Die Europäische Union wird gerne mit einem riesigen Wasserkopf gleichgesetzt. Doch es geht um viel mehr.
Wenn die Briten am 23. Juni Donnerstag darüber abstimmen, ob das
Vereinigte Königreich aus der Europäischen Gemeinschaft austreten oder bleiben soll, dann geht es um viel mehr als nur darum, wie groß der bürokratische Wasserkopf ist, der im fernen Brüssel mit undurchsichtigen Vorschriften aufgeblasen wird.
Es geht um unsere gemeinsamen europäischen Werte: Zwar haben die Briten schon immer auf ihren einzigartigen Inselstatus hingewiesen und ihn zusammen mit ihrer liebenswerten Schrulligkeit gepflegt und verteidigt. Sie können aber trotz aller Vorbehalte gegenüber dem Kontinent und seinen Bewohnen nicht verleugnen, dass sie eben genau das sind: Europäer, mit einer gemeinsamen Kultur, mit gemeinsamen Wurzeln und nicht zuletzt mit einer gemeinsamen Geschichte.
Einer Geschichte, in der gerade die Briten immer wieder für Freiheit und Demokratie eingetreten sind und die sie während zweier Weltkriege mit Blut, Schweiß und Tränen verteidigt haben.
Nicht zuletzt der Schrecken des Zweiten Weltkriegs war es, der die Grundlage gelegt hat für die Europäische Gemeinschaft. Die Absicht ihrer Gründer war es, sich nicht mehr auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen sondern am Konferenztisch zu verhandeln. Die Briten mit ihrer pragmatischen, demokratischen, freiheitlichen Haltung waren schon immer ein wichtiger Partner. Sie sind ein Teil von Europa, sie brauchen die EU und die EU braucht sie.
Ein Brexitwäre ein Verlust mit unabsehbaren Folgen für alle.