Tuchel-Nachfolger beim FC Bayern: Diese 3 Trainer haben die besten Chancen
Autor: Alexander Kroh
München, Montag, 08. April 2024
Der FC Bayern München braucht zur neuen Saison einen neuen Trainer. Wunschkandidat Xabi Alonso wird es nicht. Der spanische Erfolgscoach von Bayer Leverkusen will die Werkself nicht verlassen. Wer also wird im Sommer Nachfolger von Thomas Tuchel?
Die Wege von Thomas Tuchel und dem FC Bayern München werden sich am Saisonende trennen - das steht seit geraumer Zeit fest. Seither wird über die Nachfolge spekuliert. Bis zu 14 Kandidaten wurden zwischenzeitlich mehr oder weniger ernsthaft diskutiert, von Jogi Löw über Zinédine Zidane bis zu Thomas Müller, einer zugegebenermaßen charmanten, aber wenig wahrscheinlichen Lösung.
Seit dem Osterwochenende ist zumindest klar, dass es Xabi Alonso in diesem Sommer definitiv nicht wird. Der Wunschkandidat des FC Bayern für den Trainerposten bleibt beim Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Der 42-jährige Spanier sieht seine Mission bei der Werkself noch nicht erfüllt. Das gab der frühere Welt- und Europameister, der von zahlreichen internationalen Topclubs umworben war, am Karfreitag in einer Pressekonferenz bekannt. "Mein Job ist hier definitiv noch nicht beendet und wir haben noch einiges vor", erklärte Alonso, dessen Vertrag in Leverkusen noch bis 2026 läuft. Möglicherweise ist es Alonsos Wunsch, 2025 oder 2026 Carlo Ancelotti bei Real Madrid abzulösen. Für die Bayern ist er diesen Sommer jedenfalls keine Option.
Von den mehr als ein Dutzend Trainern, die seit der Tuchel-Entscheidung mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht worden waren, sind nach aktuellem Stand nur noch drei übrig geblieben. inFranken.de beleuchtet die drei Kandidaten und deren Chancen.
#1 Julian Nagelsmann
Ja, richtig gelesen: Julian Nagelsmann könnte (schon wieder) Trainer beim FC Bayern werden. Laut dem "Kicker" ist der 36-Jährige einer der Topkandidaten auf die Nachfolge von Thomas Tuchel. Das ist durchaus kurios, denn Nagelsmann war schließlich Tuchels Vorgänger als Cheftrainer bei den Münchnern. Was hat sich seither geändert?
Der Name Nagelsmann werde laut Kicker auf der Geschäftsstelle des deutschen Fußball-Rekordmeisters "heiß diskutiert", die Meinungen über den aktuellen Bundestrainer würden aber "weit auseinander" gehen. Nagelsmann war im Sommer 2021 von RB Leipzig zu den Bayern gewechselt, hatte aber im März 2023 gehen müssen. Die Entscheidung damals ging aber auf die Kappe von Oliver Kahn (Ex-CEO) und Hasan Salihamidžić (Ex-Sportvorstand), beide sind inzwischen ebenfalls ihren Job los.
Und je länger Tuchel Bayern-Trainer war, umso erfolgreicher erschien in der Rückschau die Amtszeit von Julian Nagelsmann, der in 59 Bundesliga-Spielen mit den Bayern auf einen beachtlichen Punkteschnitt von 2,16 kam. Tuchels Punkteschnitt ist in dieser Spielzeit in der Bundesliga zwar noch besser (2,22 Stand nach 27 Spieltagen), allerdings hat der Rekordmeister sich spielerisch kein Stück weiter entwickelt, zwei Titelchancen (Meisterschaft und DFB-Pokal) bereits verspielt und saison- sowie wettbewerbsübergreifend liegt Tuchels Schnitt auch nur bei 2,04 Punkten pro Spiel. Nagelsmann war wettbewerbsübergreifend sogar noch erfolgreicher als nur in der Liga und kommt auf 2,31 Punkte pro Spiel.
Nagelsmann ist als Bundestrainer allerdings noch bis nach der Heim-EM im Sommer vertraglich an den DFB gebunden, der wiederum den Vertrag gerne noch vor der Europameisterschaft verlängern würde. "Ich kann mir zwei Sachen vorstellen, Verband oder Verein", äußerte Nagelsmann vor Kurzem und wünschte sich noch vor dem Turnier Klarheit über seine Zukunft. In Lothar Matthäus hat der ehemalige Bayern-Coach zumindest einen prominenten Fürsprecher. "Mein Favorit ist Julian Nagelsmann", sagte der gebürtige Franke Matthäus vor dem Topspiel der Münchner gegen Borussia Dortmund (0:2) am vergangenen Samstag. "Ich bin der Meinung, dass Julian Nagelsmann ganz sicher bereit wäre, sich das Gespräch anzuhören, was Bayern München suchen müsste", erklärte der frühere Bayern-Profi.