Trotz der monatelangen Trockenheit des vergangenen Sommers wird es laut Experten 2019 zu einer Mückenplage kommen. Milde und feuchte Temperaturen seit Jahresbeginn sind ideal für die Insekten, die auch exotische Krankheiten übertragen können.
Die milden Temperaturen und die vielen Unwetter, die Regen und Feuchtigkeit mit sich bringen, sorgen seit Jahresbeginn für perfekte Bedingungen für Steckmücken. Deren Eier können trotz monatelanger Trockenheit im vergangenen Sommer überleben. Durch die milden und feuchten Wetterverhältnisse werden sich die unterschiedlichen Stechmückenarten laut Experten schlagartig vermehren. Ebenfalls begünstigend war der große Schneefall in Österreich und Südbayern, der Hochwasser zur Folge hatte.
Mückenexpertin Doreen Walther erklärt
" Egal, wie viele oder wenige den Winter überleben - entscheidend sind die Witterungsverhältnisse im Frühling", sagt Mücken-Expertin Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg . Am besten ist es für Stechmücken deshalb, wenn es feucht ist und viel regnet, denn die Insekten legen ihre Eier in feuchten Brutplätzen ab.
Auch die extreme Trockenheit im Sommer des vergangenen Jahres hat den Mücken nicht geschadet. Der Sommer 2018 ist der Grund, weshalb 2019 eine Mückenplage bevorsteht.
Die Trockenheit lässt die meisten Stechmückeneier nicht einfach absterben, sondern verschiebt die Entwicklung nur in das spätere Jahr. "Die abgelegten Eier können dort auch Jahre überdauern - bis zum nächsten Hochwasser. Dann schlüpfen die Larven", erklärt Walther. Besonders die exotischen Arten sind mit der Trockenheit des vergangenen Jahres laut Doreen Walther problemlos klar gekommen.
Mit den Stechmücken kommen gefährliche Krankheiten
Während des Blutsaugens können besonders die exotischen Stechmückenarten gefährliche Viren auf den Menschen übertragen. Zu diesen Tropen-Krankheiten zählen zum Beispiel das West-Nil-, Chikungunya-, Dengue- oder auch Zika-Fieber.
Letztes Jahr häuften sich in Europa vor allem die Fälle von Ansteckungen mit dem West-Nil-Virus (WNV). "In Europa kam es in der Vergangenheit zu saisonalen Ausbrüchen oder vereinzelten Übertragungen in südeuropäischen Ländern (Iberische Halbinsel, Frankreich, Italien, Griechenland), einigen Ländern Zentraleuropas (Tschechien, Ungarn, Serbien, Österreich) sowie den Schwarzmeeranrainerstaaten (Bulgarien, Rumänien, Moldawien, Ukraine, Südrussland)", erklärt das Robert Koch- Institut in Berlin.
"Nach einem Aufenthalt in einer der von WNV betroffenen Regionen sind einzelne nach Deutschland importierte WNV-Erkrankungen bekannt geworden", so die Stellungnahme des Instituts in einem Bericht. Während die Ansteckung in Deutschland 2018 noch gering war, warnt das Robert Koch- Institut, dass das West-Nil-Fieber künftig jedoch auch ein saisonales Problem in Deutschland werden könnte.