar etwas Positives im Älterwerden - etwas, das viele gerne übersehen. "Wenn ich dem Älterwerden etwas abgewinnen will, dann ist es die Chance, sich diese Dinge anzugucken anstatt weiter zu verdrängen", sagt sie im Interview. Was also lange liegen blieb, klopft jetzt wieder an und will endlich angesehen werden. "Wir müssen uns sowohl der Scham als auch dem Älterwerden zuwenden. Vielleicht ist das schon die ganze Verabredung", meint Frier. Ein Satz, so schlicht wie wahr.

Quelle: teleschau – der mediendienst