Warum die Ringe des Saturn bald verschwinden werden

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Ringe des Saturn in 18 Monaten nicht mehr sichtbar
Alle 13,5 bis 15,7 Jahre sind die Ringe des Saturn aufgrund einer optischen Illusion nicht zu sehen.
Ringe des Saturn in 18 Monaten nicht mehr sichtbar
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Der Saturn ist mit dem bloßen Auge sichtbar und an seinen Ringen leicht zu erkennen. Bald sollen sie allerdings verschwinden - zumindest für eine gewisse Zeit.

Als einziger Planet in unserem Sonnensystem hat der Saturn Ringe. Zur Freude von Astronominnen und Astronomen verschwindet dieses charakteristische Merkmal jedoch bald. In 18 Monaten soll es so weit sein. Zumindest für kurze Zeit. Danach sind sie wieder sichtbar. 

Der Grund dafür ist eine optische Illusion. Diese tritt periodisch auf, da die Drehachse des Saturn ähnlich wie die Rotationsachse der Erde geneigt ist. Da sich der Planet ebenfalls dreht und seine Position im Universum verändert, schaut man von der Erde aus alle 13,5 bis 15,7 Jahre horizontal auf den Äquator des Gasriesen und seine kosmischen Bänder.

Ringe von Saturn im Mai 2025 quasi nicht mehr sichtbar 

Obwohl die Ringe einen Durchmesser von knapp einer Million Kilometer haben, sind sie mit zehn bis 100 Metern nicht sonderlich dick und reflektieren wenig Licht. Da der Saturn je nach Konstellation rund 1,2 bis 1,7 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt ist, sind die Ringe quasi nicht mehr sichtbar, wenn während des Phänomens auf ihre Kanten geblickt wird. Das ist im Mai 2025 wieder der Fall und bedeutet für Astronominnen und Astronomen eine bessere Sicht, um nach Monden des Planeten zu suchen. Dabei sind die Ringe eher störend.

Galileo Galilei entdeckte das Ringsystem im Juli 1610 mit einem der ersten Teleskope und hielt es für "Henkel" des Saturn. Erstmal korrekt beschrieb es der holländische Astronom Christiaan Huygens 45 Jahre später. Über die Entstehung der Saturnringe gibt es mehrere Theorien. Eine besagt, dass sie durch die Kollision eines Himmelskörpers mit dem Planeten entstanden sein könnten. 

Wie alt die Ringe sind, ist umstritten. Forscher vermuten aber, dass sie mit 400 Millionen Jahren noch relativ "jung" sind. Der Hauptbestandteil der kosmischen Bänder sind Eispartikel, deren Größe von winzigen Körnern bis Brocken in der Größe von Häusern reicht. In 100 Millionen Jahren könnten sie allerdings für immer verschwunden sein. Denn wie Beobachtungen zeigen, verlieren sie jede Sekunde tonnenweise Masse. 

Ringe bei Suche nach Monden von Saturn störend

Saturn ist von der Sonne aus der sechste Planet und nach Jupiter der zweitgrößte im Sonnensystem. Der Gasriese ist rund neuneinhalb Mal so groß wie die Erde und besteht zum größten Teil aus Wasserstoff und Helium. Bis 2023 wurden 145 Himmelskörper entdeckt, die den Saturn umkreisen. Die ESA klassifiziert 34 davon als Monde. Damit ist er der Planet mit den meisten bekannten Monden im Sonnensystem.