Gedenktage sind hilfreich, um das Bewusstsein für ein Thema zu schärfen. Der "Safer Internet Day" kümmert sich alljährlich um den Schutz der persönlichen Daten und die Sicherheit im Internet. Ein Tag alleine reicht aber nicht aus.
Es ist erstaunlich, was ganz normale Menschen von sich preisgeben. Nicht im realen Leben, im Gespräch, bei dem man sich in die Augen schauen kann. Sondern in den scheinbar anonymen Weiten des Internets. Da wird gefühlt ständig erzählt, was man so macht, dass man aufgestanden ist, was man zu Mittag isst und dass Arbeit und Chef nur nerven.
Spätestens bei Bemerkungen über die Arbeit sollte man aber bedenken, dass diese meist öffentlich zu sehen sind. Dieses Bewusstsein ist aber bei vielen Nutzern nicht vorhanden. Gut möglich, dass es das gleiche Phänomen ist, dass aus so manchem freundlichen und höflichen Zeitgenossen einen Gift und Galle spuckenden Foren-Troll werden lässt: die Möglichkeit nämlich, sofort weltweit Kontakt aufzunehmen, ohne sich aus der eigenen sicheren Umgebung bewegen zu müssen.
Dabei wird leicht vergessen, dass die virtuelle Welt eben nicht real ist und man nie weiß, mit wem man es zu tun hat. Der Diskussionsteilnehmer im Chat kann männlich oder weiblich, alt oder jung sein. Er kann ein freundlicher Zeitgenosse sein, oder aber ein dunkler Geselle, der einem Übles will - was zutrifft, kann man nur sehr schwer oder überhaupt nicht herausfinden. Daher sollte man nichts und niemanden auf den ersten Blick für echt und vertrauenswürdig halten und seinen Verstand nicht mit dem Mausklick ausschalten. Fremde lassen Sie doch auch nicht in Ihr Wohnzimmer.