Notstrom-Aggregat anschaffen: Was nützt es dir für den Notfall wirklich?
Autor: Werner Diefenthal
Deutschland, Donnerstag, 27. Oktober 2022
Aufgrund der Energiekrise stellen sich immer mehr Menschen die Frage, wie sinnvoll die Anschaffung eines Notstrom-Aggregats ist. Wir klären auf, für wen sich so ein Gerät eignet, wie viel es kostet - und was du beachten musst, wenn du eines anschaffen möchtest.
- Was ist ein Notstrom-Aggregat, und wie funktioniert es?
- Wer benötigt es?
- Was kostet es und was brauchst du alles?
Warnung vor Stromausfall und Blackout, Gasknappheit, explodierende Energiekosten. Kaum ein Tag, an dem du nicht die ein oder andere Nachricht in dieser Richtung lesen musst. Der Winter steht vor der Tür und die Angst vor einem Stromausfall oder einer Abschaltung ist präsent. Eine Möglichkeit, zumindest eine gewisse Zeit ohne Strom aus der Leitung zu überbrücken, könnte ein Notstrom-Aggregat sein. Doch wie sinnvoll ist die Anschaffung, was kommt an Kosten auf dich zu und was benötigst du noch für den Betrieb?
Notstrom-Aggregat anschaffen: Was du benötigst
In Baumärkten sind zurzeit mobile Notstrom-Aggregate gefragt. Kam der Bedarf zuvor hauptsächlich von Menschen, die damit während eines Campingurlaubs oder auf einem Festival eine gewisse Stromversorgung haben wollten, so scheint es inzwischen so, dass diese Geräte oftmals als Ersatz für den Haushaltsstrom wahrgenommen werden. Preiswerte Aggregate gibt es teilweise bereits für ein paar Hundert Euro.
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Doch was leisten sie wirklich? Die kleineren Geräte bringen meist eine Leistung von maximal 2000 Watt. Für ein wenig Licht mag das reichen, doch ein normaler Wasserkocher benötigt alleine bereits 1000 Watt. Geräte mit mehr Leistung kosten entsprechend mehr. Doch das ist nicht alles. Da die meisten der Geräte mit Diesel oder Benzin betrieben werden, darfst du diese nur im Freien verwenden. Um den Strom in die Wohnung zu bekommen, brauchst du entsprechend viel Zubehör. Ein langes Kabel gehört ebenso dazu wie die entsprechende Bevorratung an Treibstoff. Und da lauert die nächste Falle, denn man darf maximal 10 Liter Benzin oder 20 Liter Diesel in entsprechenden Behältern lagern.
Es ist natürlich möglich, die Aggregate ans Hausstromnetz anzuschließen. Doch das ist gar nicht so leicht und sollte durch eine Fachperson erfolgen. Auch muss der Stromnetzbetreiber und der Lieferant informiert werden. Das treibt die Kosten weiter in die Höhe.
Wie teuer ist der Strom vom Aggregat?
Um es direkt zu sagen: Es ist teuer, den Strom mit einem solchen Gerät zu erzeugen. Bei einem Spritpreis von 2 Euro je Liter kostet eine Kilowattstunde, berechnet mit einer Maximalgeräteleistung von 2000 Watt und einem Verbrauch von 1,25 Litern je Stunde, circa 1,25 Euro. Zum Vergleich: Aktuell liegt der Strompreis bei 35 bis 40 Cent je Kilowattstunde. Und: Es ersetzt nicht den Hausanschluss, da du mit einem Aggregat dieser Leistung immer nur bestimmte Einzelgeräte betreiben kannst.
Auch die Laufzeit beeinflusst den Preis. Wenn du ein Gerät mit einer Leistung von besagten 2000 Watt hast, verfügt das Gerät zumeist über einen Tankinhalt von 4 Litern. Bei einem Verbrauch von 1,25 Litern je Stunde ist also nach etwas mehr als 3 Stunden der Tank leer, du musst nachfüllen. Und du musst bedenken, dass ein solches Gerät bis zu 90 Dezibel erreichen kann, das ist so laut wie eine stark befahrene Hauptstraße. Dazu kommen die Abgase, welche du auch nicht unbedingt in der Wohnung haben möchtest. Also müsstest du, um es zu betreiben, eine Art Schuppen bauen, welcher gut belüftet ist, die Abgase störungsfrei für den Nachbarn entweichen lässt und dabei den Schall weitestgehend nicht nach außen dringen lässt. Und das wird ebenfalls sehr teuer. Wenn du also mit dem Gedanken spielst, dir ein solches Gerät anzuschaffen, solltest du dir folgende Punkte überlegen: