Bei der Vergabe der Bundesliga-TV-Rechte zeichnet sich ein Paukenschlag ab: Die Rollen der großen Sender Sky und DAZN haben sich verändert. Fans müssen sich am Samstag auf Veränderungen einstellen.
- Überraschung bei der Vergabe der TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga
- Bezahlsender Sky verliert die von ihm erfundene Samstagskonferenz
- DAZN sichert sich die 15.30-Uhr-Spiele
- Sky behält Samstagabendspiele und Relegationsspiele
- ARD-Sportschau-Zukunft wegen neuer Auktionen unsicher
Die Deutsche Fußball Liga veräußert derzeit ihre Fernsehrechte - und jetzt werden die ersten Ergebnisse bekannt. Diese bedeuten das Ende einer Ära: Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wird Bezahlsender Sky ab der kommenden Saison am Samstagnachmittag nicht mehr die Konferenz der Bundesliga-Spiele präsentieren.
Bundesliga-Rechte: Sky sichert sich TV-Paket B - und die Konferenz wechselt zu DAZN
Der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN habe das Paket A erworben, meldet die dpa am Samstag, 30. November 2024. Dieses Paket beinhaltet auch die Konferenz-Schaltung, die ursprünglich von Sky erfunden wurde. Ebenso sind die Rechte für insgesamt 79 Sonntagsspiele (Paket D) an DAZN gegangen.
Sky hingegen erhielt auch im zweiten Anlauf der TV-Rechte-Auktion das umstrittene Paket B: Der Pay-TV-Sender bekam den Zuschlag für die Live-Übertragungen der Fußball-Bundesliga am Samstag um 15.30 Uhr und am Freitagabend sowie von den Relegations-Partien. Sky erhielt demnach von der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch das Paket C mit den Partien am Samstag um 18.30 Uhr und mit dem Supercup. Es ist das kleinste Paket mit 34 Partien, dank der Top-Spiele aber begehrt. Die Bild-Zeitung berichtete mit ähnlichen Informationen.
Die DFL und Sky äußerten sich zunächst nicht, ebenso wenig wie DAZN. Offiziell sollen die Ergebnisse der Auktion am Donnerstag nach der DFL-Mitgliederversammlung verkündet werden.
Die Samstagskonferenz: Von "Premiere"-Idee zum "Sky"-Flaggschiff
Die Idee zur Live-Samstagskonferenz der Fußball-Bundesliga im Fernsehen hat ihre Wurzeln in den frühen Tagen des Pay-TV in Deutschland. Die ursprüngliche Inkarnation des Senders Sky war der Bezahlsender Premiere, der 1991 gegründet wurde. Premiere erkannte früh das Potenzial, das die Fußball-Bundesliga für das Pay-TV hatte. Bereits in den 1990er Jahren begann Premiere mit der Ausstrahlung von Bundesliga-Spielen, allerdings zunächst nur als Einzelspiele. Die Idee einer Konferenzschaltung, bei der mehrere Spiele parallel live verfolgt werden können, entwickelte sich allmählich, um dem Zuschauer ein umfassenderes und spannenderes Erlebnis zu bieten und das Interesse an Bundesliga-Übertragungen zu steigern.
Die Samstagskonferenz, wie wir sie heute kennen, erlebte ihre Geburtsstunde in den späten 1990er Jahren, als Premiere das Format entwickelte, um den Samstagnachmittag zu einem festen Termin für Fußballfans zu machen. Diese Art von Live-Konferenz war damals revolutionär und trug dazu bei, die Attraktivität des Pay-TV-Angebots erheblich zu steigern, um gegen die Konkurrenz von freien TV-Sendern zu bestehen.