FCN: Andersson und Uzun treffen gegen Braunschweig - doch Sonderlob vom Trainer ergattert ein anderer

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1. FC Nürnberg - Eintracht Braunschweig
Der Nürnberger Can Yilmaz Uzun jubelt über seinen Treffer zum 2:0.
1. FC Nürnberg - Eintracht Braunschweig
Daniel Karmann/dpa

Diese Nürnberger Trendwende war Balsam für die Club-Seele. Andersson und Uzun sorgen für den Sieg gegen Braunschweig. Aber die Bestnote vom Trainer bekommt ein anderer.

Zum "endgültigen Klassenerhalt" mochte sich der Beste beim 1. FC Nürnberg noch nicht gratulieren lassen. "Dafür braucht man schon noch Punkte", sagte Florian Flick nach dem eminent wichtigen 2:1 (2:0) gegen Eintracht Braunschweig. Mit dem erst zweiten Sieg des Jahres beendete der Club seine jüngste Sieglos-Serie in der 2. Fußball-Bundesliga. Vor allem aber baute er mit nun 33 Punkten den Vorsprung auf die besiegten Niedersachsen und die Abstiegszone auf beruhigende neun Zähler aus.

Als "extrem wichtig" stufte darum Abwehrspieler Jannes Horn, der "Braunschweiger Junge" im FCN-Team, den Erfolg eine Woche nach der bitteren Derby-Niederlage in Fürth ein. "Es ist unten eng geworden", sagte der in Braunschweig geborene Eintracht-Fan Horn mit Blick auf die Tabelle: "Darum war es wichtig für uns, ein Zeichen zu setzen, dass wir nicht dabei sind." 

FCN gewinnt Heimspiel gegen Braunschweig - veränderte Stimmungslage in Nürnberg

Trainer Cristian Fiél beschrieb die veränderte Stimmungslage am Valznerweiher so: "Ich freue mich für die Jungs für diese drei Punkte. Ich glaube, das gibt uns allen ein bisschen Ruhe." Erst souverän, dann wacklig - mit diesen zwei verschiedenen Halbzeit-Szenarien präsentierte sich der FCN vor 27.834 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion. "Dass wir es immer so spannend machen müssen, ist nicht gut fürs Herz", stöhnte Verteidiger Horn. 

Mittelstürmer Sebastian Andersson (23. Minute) und Elfmeterschütze Can Uzun (45.+1), der sich demnächst für die deutsche oder die türkische Nationalmannschaft entscheiden will, mit seinem zwölften Saisontreffer waren die umjubelten Torschützen. Aber aus dem Club-Team stach Flick heraus, der für seinen Trainer die Sechser-Position vor der Abwehr ideal ausfüllte. "Sehr gut, sehr gut, wirklich gut", lobte Fiél den 23-jährigen Flick. 

"Er war der Mann, der im Zentrum immer die Kontrolle hatte, sowohl mit als auch gegen den Ball. Immer anspielbar, immer die Verlagerungen im Kopf, so wie sie gespielt werden müssen. Mit einem Balltempo, dass wir hinter die gegnerische Linie kommen", schwärmte Fiél: "Die Mitspieler wussten, im Zentrum ist immer der Spieler, den wir finden können."

FCN-Coach Fiél übt nach Heimsieg auch Kritik

Selbstkritik übte Fiél, dass er für die wirkungsvollen taktischen Veränderungen der Braunschweiger nach dem Seitenwechsel nicht sofort eine Ad-hoc-Lösung parat hatte. "Ich habe zu lange gebraucht, um darauf zu reagieren, was der Gegner macht", sagte der Coach. Da stand es schon nur noch 2:1 durch Rayan Philippe (57.).  Einen Distanzschuss des Angreifers konnte FCN-Torwart Carl Klaus danach noch soeben über die Latte lenken.

Der Heimsieg geriet noch einmal in Gefahr, weil der FCN nicht in der Lage war, aus den guten Konterchancen Kapital zu schlagen. "Da fehlt uns vielleicht noch die Kaltschnäuzigkeit. Wir müssen das Spiel früher zumachen", meinte Flick. Auf den 33 gesammelten Punkten könne man aber nach 24 Spieltagen gut aufbauen: "Die nimmt uns keiner mehr."