Heizung abschalten oder runterdrehen: Wann ist das sinnvoll?
Autor: Julian Löhner
Deutschland, Montag, 22. Januar 2024
Energiesparen ist wichtiger denn je. Eine der naheliegendsten Maßnahmen ist es, die Heizung einfach komplett abzuschalten, wenn niemand zu Hause ist. Aber ist das überhaupt empfehlenswert?
- Heizung runterdrehen oder komplett abschalten?
- Effizienz schlägt Effektivität
- Tipps zum Energiesparen und Heizen
Durch die Energiekrise und dem damit verbundenen Anstieg der Energiepreise stellt die laufende Heizperiode viele Menschen vor eine Herausforderung. Die einfachste Lösung für die meisten: Die Heizung komplett ausschalten. Das spart Energie und damit Kosten, wenn niemand zu Hause. Ob diese häufig angewandte Methode sich auch als sinnvoll erweist, lässt sich jedoch nicht allgemeingültig belegen. Viele Faktoren wie die Bauweise, die Dämmung oder die Abwesenheitszeit spielen eine wichtige Rolle und unterscheiden sich stark von Gebäude zu Gebäude. Eine grundsätzliche Empfehlung, die dann individuell abgewandelt werden kann, lässt sich dennoch geben.
Heizung runterdrehen oder komplett abschalten?
Das Portal myhomebook.de hat in einem Expertengespräch mit Alexander Steinfeldt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.de einige Antworten auf diese Frage gefunden. "Die Heizung herunterzudrehen, wenn man die Wohnung für längere Zeit verlässt, ist eine optimale Möglichkeit, Heizkosten zu sparen", wird der Pressesprecher der Institution zitiert.
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Die Heizung komplett abzudrehen, scheint also nur für einen kurzen Zeitraum eine Option zu sein. Das Umweltbundesamt wird bei der Antwort etwas konkreter und spricht sich für folgende Faustregel aus: "Senken Sie die Raumtemperatur nachts oder tagsüber, wenn Sie einige Stunden lang nicht da sind, um einige Grad auf etwa 18 °C ab. Bei Abwesenheit von wenigen Tagen sollte die Temperatur auf 15 °C, bei längerer Abwesenheit noch etwas niedriger eingestellt werden."
Neben der Abwesenheitsdauer sind auch Faktoren wie die Außentemperatur, die Isolierung oder ähnliche bauliche Eigenschaften von entscheidender Bedeutung. Ein Blick auf den Energieausweis des Gebäudes gibt weitere Handlungsempfehlungen, wie die Verbraucherzentrale zusammenfasst.
Effizienz schlägt Effektivität
Die einfache Gleichung "Heizung ausschalten bedeutet, dass Energie und damit bares Geld gespart wird", klingt zwar effizient, sollte aber mit Vorsicht angewandt werden. Aus rein energetischer Sicht macht diese Methode durchaus Sinn und erzielt auch den gewünschten Effekt. Effektiver ist es jedoch, die Wohnung im Winter nicht komplett auskühlen zu lassen.
Amazon-Tipp: Samt-Heizdecke mit Taschen für Hände und FüßeLetzteres birgt nämlich Gefahren, die im Endeffekt weitaus teurer in der Behebung werden können als durchgängiges Heizen. Bestes Beispiel hierfür ist die Gefahr der Schimmelbildung, die bei kalten Räumen in Kombination mit Feuchtigkeit besonders hoch ist. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Lüften und Heizen ist eine wichtige Faustregel.