Aus Angst vor Corona: Kreisligist verliert Fußballspiel 0:37

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Mit 0:37 hat ein Verein aus der Kreisklasse in Niedersachsen am Sonntag sein Spiel verloren. Der Auftritt war ein Protest gegen den Gegner. Foto: Capri23auto
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Ein fragwürdiges Fußballspiele hat sich in Niedersachsen ereignet: Aus Angst vor Corona hat die zweite Mannschaft des Kreisligisten SG Ripdorf/Molzen mit sage und schreibe 37:0 verloren. Es war ein Protestspiel.

0:37 in der 3. Kreisklasse Heide-Wendland West - kein Widerstand aus Angst vor Corona: Die zweite Mannschaft der SG Ripdorf/Molzen ist bundesweit in den Sport-Schlagzeilen. Ihr letztes Spiel am 13. September war denkwürdig, wie die az-online.de berichtet. Die schreibt, dass die Mannschaft nach Anpfiff und Anstoß zur Seitenlinie gegangen war und den Gegner ohne Widerstand gewähren ließ. "Der Mannschaft ist die Vorsorge für sich und andere Menschen wichtiger als ein Fußballspiel", erklärte Ripdorfs 2. Vorsitzender Patrick Ristow gegenüber dem Nachrichtenportal.

Ein Coronafall in der ersten Mannschaft des Gegners, der SG Holdenstedt, veranlasste die Mannschaft aus Ripdorf/Molzen zu dieser Aktion. Ein Spieler war positiv getestet worden und hatte am 30. August am Pokalfinale teilgenommen. Die Inkubationszeit von 14 Tagen war also noch nicht abgelaufen, da sollte die zweite Mannschaft auf die SG Ripdorf/Molzen II treffen. Deren Wunsch, dass Spiel zu verlegen, lehnte die SG Holdenstedt im Vorfeld ab. Das Paradoxe daran: Das Spiel der Ersten aus Holdenstedt wurde genau aus diesem Grund abgesagt. Die Zweite aber sollte spielen.

Kreisklasse Heide Wendland-West: Mannschaft verliert 0:37 - aus Angst vor Corona

Aus Protest traten nur sieben Spieler aus Ripdorf/Molzen an. Zwar kehrten diese laut az-online.de nach einiger Zeit von der Seitenlinie zurück auf den Platz, hielten aber weiterhin Abstand von den Spielern aus Holdenstedt. Ein Nichtantritt kam laut Ristow nicht infrage, hätte es dafür doch eine Geldstraße gegeben. Vor allem in der Coronakrise müsse der Verein sparen, sagte er der az-online.de: "Dies würde die finanzielle Lage des Vereines noch weiter verschlimmern. Wir befinden uns also in einer Zwickmühle."

Und die SG Holdenstedt? Die hat dafür kein Verständnis. Gegenüber dem Nachrichtenportal erklärte der Trainer Florian Schierwater: "Keiner unserer Spieler hatte zu dem Eddelstorfer Kontakt. Ich hatte ihm 'guten Tag’ gesagt, mich aber auch wie einige andere freiwillig testen lassen. Laut Gesundheitsamt musste die Hälfte des Teams gar nicht zum Test." Das Gesundheitsamt hätte lediglich die Spieler abtelefoniert, heißt es weiter.