Es gibt Dinge, die sollten niemals in den Abfluss geschüttet werden. Was gehört alles dazu und wie sollten diese Dinge tatsächlich entsorgt werden?
Was darf nicht in den Abfluss?
Warum sollten diese Dinge nicht hineingeschüttet werden?
Welche Folgen hat es?
Wie wird es dann richtig entsorgt?
Es scheint so leicht: Essensreste und Co. einfach ins Waschbecken oder in die Toilette kippen, Wasser hinterher und weg ist es. Doch es gibt Dinge, die solltest du nicht einfach so in den Abfluss schütten. Welche sind das und weshalb gehören sie nicht in den Abfluss?
Dinge, die nicht in den Abfluss gehören
Die Toilette oder der Abfluss werden oft als Müllschlucker missbraucht. Doch nicht alles, was du dort hinunterspülen kannst, darf oder soll dort hinein. Die Folgen können unterschiedlich sein. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für dich selber.
1# Essensreste: Genau wie sonstige Küchenabfälle haben sie dort nichts verloren. Zum einen kann sich das Fett, welches sich darin befindet, mit der Zeit ablagern und die Rohre im Haus verstopfen. Ein weiteres Beispiel ist Reis. Dieser quillt im Rohr auf und kann es auf Dauer verstopfen. Ebenso Mehl oder Kaffeesatz. Außerdem werden durch Essensreste die Abwasseranlagen stark verschmutzt, was zu höheren Kosten führt. Zum anderen können sie auch Ratten anlocken. Und die möchtest du nicht unbedingt im Haus haben. Essensreste gehören also entweder in die Bio-Tonne oder den Hausmüll.
2#Medikamente: Du hast abgelaufene oder übrig gebliebene Medikamente zu Hause? Auch sie gehören nicht in das Abwassersystem. In den Abwasseranlagen können sie nur zum Teil, wenn überhaupt, wieder entfernt werden. Damit landen sie im Wasser und im Klärschlamm, der als Dünger ausgebracht wird, und damit wieder in der Nahrungskette. Medikamente gehören also ebenfalls in den Hausmüll.
3# Textilien: Auch wenn es beispielsweise nur eine Socke ist, hat diese im Abfluss nichts zu suchen. Ähnlich wie Küchenpapier löst sie sich nicht auf und kann zu Verstopfungen führen. Ebenfalls Putzlappen, auch diese müssen über die Restmülltonne entsorgt werden. Generell gehören alle festen Abfälle nicht in die Toilette. Dazu gehören auch Zigarettenkippen, Flaschenverschlüsse, Korken, Katzenstreu oder Vogelsand. All das gehört in den Restmüll.
Was noch alles nicht in den Abfluss gehört
4# Farben, Lacke und Chemikalien: Es sollte eigentlich klar sein: Farbe gehört nicht in den Abfluss. Durch die Chemikalien können sowohl die Abwassersysteme Schaden nehmen als auch die Mikroorganismen, welche in den Kläranlagen zum Einsatz kommen. Diese sind im sogenannten Belebtschlammbecken im Einsatz und bauen dort biologisch Schadstoffe ab. Lösungsmittel, Farben und Lacke gehören in den Sondermüll, oft werden über die Gemeinden Schadstoffsammlungen angeboten, wo du kostenfrei diese Dinge abgeben kannst. Auch der Wertstoffhof nimmt sie an. Ein Problem sind Putzmittel. Hier kannst du nur versuchen, möglichst biologisch abbaubare Produkte zu verwenden.
5# Hygieneartikel: Ist es dir schon einmal passiert, dass du gewaschen hast und in einer Hosentasche war noch ein Papiertaschentuch oder ein Blatt einer Küchenrolle? Dann weißt du, was für ein Klumpen daraus entstehen kann. Darum gehören weder Papiertaschentücher noch Küchenrolle in den Abfluss. Im Gegensatz zu Toilettenpapier zerfasern sie nämlich nicht und lösen sich auch nicht auf. Das Resultat: Sie verklumpen und können so den Abfluss verstopfen. Doch nicht nur das: In großen Mengen können sie sogar in den recht groß dimensionierten Abwasserrohren zu Problemen führen. In der Kläranlage selber müssen sie durch große Rechen oder Siebe aus dem Wasser gefischt werden. Anschließend werden sie gesammelt und dann verbrannt. Die Kosten dafür sind immens hoch und werden durch die Abwassergebühren weitergegeben. Übrigens: Gleiches gilt für die feuchten Toilettentücher. Auch sie lösen sich nicht auf. Was diesen Artikeln allen zu eigen ist: Sie werden mit Nassfestmitteln auf Polymerbasis hergestellt. Und das löst sich nicht auf. Ebenso gehören Binden, Tampons oder Wattestäbchen nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll.
6# Windeln: Auch diese gehören in den Restmüll. Solltest du Stoffwindeln benutzen, so kannst du das "große Geschäft" in der Toilette hinunterspülen. Die Windel selber, sollte sie dann irgendwann nicht mehr benutzbar sein, gehört in die Restmülltonne.
7# Kosmetik: Abgelaufener oder nicht mehr benutzbarer Nagellack, Nagellackentferner und alles, was dazu gehört wie Abschminktücher oder feuchte Reinigungstücher gehören nicht in den Abfluss. Die Chemikalien in der Kosmetik führen ähnlich wie bei Lacken zu Problemen in der Kläranlage, die Tücher können zu Rohrverstopfungen führen. Wie du Nagellack richtig entsorgst, kannst du hier nachlesen.
Fazit: Wie kannst du vorbeugen?
Selbst wenn du äußerst gewissenhaft bist, es wird immer wieder geschehen, dass dir Dinge in den Abfluss fallen, die dort nicht hineingehören. Mit einigen kleinen Tricks kannst du jedoch vorbeugen und dir so auch möglicherweise teure Reparaturen ersparen:
Leg in jedes Waschbecken einen Siebeinsatz, um damit Haare oder groben Schmutz abzufangen.
Spüle die Abflüsse regelmäßig mit heißem Wasser. Das löst Fette und verhindert Geruch und Verstopfungen.
Allen Sparmaßnahmen zum Trotz: Verwende nicht immer die Spartaste am WC. Zu wenig Durchfluss kann auf Dauer zu Verstopfungen führen.
Vermeide chemische Reiniger, diese können die Rohre angreifen.
Verwende auch keine Cola zum Reinigen, der enthaltene Zucker kann in der Kläranlage nicht abgebaut werden.