Nutzer mögen recht sorglos im Internet unterwegs sein. Die Warnung vor gehackten Accounts allerdings nahmen die Deutschen ernst. So ernst, dass die Seiten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zeitweise nicht erreichbar waren.
Zwar mag es sein, dass viele Nutzer sich aus Bequemlichkeit mit ein und demselben Passwort bei all ihren Onlinediensten einloggen. Dass sie sich aber dennoch um die Sicherheit ihrer Daten sorgen, zeigte das Interesse, nachdem bekannt wurde, dass Millionen von Zugangsdaten für Onlinedienste gehackt worden waren. Die Testseite des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sicherheitstest.bsi.de brach am Dienstag unter dem Ansturm zeitweise zusammen. Selbst die Startseite des BSI war noch am Abend nicht aufrufbar. Erst am Mittwochvormittag war die Seite wieder zuverlässig erreichbar.
Angeblich acht Millionen Betroffene in Deutschland Bis gestern verarbeiteten die Server 12,6 Millionen Anfragen. Laut BSI-Präsident Michael Hange seien 884.000 E-Mail-Adressen betroffen gewesen. Allerdings geht die Behörde von acht Millionen Betroffenen in Deutschland aus, weil mehr als die Hälfte der E-Mail-Adressen auf .de enden. Nur die betroffenen Adressen wurden per E-Mail "nach kurzer Zeit" wie es auf der Seite hieß - Nutzer berichteten in verschiedenen sozialen Netzwerken von bis zu zwei Stunden - informiert. Die Echtheit der E-Mail sollte man mit Hilfe des Sicherheitscodes überprüfen, der nach der Anfrage sichtbar wurde und sich im Betreff wiederfand.
Die E-Mail-Adresse ist betroffen - das sollte man jetzt tun Virenprogramm Spätestens jetzt ist es Zeit, das Virenprogramm, das für Windows-Nutzer zum Grundausstattung gehört, über die Festplatte zu scheuchen und die digitalen Schädlinge zu vernichten.
Tipps - auch dazu, welche Virenscanner empfehlenswert sind, gibt auf der Seite des BSI.
Passwörter ändern Nach dem Virenscan werden die Passwörter geändert - nicht umgekehrt. Das ist deshalb wichtig, weil sonst ein neues Passwort unter Umständen erneut abgegriffen werden könnte. Ganz wichtig: für jeden Internetdienst ein eigenes Passwort verwenden!
Passwort aussuchen Um es Angreifern so schwer wie möglich zu machen, sollten Passwörter aus bis zu 15 Zeichen bestehen, Ziffern, Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinbuchstaben enthalten. Als Faustregel gilt: Das gewählte Wort darf nicht im Duden stehen. Das verhindert, dass es bei sogenannten Wörterbuch-Attacken, die von entsprechenden Tools abgegriffen werden, betroffen ist.
Vorbeugen Aktualisierungen fürs Betriebssystem als auch die für die installierten Programme müssen regelmäßig installiert werden - auch wenn das mitunter nervig sein kann.
Tipp Wird ein Zugang nicht regelmäßig benötigt, kann man sich auch bei jedem Besuch ein neues Passwort zuschicken lassen. Stichwort: "Passwort vergessen".