Kein neues iPhone, kein neues iPad, dafür aber einen Blick auf das neue Betriebssystem Yosemite: Apple wird sich in Zukunft viel mehr darauf konzentrieren, das eigene Ökosystem weiterzuentwickeln.
Wer neue Gerätschaften erwartet hatte, wurde von der Apple-Konferenz enttäuscht. Zwar wurde im Vorfeld angekündigt, dass es unter anderem bald ein neues iPhone (wie üblich das Beste überhaupt) geben würde. Zu kaufen wird es das aber wohl erst Ende des Jahres geben, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft.
Was es zu sehen gab, war eher unspektakulär: Das neue Betriebssystem Yosemite, das im Herbst verfügbar sein soll, kommt natürlich mit einigen Aufhübschungen und Verbesserungen daher, die für eine neue Version genauso vorhersehbar sind wie die Seitenhiebe auf Google und seine Nutzer, die angeblich ihre Android-Smartphones aus Versehen gekauft haben und scharenweise zu Apple wechseln. Die eigentlichen Überraschungen wie die Möglichkeit, Apps anderer Anbieter zu installieren (und in den Genuss einer mitdenkenden Tastatur zu kommen), Anwendungen direkt aus der Benachrichtigung zu starten (und etwa vom Sperrbildschirm aus zum nächsten Lied in der Liste zu springen) oder eine Mail auf dem iPad anzufangen und sie auf dem Mac zu beenden, sind vielleicht für Android-Nutzer, über deren Google-Account altbekannt. Apple treibt die Möglichkeit, nahtlos über Geräte zu arbeiten und sie miteinander zu synchronisieren, weiter und perfektioniert sie allem Anschein nach.
Das Ziel dabei: Nutzer sollen sich ausschließlich innerhalb des Apple-Ökosystems bewegen, die entsprechenden Geräte kaufen und am besten noch den gesamten Haushalt damit ausstatten. Dass man beispielsweise auf Dokumente in der iCloud auch an einem Windows-Rechner zugreifen kann, ist aus Apples Sicht wohl kaum der Rede wert. Viel wichtiger ist es, für Kunden unentbehrlich zu werden und im alltäglichen Leben präsent zu sein. Eine Strategie, die aufgeht, wenn Geräte und Programme reibungslos miteinander kommunizieren und die wohl eines der wichtigsten Themen der nächsten Jahre sein wird. Google hat vorgelegt, muss aber mit diversen Herstellern und deren Varianten eines offenen Betriebssystems zurechtkommen. Apples Strategie, alles aus einer Hand anzubieten, ist daher alles andere als überholt.