Karin Baal ist tot. Die Schauspielerin war bekannt für ihre Rollen in deutschen Filmklassikern wie "Die Halbstarken" und vielen Edgar-Wallace-Filmen. Ihr bewegtes Leben war trotz großem Erfolg auch von persönlichen Krisen geprägt.
Die Schauspielerin Karin Baal, bekannt aus dem Film-Klassiker "Die Halbstarken" und mehreren Edgar-Wallace-Krimis, ist im Alter von 84 Jahren verstorben. Das teilt die Deutschen Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf die Familie de Künstlerin am Samstag, 30. November 2024, mit. Demnach sei Baal bereits am Dienstag (26. November 2024) in Berlin gestorben.
Baal erlangte früh Berühmtheit durch Film und Fernsehen. Ihre ikonische Rolle war in "Die Halbstarken" von 1956, wo sie in einer Schlüsselszene zur Waffe griff.
Karin Baal mit 84 Jahren verstorben: die deutsche Antwort auf Brigitte Bardot
"Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reißt ein riesiges Loch - nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland", äußerten ihre Kinder Therese Lohner und Thomas Baal.
Bereits ihre erste Filmrolle war bemerkenswert. "Die Halbstarken" von 1956 porträtiert das Leben junger Menschen in Berlin und deren kriminellen Aktivitäten. Am Beckenrand eines Schwimmbads treffen einige junge Männer auf Sissy, dargestellt von der jungen Karin Baal. "Kennst du Sissy?" fragt einer der Brüder und ergänzt: "Sissy ist 'ne Wolke. Ne Atomwolke." Der Film wurde zum Klassiker des deutschen Nachkriegskinos, und Baal wurde als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert.
Ihre selbstbewusste Darstellung der Frauenfigur in "Die Halbstarken" bleibt faszinierend. Die Rolle der Sissy, "mit Ypsilon wie Romy" wurde von Baal mit einer prägnanten Tanzszene gegen Horst Buchholz als Freddy untermalt. In Schwarz-Weiß-Aufnahmen, in denen Frauen "Fräulein" genannt werden und man im Café "eine Coca" bestellt, enthüllt sich Sissys Charakter als intrigant und gewaltbereit.
Leben trotz Erfolgen von Krisen geprägt
Geboren 1940 in Berlin, begann sie später eine Ausbildung zur Modezeichnerin. Aus Hunderten Bewerberinnen wurde sie für "Die Halbstarken" ausgewählt, in dem auch Horst Buchholz mitwirkte. Weitere Rollen hatte sie in vielen anderen Filmen und Serien wie "Das Mädchen Rosemarie", "Wir Kellerkinder" und "Die junge Sünderin". Sie avancierte Ende der 50-er Jahre zu einem Idol der Teenager und schlug sogar einen Hollywood-Vertrag aus.
Zusätzlich trat sie in Edgar-Wallace-Filmen und Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz" auf. Die einstige Film-Diva des Nachkriegskinos war später auch in Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Schwarzwaldklinik" sowie in TV-Krimis wie dem "Tatort" war sie mehrfach zu sehen. Karin Baals Leben war trotz aller Erfolge von Krisen geprägt: zwei gescheiterte Ehen, der Tod ihres dritten Mannes. Ihre letzte Ehe mit Cevdet Celik endete schließlich ebenfalls.