Flotter Dreier in der Bezirksoberliga

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Faszination Handball: Am Wochenende beginnt auch auf Bezirksebene die Saison 2014/15. Die Aufnahme stammt vom Bundesliga-Spiel THW Kiel – SG Flensburg-Handewitt (26. August 2014).
Foto: Carsten Rehder, dpa

Integration der neuen Spieler bei der HSG Mainfranken klappt problemlos

In unveränderter Stärke tritt das Feld der Kitzinger Männermannschaften in Unterfrankens höchster Handball-Klasse an. Den Platz von Absteiger Volkach nimmt die neugegründete HSG Mainfranken ein, die aus den Vereinen TG Kitzingen, TSV Mainbernheim und TV Etwashausen gebildet wird.

SpVgg Giebelstadt

Die vergangene Spielzeit werden sie in Giebelstadt so schnell nicht vergessen. Die Mannschaft der beiden Spielertrainer Max Beisheim und Andreas Michel verlor lediglich acht Spiele – nur Meister Lohr II und Gerolzhofen verloren seltener. Dennoch blieb die SpVgg bis zum Ende einer extrem ausgeglichenen Saison in Abstiegskampf, weil sie ganze sechs Mal mit ihrem Gegner friedlich die Punkte teilte. Daher sprach Spielertrainer Max Beisheim im Rückblick auch von einer durchwachsenen Spielzeit mit Höhen und Tiefen. Da seine Mannschaft derzeit einen Umbruch erfährt, ist auch in der kommenden Saison der Klassenerhalt das erklärte Ziel. „Wir haben mit Christoph Bauer und Florian Kemmer zwei Leistungsträger verloren, die kaum zu ersetzen sind“, so Beisheim. Seine Neuzugänge kommen nahezu ausschließlich aus der eigenen Jugend, ausgenommen Philipp Hensel, der aufgrund einer Schulteroperation allerdings noch fehlen wird. Zudem kehrte mit Jonathan Pabst ein Giebelstadter Eigengewächs zurück.

Diese jungen Spieler in die Mannschaft zu integrieren und an den Männerbereich heranzuführen wird ein weiteres Ziel der Giebelstadter in dieser Saison sein. Mit drei Auswärtsspielen in Würzburg, Rödelsee und Gerolzhofen in den ersten vier Begegnungen erwischte die SpVgg auch noch ein hartes Auftaktprogramm, „indem wir gleich gefordert sind“, so Beisheim, der von einer ähnlich ausgeglichenen Liga wie in der vergangenen Saison ausgeht. Auch wenn die Vorbereitung eher durchwachsen verlief, zwei Leistungsträger den Verein verlassen haben und im Kader ein personeller Umbruch ansteht geht man in Giebelstadt zuversichtlich und optimistisch in die neue Spielzeit und ist guter Dinge, die gesteckten Ziele zu erreichen.

HSG Mainfranken

Eine neue Zeitrechnung gibt es seit diesem Jahr im Kitzinger Handball. Nachdem in den vergangenen Jahren einige Versuche gescheitert waren, die Kräfte zu bündeln, war die Zeit für eine Fusion nun reif. Die SG Kitzingen/Mainbernheim und der TV Etwashausen gingen die sportliche Ehe ein und bilden nun die HSG Mainfranken. Dank des Aufstieges der SG in die Bezirksoberliga darf die neu gegründete Spielgemeinschaft auch gleich in der höchsten Klasse des Bezirks antreten. Erste Trainerin der HSG ist Ella Flohr, die schon die Frauen des TVE für eine Saison in der Bayernliga betreute und zuletzt die SG Kitzingen/Mainbernheim zum Aufstieg führte. „Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft und viel Potential“, erklärte Flohr, die sich über die reibungslose Integration der neuen Spieler freute: „Das lief super und ohne Probleme. Man kennt sich ja schon seit Jahren.“

Das Projekt HSG Mainfranken sei langfristig angelegt, um den vielen talentierten Spielern eine Zukunft bieten zu können – möglichst höherklassig. Doch trotz des großen Potentials der HSG genießt im ersten Jahr ihres Bestehens der Klassenerhalt Priorität. „Die Umstellung von der Jugend in den Herrenbereich ist nicht einfach“, warnte die Trainerin. Dennoch gehen sie und ihre Schützlinge optimistisch und voller Vorfreunde in die neue Spielzeit. Zu dieser Euphorie trug auch die insgesamt gute Vorbereitung bei, auch wenn die Trainingsbeteiligung zwischenzeitlich durch Urlauber und Studenten leiden musste. Das Auftaktprogramm der HSG ist schwer einzuschätzen. Nach dem Auftakt gegen Höchberg trifft sie auf Landesliga-Absteiger Partenstein und Aufsteiger Mellrichstadt. Zwei Mannschaften, von denen man nicht genau weiß, wo sie stehen. Bei der HSG Mainfranken schaut man aber auf sich und will mit einem guten Start die Basis für eine erfolgreiche Saison legen – die erste Saison, seitdem die Uhren im Kitzinger Handball auf null gestellt wurden.

TV Marktsteft

Nach einem guten dritten Platz im Vorjahr stehen die Vorzeichen für eine ähnlich erfolgreiche Spielzeit beim TV Marktsteft eher schlecht. Denn Trainer Norbert Senft, der im zweiten Jahr für die Männer verantwortlich ist, muss mit einem kleinen Spielerkader auskommen. Vier Spieler, darunter Stammspieler wie Dominik Orf und Daniel Mooser, stehen vorerst nicht mehr zur Verfügung oder verließen die erste Männermannschaft. Dem gegenüber sind vier Neuzugänge zu vermelden, wobei Torhüter Christian Gluhak der einzige externe Neuzugang ist. Es seien zwar weitere Spieler beim Probetraining gewesen, allerdings entschloss sich keiner zu einem Wechsel. „Ich trainiere momentan mit neun Spielern“, erklärt Senft sein Dilemma. Um ambitionierte Ziele auszugeben ist der Kader zu dünn, weshalb der 55-jährige Übungsleiter den Klassenerhalt als Saisonziel ausgibt.

Obwohl er die meiste Zeit mit einer überschaubaren Gruppe trainierte, war Norbert Senft mit der Vorbereitung zufrieden. „Die, die da waren haben mitgezogen und sind fit“, so Senft. Wie lange allerdings sein dünnes Aufgebot die Strapazen einer kräftezehrenden Spielzeit wegstecken kann, stehe auf einem anderen Blatt, denn der TVM ist zudem im BHV-Pokal vertreten und erfährt dadurch eine zusätzliche Belastung. Daher könnte es sein, dass Spieler wie Florian Hähle, der sich eigentlich in die zweite Mannschaft verabschiedet hat, doch wieder für die erste Garde auflaufen. Zudem könnte auch Daniel Mooser weiterhin im Kader stehen, bis sich seine berufliche Zukunft entschieden hat. Zum Saisonauftakt wartet in der heimischen Mehrzweckhalle die Reserve aus Waldbüttelbrunn, gegen die man in der Vorbereitung zweimal verlor.

TSV Rödelsee II

Einen Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle erreichte die zweite Mannschaft des TSV Rödelsee in der vergangenen Spielzeit, nun will Spielertrainer Viliam Vitkovic mit seinen Schützlingen oben mitspielen. Sein im Kern zusammengebliebener Kader erfuhr in der Sommerpause allerdings ein paar Veränderungen: Steven Hess und Jens Vollhals beendeten ihre Laufbahn, Maximilian Steppan verließ den Klub. Zudem wird Stefan Pruy die Hinrunde aufgrund eines Auslandssemesters verpassen. Diesen Abgängen stehen vier externe Neuzugänge gegenüber, von denen Eigengewächs Franz-Xaver Hetterich nach einem Jahr in Erlangen zurückkehrte und sowohl in der ersten als auch in der zweiten Mannschaft spielen soll. Ähnliches gilt für Marvin Munoz und Simon Weigand, die ebenfalls im Drittliga-Kader stehen und der Reserve vermutlich nicht bei jeder Partie zur Verfügung stehen werden. „Wir gehen aber optimistisch und zuversichtlich in die neue Saison“, erklärte Vitkovic.

Mit der Vorbereitung zeigte er sich insgesamt zufrieden. Altbekanntes Problem sei aber auch in diesem Jahr die mangelnde Verfügbarkeit von Trainingshallen gewesen, sodass bis Mitte September Athletiktraining im Freien auf dem Programm stand. Dennoch blieb die Rödelseer Reserve in den Testspielen ungeschlagen, offenbarte aber Licht und Schatten. „Das Wichtigste wird sein, die neuen Spieler zu integrieren. Das wird zwar noch etwas dauern, aber da mache ich mir keine Sorgen“, so der 39-jährige Spielertrainer, der seit dieser Spielzeit von Betreuer Rudi Hess unterstützt wird. Zum Auftakt wartet auf den TSV gleich eine harte Nuss, wenn Aufstiegsfavorit TV Gerolzhofen in der Sickergrundhalle gastiert. Gegen den TVG gelangen in der vergangenen Saison zwei Siege, sodass sich die Rödelseer Reserve auch dieses Mal etwas ausrechnet, bevor am zweiten Spieltag das Gastspiel bei der schwer einzuschätzenden DJK Waldbüttelbrunn II ansteht.