Wer wird Dschungelkönig? Tanja Tischewitsch, Jörn Schlönvoigt und Maren Gilzer kämpften als letzte verbliebene Kandidaten um die begehrte Krone. Als erstes flog Tanja, die Maren nacheiferte und einfach alles schluckte. Das Original holt sich derweil die Dschungelkrone.
Endlich vorbei! Die wohl langweiligste Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" geht zu Ende. Sonja Zietlow und Daniel Hartwich machen sich keine Illusionen mehr und versuchen sich die Langweile schön zu reden. "Weniger Boulevard, mehr Feuilleton" ist die Devise. Doch nicht etwa ein Vorstoß in Richtung Qualitätsfernsehen?
Es beginnt mit Aufregung im Dschungel. Eine Schlange hängt an einem Baum. Keiner der Kandidaten hat sie gesehen, ein Spezialteam sucht das Camp ab, findet sie aber auch nicht. Zusammenfassung: Es ist absolut nichts passiert. Tanja allerdings hat hier eine Erleuchtung. Erst jetzt habe sie so richtig gemerkt, dass sie im Dschungel sei. So kurz vor der Finalprüfung hätte sie sich diese Erkenntnis eigentlich auch gleich sparen können.
Alle haben sich so lieb Bevor es zu den Prüfungen geht, wird aber erst noch mal gezeigt, wie Rolfe des Camp verlassen muss. Beim Küsschen links und rechts mit Tanja ist der Zuschauer nochmal richtig gerührt.
Maren Gilzer sinniert darüber, wie lieb sie ihn gewonnen hat und dass er die eigentliche "Camp-Mutti" war. Am Ende gibt es für alle noch einmal Gruppenkuscheln galore. Süß anzuschauen, aber hier wird nochmal klar, warum diese Staffel einfach nicht so zündet: Die Kandidaten haben sich einfach zu lieb. Auch bei der Rückkehr zu den anderen Kandidaten im Hotel dasselbe Bild: Große Umarmungen, liebe Worte, alle freuen sich, dass Angelina wieder was gegessen hat.
RTL muss also wieder zu
Tanja Tischewitsch greifen: Die quietschende Ex-DSDS-Kandidatin wundert sich in bunten Worten, warum sie denn überhaupt so weit kam. "Alter, ich bin im Finale! Ich hab tausend Gefühle in meinem Körper!" Mit beiden Händen und Brüsten erzählt sie, dass sie vorher ein No Name war und jetzt unbedingt ein Name werden möchte.
So weit, so langweilig. RTL will sich aber nicht geschlagen geben. In einem letzten Aufbäumen versuchen die Produzenten verzweifelt, diese Staffel doch noch irgendwie spannend zu machen. Also: Die Finalprüfungen, die angeblich noch härter als sonst sein sollen. Verborgen unter den Namen Schnick, Schnack und Schnuck müssen die Finalisten die Prüfungen unter sich aufteilen. Im Dschungeltelefon erklären sie, das ihnen das nicht leichtgefallen ist.
Jörn Schlönvoigt bekennt: "Wir haben gestritten, geweint, geschrien". Die Kameras zeigen die Wahrheit - die Entscheidung kann man nicht mal als eine lebhafte Diskussion bezeichnen.
Buchstabenfee Maren, die süße Dschungel-Omi mit den Zöpfchen, muss sich ihrer einzigen Angst stellen: Sie muss sich ins kalte Wasser legen und wird über und über mit Schlangen bedeckt. Die gruselig klingende Dschungelprüfung läuft dann aber doch ziemlich statisch ab. Maren liegt da, die Schlagen erkunden friedlich ihr Gesicht, der Zuschauer langweilt sich und wartet fünf mal, bis der Minuten-Countdown endlich runtergezählt hat. Sonja Zietlow lässt Maren "Teppichpython" buchstabieren - aber selbst als diese Python mit Ü schreiben will, zündet der Witz nicht so recht. Er ist einfach ausgelutscht.
Tanja Tischewitsch schluckt bei der Dschungelprüfung Tanja ist als nächstes dran - und sie muss schlucken. Der Zuschauer jubelt innerlich, denn ekelige Ess-Prüfungen sind irgendwie doch ein Unterhaltungsgarant. Es hat einfach einen gewissen Zauber, Z-Promis würgen zu sehen. Besonders fies: Als Alternative werden Tanja echte Leckereien angeboten. Nimmt sie allerdings Obstteller, Pommes oder Schokokuchen an, verliert sie alle Sterne und damit auch die Dschungelprüfung. Ein weiteres Novum: Tanja muss eine lebende Spinne verzehren. Während sie das arme Tier mit den Zähnen zermalmt, verzieht sie keine Miene. Danach sagt sie, es schmeckt als würde man auf einem Eisstiel herumkauen.
Chapeu, Frau Tischewitsch! Auch die Kuhlippe schluckt sie tapfer herunter. Irgendwo sympathisch: Jegliche Versuche der Moderatoren, mit ihr zu sprechen, schmettert sie hartnäckig ab. Talk to the hand, Hartwich! Bei Madensülze kommt dann wieder die Dschungelcamp-Action raus, wie man sie kennt und liebt. Sie kaut und würgt, schluckt und schimpft, und am Ende gibts trotzdem keinen Stern, weil noch zu viel Sülze auf der Zunge ist. Während ihre Laune spürbar immer schlechter wird, haut sie sich trotzdem noch tapfer ein Stück Kamelhöcker und anschließend die obligatorische Buschschweinvagina rein. Vier Sterne für Tanja, die nun endlich wieder reden kann. Als sie sofort nach dem letzten Schlucken wieder anfängt vor sich hin zu blubbern, merkt man erst, wie still es die letzten Minuten war.
Es kommt aber noch härter: Jörn, der Dschungel-Langweiler mit den schönen Augen, muss die Prüfung "Schnuck" absolvieren. Dahinter verbirgt sich die Prüfung, bei der selbst der Zuschauer nicht mehr still sitzen kann. Jörn muss seinen Kopf in eine Glaskugel stecken, in die "schnuckelige" kleine Tiere gegossen werden. Den Start machen 5000 Kakerlaken. Es ist schwer, dabei zuzusehen, wie Jörn bis zum Hals im Getier steckt. Als noch Grillen dazu gekippt werden, juckt es einen auch vor dem Fernseher schon überall. Dabei ist das Schlimmste noch gar nicht dabei - die Riesenkakerlaken. So groß wie eine Hand und äußerst beißfreudig, krabbeln die Riesenviecher zusammen mit ihren kleineren Pendants auf Jörns Kopf herum. Als nächstes folgen Spinnen und Krebse: Jörn, dem die Krabbeltiere inzwischen schon in Nase und Ohren stecken, schlägt sich bis zum Ende mit einer Mischung aus Apathie und Panik wacker.
Fünf Sterne gibt es für ihn und für den Zuschauer die Frage: Wen wählt man denn nun zum Dschungelkönig? Maren, taff und schluckfreudig? Tanja, die fast so gerne ihre Brüste in die Kamera hält wie einst Micaela Schäfer? Oder Jörn, der in der letzten Prüfung überraschenderweise überzeugt hat? Nach dem letzten Abendmahl, bei dem sich die Kandidaten noch mal den Bauch vollschlagen, wird erstmal verkündet, wer nicht Dschungelkönigin wird: Tanja muss gehen - und damit auch die beiden Brüste Bacon 1 und Bacon 2. Sie lacht, Jörn hyperventiliert. Selbst ganz am Ende birgt diese Staffel keine Überraschungen.
Am Ende ist es eigentlich egal, wer Dschungelkönig oder -königin wird. Der Vollständigkeit halber: Es ist Maren.
Die elfte Staffel von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" geht also ähnlich zu Ende, wie sie angefangen hat: Laaangweilig! Es tut nicht sonderlich weh, dass nach über zwei Wochen endlich wieder ein anderes Abendprogramm Platz findet. Vielleicht beweist RTL im nächsten Jahr ja wieder etwas mehr Gespür für Kandidaten, die sich gegenseitig zerfleischen und so das Zuschauerherz erfreuen. Vielleicht hat sich das Format aber auch abgenutzt und sollte einmal gründlich überdacht werden. Gerüchten zufolge plant RTL bereits ein Sommer-Dschungel-Bootcamp mit Dr. Bob.