Nach Drohungen gegen eine Schule im sächsischen Auerbach sind zwei Verdächtige festgenommen worden - einer von ihnen befindet sich bereits auf freiem Fuß.
Nach Morddrohungen gegen Lehrer eines Gymnasiums im sächsischen Auerbach ist einer der beiden Verdächtigen wieder auf freiem Fuß. Ein Mann und ein Jugendlicher waren am Mittwoch festgenommen worden. Sie standen unter Verdacht, Urheber einer Webseite zu sein, auf der die Drohungen gegen die Lehrer veröffentlicht worden waren, wie die Polizei am Donnerstag in Zwickau mitteilte.
Medien hatten berichtet, dass nach den Vernehmungen der Ältere wieder entlassen worden sei. Die Polizei in Zwickau machte auf Nachfrage allerdings keine Angaben, bei welchem der beiden Männer die Haftgründe nicht ausreichten. Die Ermittler arbeiteten jetzt weiter daran, die Vernehmungen und die Durchsuchungen der Wohnungen der Verdächtigen auszuwerten. Details - etwa zu Alter und Motiv - wollte die Polizei nicht nennen.
Beamte durchsuchten die Wohnungen der Festgenommenen, nachdem das zuständige Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Zwickau Durchsuchungsbeschlüsse erlassen hatte. In welcher Beziehung die beiden Verdächtigen zur bedrohten Schule standen und welche Motive sie gehabt haben könnten, wurde zunächst nicht bekannt.
Nach Polizeiangaben hatte ein Unbekannter über mehrere Monate hinweg Lehrer belästigt. Er hatte über das Internet Waren an die Privatadressen von Lehrkräften geschickt und auch andere aufgerufen, anonyme Bestellungen zu versenden. Am Montag kam es dann zu einer Drohung, wie es hieß. Nähere Angaben dazu machten die Behörden zunächst nicht. "Wir müssen jeden Hinweis aber sehr ernst nehmen", hatte ein Polizeisprecher betont.
Die Schulleitung entschloss sich daraufhin, den Unterricht am Mittwoch sicherheitshalber ausfallen zu lassen. Auch an diesem Donnerstag soll es noch keinen Unterricht geben. Wie die Schule auf ihrer Internetseite mitteilte, wurden alle Schüler gebeten, zu Hause zu bleiben.
Polizeifahrzeuge hatten am Mittwochvormittag den Eingang zur Schule verstellt, ein Hausmeister mähte Gras. Die äußerliche Ruhe war trügerisch. Während die Schultüren geschlossen blieben, suchten Polizisten in dem Gebäude nach verdächtigen Gegenständen sowie nach Hinweisen auf die Urheber der Drohung im Internet. Zudem sollten die Einsatzkräfte Schüler wieder nach Hause schicken, die von der Schließung der Schule nichts mitbekommen hatten. Es sei aber kein Schüler gekommen, sagte der Polizeisprecher. In dem Gebäude wurde nichts Verdächtiges gefunden.