Experten warnen vor Wetterextremen in Bayern

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Wetterexperten warnen vor Starkregen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa
Wetterexperten warnen vor Starkregen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

Experten in München: Örtliche Sturzfluten wie letzten Sommer auch in Unterfranken sind als Folge der Klimaerwärmung nicht zu verhindern.

Die Menschen in Bayern müssen sich auf weitere extreme Starkregen mit örtlichen Überflutungen wie im vergangenen Sommer einstellen, glaubt Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU): "Die Extremereignisse des letzten Jahres sind Boten des Klimawandels und werden uns weiter ereilen", sagte die Ministerin bei einem Fach-Symposium mit knapp 300 Experten in München.

Ende Mai und Anfang Juni hatten in vielen Teilen Bayerns örtlich begrenzte Starkregen und Sturzfluten zu verheerenden Überflutungen mit insgesamt sieben Toten und Schäden in Milliardenhöhe geführt.

Zwar sei es das Ziel der Staatsregierung, "das Leben für die Menschen in Bayern sicherer zu machen", beteuerte Scharf. So würden nun auch mögliche Sturzfluten in die Gewässerplanung mit einbezogen. Zudem stünden nun auch kleinere Flüsse und Bäche im Fokus der Experten. Insgesamt 30 neue Stellen in den Wasserwirtschaftsämtern seien dafür geschaffen worden, so Scharf.

Verbessert werden soll zudem die staatliche Förderung der Kommunen beim Hochwasserschutz. Trotzdem werde das Starkregen-Risiko nicht völlig gebannt werden können, warnte Prof. Harald Lesch, Mitglied im bayerischen Klimarat. Denn schon heute hänge nach jüngsten Forschungen jeder vierte Extrem-Regen direkt mit der Klimaerwärmung zusammen: "Und die Tankstelle für unsere Starkregen ist das Mittelmeer, das so warm ist wie nie zuvor", erklärte Lesch.

"Wenn das Wasser wärmer wird, dann regnet es mehr, das ist ganz trivial", so der Experte. Erste Folge sei die Vielzahl extremer Regenfälle mit verheerenden Erdrutschen in Italien. "Aber all die feuchte Luft, die nicht an den Alpen hängen bleibt, die kommt nach Bayern", warnt Lesch. Vorhersagen für örtliche Starkregen seien zudem extrem schwierig. Henry Stern