Es beschäftigt die Welt: In der Netflix-Serie "Adolescence" wird ein Teenager des Mordes an einer Mitschülerin überführt. Die aufwühlende Serie soll jetzt sogar britischen Schulen zugänglich gemacht werden.
Die britische Miniserie "Adolescence" erzählt von einem 13-Jährigen, der eine Gleichaltrige ersticht. Der Streamingdienst Netflix verzeichnete in weniger als drei Wochen fast hundert Millionen Abrufe. In den ersten zweieinhalb Wochen seit der Veröffentlichung am 13. März 2025 wurden weltweit rund 96,7 Millionen Aufrufe für die vierteilige Produktion aus dem Vereinigten Königreich registriert.
Netflix, das nach eigenen Angaben mehr als 300 Millionen zahlende Mitglieder in über 190 Ländern hat, veröffentlicht dienstagabends seine Wochencharts, die die Streaming-Top-10 jeweils von Montag bis Sonntag erfassen.
Worum geht es in der Erfolgs-Serie "Adolescence"?
- Erste Online-Woche, 13. bis 16. März: 24,3 Millionen Aufrufe (views)
- Zweite Woche, 17. bis 23. März: 42 Millionen Aufrufe
- Dritte Woche, 24. bis 30. März: 30,4 Millionen Aufrufe
"Adolescence" dreht sich um den 13-jährigen Jamie Miller (Owen Cooper), der eines Abends mit einem Messer eine Mitschülerin ersticht. Als die Polizei am folgenden Morgen sein Kinderzimmer stürmt, stehen die Eltern (Stephen Graham und Christine Tremarco) hilflos und fassungslos dabei. Der Mord an Katie wird in der Serie genutzt, um die Psyche des Jungen zu erkunden, der von Mobbing, sozialer Isolation und gefährlichen Denkmustern über angeblich erstrebenswerte Männlichkeit überfordert wurde.
Vater-Darsteller und Serien-Mitschöpfer Stephen Graham formulierte die Kernfrage der Serie so: "Welche Einflüsse Gleichaltriger, aus dem Internet und sozialen Medien üben Druck auf unsere jungen Männer aus?" Die vier Echtzeit-Episoden von je rund einer Stunde wurden ohne Schnitt gedreht. Am beeindruckendsten von den One-Shot-Folgen (Regie: Philip Barantini) finden viele die Episode drei, in der eine Psychologin (Erin Doherty) den Jungen zum Verständnis seiner grauenvollen Tat befragt.
Britischer Premier will Hit-Serie an Schulen zeigen
Jamie ist in dieser Kammerspiel-Folge einerseits kindlich und charmant, will die erwachsene Frau aber auch mit Unwahrheiten beeindrucken, verliert letztendlich die Beherrschung und versucht die Gutachterin mit Dominanzgehabe einzuschüchtern. In Großbritannien soll "Adolescence" nun auch Schulen zugänglich gemacht werden.
Premierminister Keir Starmer empfing die Serienmacher am Montag in der Downing Street. Die Serie mit seinen Teenagerkindern zu sehen, habe die Familie hart getroffen, sagte Starmer. Es sei eine bedeutende Initiative, die Serie mit so vielen Schülern wie möglich zu sehen. "Nur, indem wir zuhören und von den Erfahrungen junger Menschen und Wohltätigkeitsorganisationen lernen, können wir die Probleme angehen, die diese bahnbrechende Serie aufwirft", teilte Starmer mit.