Autobahnbaustellen gehören derzeit zu den heißesten Arbeitsplätzen in Franken. Die Bedingungen sind extrem.
Tatort Autobahnbaustelle - genauer: Die A 73 in Höhe Breitengüßbach-Süd/Kemmern. Hier ist seit Wochen die Schweinfurter Firma Glöckle mit Vorbereitungsarbeiten für eine Brückenerneuerung beschäftigt. Es ist noch früh am Tag, gerade mal zehn Uhr. Gelegentlich schiebt sich sogar das eine oder andere kleine Wolkenband vor die Sonne. Was nicht viel hilft. Unser Thermometer zeigt bereits um diese Zeit stolze 32 Grad auf der Baustelle an.
"Das ist noch gar nichts", erfahren wir von Kapo Kevin Marschall. "Nachmittags ab 15 Uhr sind wir ganz schnell bei 50 Grad und drüber," bemerkt der Haßfurter Vorarbeiter trocken. Na Dankeschön, uns reicht's jetzt schon.
Aber die "Frankentruppe" der Firma Glöckle, Marschalls Kollegen Christopher Riedel und Michael Rieger sind aus Gerolzhofen und Mellrichstadt, ficht die Hitze nicht an. Sie haben sich über die Jahre einfach daran gewöhnt. Trotzdem - heuer ist es schon extrem, das müssen auch diese Hitzehelden zugeben. Zu der Hitze kommt ja noch der Staub und Dreck auf der Baustelle. Wenn gerüttelt wird, oder die Baustellenfahrzeuge über frisch angelegte Sand- und Schotterpisten fahren. Insgesamt schon extreme Arbeitsbedingungen. "So richtig warm wird's erst nächste Woche, wenn wir asphaltieren. Dann sind schon mal 60 Grad drin." Du meine Güte, wie ist sowas überhaupt auszuhalten? Und das von halbsieben Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags.
Strohhüte gegen Hitzschlag
Naja, getrunken wird natürlich viel auf der Baustelle. Fünf bis sechs Liter Wasser täglich sind da absolut normal. Das Wasser wird natürlich von der Firma gestellt. Und wenn es am Nachmittag dann so richtig unerträglich wird, sollte man sich körperlich nicht zu sehr anstrengen. Rät auch die Baufirma ihren Mitarbeitern.
Die tragen dazu unter anderem auch Strohhüte, um einem Hitzschlag vorzubeugen. Die roten Warnwesten müssen dagegen auch Sicherheitsgründen auch bei der Hitze getragen werden. Es gibt auch Jobs auf der Baustelle, die weniger hitzeintensiv sind. Die Baggerführer zum Beispiel dürfen sich ebenso wie die Traktorfahrer über eine klimatisierte Kabine freuen. Das ist halt die Ausnahme, wer draußen arbeitet, auf Baustellen an denen sich auch noch der Autobahnverkehr vorbeischlängelt, der schwitzt beträchtlich. Wir wollen wissen, wann das Arbeiten auf Autobahnbaustellen eigentlich von den Temperaturen her am erträglichsten ist. Angenehm sei es im März oder auch im Oktober. Bei Temperaturen um die 20 Grad lasse es sich am besten arbeiten, erfahren wir. Bis diese Idealbedingungen allerdings wieder erreicht sind, dürften unsere Hitzehelden noch einige Zeit schwitzen.