Der Film «Sissi» beginnt 1853 in Possenhofen am Starnberger See. Herzog Max von Bayern lebt mit seiner Frau und den vielen Kindern, darunter die Töchter Helene (Nene) und Elisabeth (Sissi), ein beschauliches Leben.
Drehort Fuschl statt Possenhofen
Gedreht wurden die Szenen aber nicht am bayerischen Originalschauplatz, sondern im Salzkammergut, unweit von Salzburg. «Schloss Fuschl schrieb Filmgeschichte als bezaubernde Kulisse für den ersten "Sissi"-Film», schreibt das heute dort angesiedelte Luxushotel über seine Immobilie. «Als Kulisse für Schloss Possenhofen fing die malerische Seelage des Schlosses den Geist der legendären Geschichte perfekt ein.» Während der Dreharbeiten habe Romy Schneider auf dem Schloss gelebt, woran heute eine Suite erinnere.
Zurück zu «Sissi»: Die Schwester von Herzog Max' Frau Ludovika ist die Mutter des österreichischen Kaisers und möchte Franz Joseph mit Helene verheiraten. Zur Verlobung lädt sie Ludovika und deren älteste Tochter nach Bad Ischl bei Salzburg ein. Die burschikose Sissi fährt mit.
Sissi lernt bei einem Reißaus zufällig den jungen Kaiser kennen, sagt aber nicht, wer sie ist. Der junge Monarch ist hingerissen von der natürlichen Elisabeth und verkündet später beim Empfang zum Entsetzen seiner Mutter die Verlobung mit Sissi - statt mit Nene. Über die Donau reist Sissi in ihre neue Heimat Österreich.
Den komödiantischen Part in dem Klassiker, der unzählige Male im Fernsehen wiederholt worden ist, übernehmen Erich Nikowitz und Josef Meinrad. Nikowitz spielt Franz Josephs Vater Erzherzog Franz Karl, der vorgibt, schwerhörig zu sein, und Meinrad gibt den tollpatschigen Major Böckl, der den Kaiser in Ischl beschützen soll und Sissi für eine Attentäterin hält.
«Genickstarre» von der Perücke
Die zierliche Romy Schneider schrieb während der Dreharbeiten 1955 in ihr Tagebuch, dass die Perücke «so ungewohnt und anstrengend» zu tragen sei; sie bekomme von dem Gewicht eine «Genickstarre, als säße man in der ersten Reihe im Kino».
In späteren Jahren beklagte sich die Schauspielerin über die «Sissi»-Filme, die Rolle klebe an ihr «wie Grießbrei». «Das war bestimmt richtig damals. Aber dann wollte ich halt eines Tages nicht mehr die Prinzessin sein.»
Zwei Fortsetzungsfilme gab es nach dem ersten Teil. Einen vierten Film lehnte Romy Schneider trotz Millionengage ab. 1972 trat sie trotzdem noch einmal als Sisi in der kunstvollen Verfilmung «Ludwig II.» von Luchino Visconti auf - an der Seite von Helmut Berger als Bayerns männerliebendem Märchenkönig, der Sisis Großcousin war.