Passwörter sind wie ein ordentliches Schloss

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Wenn Hacker erst einmal diese Bestätigung sehen, ist es bereits zu spät. Foto: Tobias Hase/dpa
Wenn Hacker erst einmal diese Bestätigung sehen, ist es bereits zu spät. Foto: Tobias Hase/dpa

4,5 Milliarden Datensätze haben Hacker bei ihren Streifzügen erbeutet. Nutzer sollten im Internet umsichtig sein und erst einmal ihre Zugangsdaten ändern.

Auch wenn die genaue Anzahl nicht feststeht oder wir sie schlichtweg nicht wissen: 4,5 Milliarden ist eine ungeheuere Zahl. So viele Datensätze sollen Hacker auf ihren Streifzügen im Internet erbeutet haben. Daten, die E-Mail-Adressen und Passwörter enthalten und in dieser Kombination in der digitalen Welt so etwas sind wie der Wohnungsschlüssel im realen Leben, der Zugang nämlich zu persönlichen Informationen, inklusive der Bankverbindung.

Praktisch jeder kann betroffen sein

Experten meinen, dass praktisch jeder, der im Internet unterwegs ist - beispielsweise Daten in der virtuellen Wolke speichert, den Urlaub bucht oder einkauft - vom Diebstahl betroffen sein könnte. Könnte deshalb, weil nicht klar ist, inwieweit nicht mehr benutzte Adressen oder längst veraltete Passwörter in die Hände der Diebe gefallen sind und sich daher die Zahl reduzieren könnte.


Sicher ist jedoch, dass diese Zahl wieder einmal zeigt, welche Dimensionen das Internet mittlerweile hat und welche technischen Möglichkeiten Kriminellen zur Verfügung stehen. Es zeigt aber auch, wie sorglos viele Nutzer im virtuellen Leben sind. Freilich ist es einfacher, sich mit nur einem Passwort und einer E-Mail-Adresse bei allen Internetseiten anzumelden, sich vom Internetbrowser die immer wieder gleichen Daten in den entsprechenden Formularen mit einem Klick ausfüllen zu lassen. Wenn man sich aber überlegt, dass man auf diese Weise Dieben Zugang zum eigenen Bankkonto gewährt, wird schnell deutlich, dass diese Bequemlichkeit einen ganz handfesten Preis hat.

Das Internet ist kein Paralleluniversum

Dieser Diebstahl zeigt, dass das Internet kein Paralleluniversum ist, das vollkommen unabhängig von der realen Welt existiert. Und wie im wirklichen Leben ist es auch im Internet nicht verkehrt, den gesunden Menschenverstand einzuschalten und ein Mindestmaß an Vorsicht walten zu lassen. Das heißt zum Beispiel, dass man Zugangsdaten als das begreifen sollte, was sie sind: Schlüssel zu Türen, die das schützen, was uns lieb und teuer ist. Deshalb sperren wir auch die Wohnungstür ab, wenn wir außer Haus gehen oder lassen Leute, die wir nicht kennen, nicht herein. Es ist längst Zeit, dass wir uns im Internet genauso verhalten - und Türen mit einem ordentlichen Schloss sichern.