- Emotionen wichtiger als Orgasmus
- Männer wollen über Sex reden
- Ausdauernder Sex statt Quickie
Lieber kurz und heftig oder ausdauernd und zärtlich, mit oder ohne Sexspielzeug? Das Hamburger Meinungsforschungsinstitut Fittkau & Maaß hat im Auftrag der Online-Partnervermittlung ElitePartner 6.104 Männer und Frauen - Singles und Liierte - befragt, wie sie sich guten Sex vorstellen. Die Umfrage ist repräsentativ und zeigt, dass sich die Wünsche weit weg von pornografischen Vorstellungen bewegen.
Guter Sex: Emotion wichtiger als Höhepunkt
Der Quickie mit dem oder der schönen Unbekannten? Von wegen. Für die meisten Menschen sind Emotion und Vertrautheit wichtige Aspekte beim Sex. 68 Prozent der befragten Frauen und 58 Prozent der Männer sprachen sich für diesen Standpunkt aus.
Dazu gehört auch das Kuscheln. 54 Prozent der Frauen und 48 Prozent der Männer wünschen sich, dass der oder die Partner*in nach dem Sex nicht gleich aus dem Bett hüpft. Wichtig für einen gelungenen Sex sind auch zärtliche Berührungen und Streicheleinheiten. Auch auf diesen emotionalen Faktor legen mehr Frauen als Männer Wert: 47 zu 42 Prozent.
Der Orgasmus hingegen landet bei beiden Geschlechtern erst auf dem vierten Platz. Einen Höhepunkt zu erleben, ist für 40 Prozent der Frauen wichtig und für 48 Prozent der Männer.
Männer sind kreativ und wollen darüber reden
Abgesehen von der Frage nach der Wichtigkeit des Höhepunktes stimmten mehr Frauen als Männer den Aussagen zu emotionalen Aspekten zu. Wenn es um das Redebedürfnis geht, haben die Männer die Nase vorne. Jeder zweite Mann, genau 52 Prozent, spricht gerne mit seiner Partnerin über das, was ihn anmacht. Nur 40 Prozent der befragten Frauen finden den verbalen Austausch relevant.
Bei der Kreativität während des Geschlechtsverkehrs gehen die Meinungen noch weiter auseinander: 42 Prozent der Männer wollen verschiedene Stellungen praktizieren. Bei den Frauen legen nur 28 Prozent darauf Wert. Experimentierfreudig ist die Damenwelt dennoch: Immerhin 40 Prozent möchten gerne gemeinsam Neues ausprobieren. 46 Prozent der Männer äußerten ebenfalls den Wunsch.
Es muss auch nicht immer das Bett sein: 28 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer gaben an, Sex an verschiedenen Orten außerhalb des Schlafzimmers zu haben.
Sex: Die Dauer spielt eine große Rolle
Die meisten Befragten stehen auf langen Sex, mit Unterschieden zwischen Liierten und Singles.
Nur rund ein Fünftel der Befragten möchte nicht den ganzen Abend mit Sex verbringen: 22 Prozent lieben kurzen und intensiven Sex. Während bei den Liierten 24 Prozent nichts gegen einen Quickie haben, sind es bei den Singles 18 Prozent.
Überraschend: Männer legen mehr Wert auf ein ausdauerndes Liebesspiel. 37 Prozent bejahten dies, während nur 24 Prozent der Frauen über einen längeren Zeitraum mit dem Partner intim sein wollen. Beim Vorspiel verhält es sich ähnlich: 31 Prozent der befragten Männer lieben es lange, bei den Frauen nur 23 Prozent.
Humor beim Sex: Es darf gelacht werden
Die ernste Miene bei der wohl schönsten Nebensache der Welt war gestern. Heute darf es im Bett lustig zugehen. 41 Prozent aller Befragten befürworten einen lockeren und humorvollen Umgang miteinander.
28 Prozent gaben an, dass Humor wichtiger ist als eine romantische Umgebung. Für 14 Prozent ist das Quäntchen Spaß wichtiger als Dirty Talk.
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Zum Sex gehören bekanntlich zwei. Wir helfen Ihnen bei der Partnersuche!Deutsche zurückhaltend bei Sextoys, Bondage und Co.
Die Erotikgruppe EQOM Group, zu der unter anderem Beate Uhse gehört, konnte ihren Umsatz von 2020 auf 2021 auf 212 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Dennoch scheinen laut der ElitePartner-Umfrage Sextoys für die Deutschen nicht so wichtig zu sein. Nur 17 Prozent der Befragten wollen nicht mehr auf Spielzeug verzichten.
10 Prozent mögen es härter und lassen Bondage, Dominanz und Rollenspiele in ihr Liebesspiel einfließen. Das ist auch eine Frage des Alters. Solche Praktiken sind bei älteren beliebter als bei jüngeren. Bei den unter 30-Jährigen können nur 16 Prozent etwas damit anfangen, bei den Befragten in den 30ern und in den 40ern jeweils 20 Prozent.
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Sex: (K)eine Frage des Alters
Während sich bei Jüngeren die Vorliebe beim Sex zwischen Männern und Frauen in etwa die Waage halten, driften die Vorstellungen mit zunehmenden Alter auseinander. Der betrifft vor allem den Wunsch nach Abwechslung.
Bei Männern ab 40 wird der Wunsch, das Bedürfnis nach verschiedenen Stellungen, alternativen Orten und Neues auszuprobieren immer ausgeprägter. Bei Frauen nimmt die Kreativität ab.
Die Bedeutung von Vertrautheit und Emotion nimmt im Alter bei beiden Geschlechtern zu. Bei den 50- bis 59-Jährigen legen 70 Prozent darauf Wert, bei den 60- bis 69-Jährigen 71 Prozent. Auch Kuscheln gehört im Alter verstärkt zum Sex. Das haben bei den Befragten ab 50 sechs von zehn angegeben. Auch der Humor wird im Alter wichtiger: Jede*r zweite über 50 wünscht sich, beim Sex auch mal zu lachen.
Fazit
Für die Deutschen hat Sex viel mehr Facetten als man es aus Pornos kennt. Dabei spielen Emotionen und Vertrauen eine nicht unerhebliche Rolle. Viele der Teilnehmer*innen der repräsentativen Umfrage bevorzugen Abwechslung. Auch der Humor ist im Bett von Bedeutung. Was die Wünsche betrifft, werden die Unterschiede zwischen Männern und Frauen mit steigendem Alter größer.