Blitzer-Bilanz: Nur wenige Raser

1 Min
Beim 6. Blitzmarathon waren in Bayern rund 1900 Polizeibeamte im Einsatz. Balk/dpa
Beim 6. Blitzmarathon waren in Bayern rund 1900 Polizeibeamte im Einsatz. Balk/dpa

In Franken hielten die meisten Autofahrer sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit.

Bis gestern früh um sechs Uhr hat die bayerische Polizei an rund 2000 Stellen im Freistaat mit nahezu ebenso vielen Einsatzkräften Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen. In einem ersten Resümee zogen die Verantwortlichen eine durchaus positive Bilanz. "Die Verkehrsteilnehmer haben offenbar ihre Geschwindigkeit weitgehend den zulässigen Werten angepasst," so ein Polizeisprecher.
Ausnahmen gab's natürlich auch bei diesem 6. Blitzermarathon. So hatte es an einer Messstelle im Igensdorfer Ortsteil Weidenbühl im Landkreis Forchheim ein Autofahrer offenbar besonders eilig. Er raste innerorts bei erlaubten 50 Stundenkilometern mit 133 km/h in die Kontrolle. Ergebnis für den Fahrer: Zwei Punkte in Flensburg, ein dreimonatiges Fahrverbot, dazu eine empfindliche Geldbuße. In ganz Oberfranken hatte die Polizei im Verlauf von 24 Stunden bei 27 000 Fahrzeugen die Geschwindigkeit gemessen. Dabei waren 549 Fahrzeugführer mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, rund zwei Prozent.

Disziplin bewiesen auch die Autofahrer in Unterfranken. Zumindest weitgehend. 23 000 von ihnen wurden im Verlauf der Blitzaktion kontrolliert, 692 mussten beanstandet werden, weil sie mit überhöher Geschwindigkeit unterwegs waren. Ein Ausreißer war ein 36-jähriger Motorradfahrer aus dem Landkreis Kitzingen, der mit seiner Maschine auf der Staatsstraße zwischen Mainstockheim und Dettelbach statt der erlaubten 100 Stundenkilometer mit 163 km/h unterwegs war. Die 63 Kilometer zu viel bedeuteten zwei Punkte in der Verkehrssünderdatei in Flensburg, ein Bußgeld von 880 Euro sowie ein zweimonatiges Fahrverbot.

Aus Sicht der Polizei lohnte der Aufwand auch in diesem Jahr. Der Großteil der Verkehrsteilnehmer hielt sich an die vorgegebenen Geschwindigkeiten, die meisten zeigten zudem Verständnis für die Kontrollen. Ausnahmen gab's natürlich auch in Sachen Verständnis. So zeigte ein Motorradfahrer bei Altendorf im Landkreis Bamberg beim Vorbeifahren den kontrollierenden Beamten den ausgestreckten Mittelfinger. Grund war ein zurückliegender Geschwindigkeitsverstoß, der für eine Probezeitverlängerung und ein Aufbauseminar gesorgt hatte. Der Mann wurde kontrolliert, am Fahrzeug Manipulationen festgestellt. Ergebnis: Eine Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie Beleidigung.

Auch in Mittelfranken zog die Polizei eine positive Bilanz. Hier wurden bei 48 000 kontrollierten Fahrzeugen 1272 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Spitzenreiter war hier ein Autofahrer, der am späten Mittwochabend auf der A9 Richtung München unterwegs war. Bei erlaubten 100 km/h auf der Hienbergabfahrt bei Schnaittach wurden bei ihm 182 km/h gemessen. Die Folge: 600 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg, drei Monate Fahrverbot.