Wo sind die Vögel hin?

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Spatzen sind auch am Futterhäuschen im heimischen Garten zu sehen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Spatzen sind auch am Futterhäuschen im heimischen Garten zu sehen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Nach einer ersten Bilanz sind bei der Zählung der Wintervögel weniger Tiere gesichtet worden.

Wenn der Naturschutzbund (Nabu)zum Zählen aufruft, nehmen Vogelschützer Bleistift und Papier - und warten darauf, dass Singvögel ihrem Garten einen Besuch abstatten (wahlweise darf es auch der Hinterhof sein). Zwar können die Ergebnisse noch bis zum 16. Januar gemeldet werden, aber es steht wohl jetzt schon fest, dass sich im Durchschnitt und im Vergleich zum vergangenen Jahr weniger Meisen, Finken und Amseln zum Mahl am Futterhäuschen eingefunden haben.

Was zunächst erschreckend nach einem weiteren Weltuntergangsszenario klingt, hat aber viel harmlosere Gründe. Denn trotz der überraschenden Einsicht, dass es im Winter kalt ist und sogar schneien kann, hat das Fernbleiben der Tiere ganz harmlose Gründe: Sie finden im Wald und auf dem Feld offenbar noch genügend Futter.

Ein vorwitziger Wurm, ein trotzig am Baum ausharrender Apfel oder Reste einer am Wegesrand gefundenen Brotzeit sind für gefiederte fränkische Gourmets wohl ungleich verlockender als noch so liebevoll ausgestreutes Tüten-Körnerfutter. Weshalb also sollten sich Vögel auf engem Raum mit anderen Hungrigen um ein paar Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse und Getreideflocken streiten wenn der natürliche Tisch noch gedeckt ist? Auch ein Vogel hat Geschmack.