Nein, das Lesen eines E-Books ist kein kulturelles Vergehen. Es kann durchaus praktisch sein, einen dicken Schmöker nur mit einer Hand halten zu können. Genauso einfach sollte es sein, ein E-Book zu kaufen - jenseits aller Formate und Ökosysteme.
Entgegen aller Unkenrufe ist das Lesen digitaler Bücher nicht der Untergang des Abendlands. Auch wenn Kritiker das anders sehen mögen. Aber auch sie müssten eigentlich einsehen, dass ein 500-Seiten-Schmöker sich auf einem E-Book-Reader in ein Leichtgewicht verwandelt, das mit einer Hand gelesen werden kann.
Nicht ganz so einfach ist es aber, sich als Nutzer im Dschungel der Formate, Anbieter und digitaler Läden zurechtzufinden. Schließlich können die wenigsten mit kryptischen Kürzeln wie DRM oder ePub etwas anfangen. Und sie sollten es auch nicht müssen.
Wer nicht gerade als digitaler Freak unterwegs ist und Freude daran hat, vor dem Lesen eines Buches das Format zu konvertieren, wird herausfinden, dass er sich - ähnlich wie bei Smartphones - für ein Ökosystem entscheiden muss. Und sich damit beim jeweils anderen aussperrt.
Das ist, mit Verlaub, Quatsch. Anstatt Formate und Lesegeräte zu entwickeln, die offen für Formate und Bezugsquellen sind, ist jeder Anbieter nur darauf bedacht, sein eigenes Territorium abzuschotten. Der Dumme ist der Nutzer, der nur lesen will, egal auf welchem Gerät und dem es herzlich egal ist, in welchem Format.