Frauen ab 30 Jahren
Einmal jährlich Abtastung der Brüste und der Achselhöhlen, Anleitung zur Brustselbstuntersuchung. Bei Patienten mit erblichem Brustkrebs übernehmen die Kassen frühere und engmaschigere Untersuchungen.
Empfehlung der Deutschen Krebshilfe: Die Tastuntersuchung durch den Arzt ist wichtig, weil sie bei Beschwerden in der Brust oder bei Verdacht auf Brustkrebs dazu führt, dass weiterführende Untersuchungen veranlasst werden. Als alleinige Maßnahme zur Brustkrebsfrüherkennung reicht die ärztliche Tastuntersuchung der Brust für Frauen ab 30 Jahren nicht aus.
Frauen und Männer ab 35 Jahren
Alle zwei Jahre Teilnahme am Hautkrebs-Screening. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Untersuchung der gesamten Körperoberfläche zur Früherkennung von schwarzem und weißem Hautkrebs. Obwohl diese Untersuchung von den Krankenkassen bezahlt wird, rechnen einige Ärzte nicht direkt mit der Kasse ab und die Patienten müssen bezahlen. Deshalb: vorher nachfragen!
Empfehlung der Deutschen Krebshilfe: Das Hautkrebs-Screening ist eine sinnvolle Maßnahme zur Früherkennung von Hautkrebs. Die möglichen Beeinträchtigungen durch eine Überdiagnostik beim Hautkrebs-Screening werden gegenüber den Vorteilen einer Früherkennung als gering eingeschätzt.
Männer ab 45 Jahren
Zur Früherkennung von Prostatakrebs wird eine digital-rektale Tastuntersuchung angeboten. Möglich ist auch ein so genannter PSA-Test (wird nicht von den Kassen bezahlt).
Empfehlung der Deutschen Krebshilfe: Patienten sollten sich umfassend über die Vor- und Nachteile der Prostatakrebsfrüherkennung informieren und im Gespräch mit ihrem Arzt selbst entscheiden, ob sie einen PSA-Test durchführen lassen möchten. Ein erhöhter PSA-Wert weist darauf hin, dass der Patient zu einer Risikogruppe gehört, er kann aber auch ein Zeichen für andere, gutartige Erkrankungen sein.
Die digital-rektale Tastuntersuchung ist als alleinige Früherkennung nicht in der Lage, die Zahl tumorbedingter Todesfälle zu reduzieren. Zum Nutzen dieser Früherkennungsmethode liegen aufgrund fehlender Studien nur unzureichende Daten vor.
Alle von 50 bis 54 Jahren
Zur Darmkrebsvorsorge einmal jährlich ein immunologischer Test auf verborgenes Blut im Stuhl.
Empfehlung der Deutschen Krebshilfe: Dieser Test ist eine sinnvolle Maßnahme, um Darmkrebs früher zu erkennen. Die möglichen Nachteile beim Stuhlbluttest schätzt die Deutsche Krebshilfe gegenüber den Vorteilen einer Früherkennung als gering ein.
Frauen ab 50 bis 69 Jahren
Alle zwei Jahre Anspruch auf die Teilnahme am qualitätsgesicherten Mammographie-Screening.
Empfehlung der Deutschen Krebshilfe: Das Screening ist eine sinnvolle Maßnahme. Den Vorteilen dieser Krebsfrüherkennung stehen Nachteile und Risiken gegenüber, die am besten im Gespräch mit dem Arzt geklärt werden.
Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren
Zwei Darmspiegelungen (Koloskopie) im Abstand von zehn Jahre (Männer ab 50 Jahren, Frauen ab 55). Bei Patienten mit erblichem Darmkrebs übernehmen die Kassen frühere Untersuchungen.
Empfehlung der Deutschen Krebshilfe: Eine sinnvolle Maßnahme zur Darmkrebs-Früherkennung. Die möglichen Risiken seien gering. Andere Testverfahren (genetische Stuhltests, Kapselendoskopie) werden als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) angeboten. Die Datenlage dazu sei unzureichend, weshalb die Krebshilfe diese Untersuchungen nicht empfiehlt.
Hier können Sie sich beraten lassen
Telefonisch Die Deutsche Krebshilfe bietet mit dem "Infonetz Krebs" eine kostenlose Beratung von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr unter Tel. 0800/80708877 an. Täglich von 8 bis 20 Uhr kann man sich auch an den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums unter Tel. 0800/4203040 wenden. Unter www.krebshilfe.de und www.krebsinformationsdienst.de gibt es Infos zu Vorsorge und Therapien und kann man Broschüren bestellen.
IGeL Im Rahmen der Krebsvorsorge werden "individuelle Gesundheitsleistungen" (IGeL) angeboten. Diese müssen die Patienten selbst bezahlen. Infos über Kosten, Nutzen und Risiken gibt es beim IGeL-Monitor unter www.igel-monitor.de.