Saharastaub: Was steckt wirklich hinter dem Wetterphänomen?
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Freitag, 01. Dezember 2023
Wenn sich Saharastaub auf den Weg nach Deutschland macht, färbt sich der Himmel rot. Haben die Staubwolken Auswirkungen auf das Wetter oder sind sie völlig harmlos?
- Saharastaub – was ist das?
- Hat der Saharastaub Einfluss auf unser Wetter?
- Wie entfernst du Ablagerungen?
Mehrmals im Jahr herrscht eine außergewöhnliche Wetterlage, die in Deutschland dazu führt, dass sich der Himmel eintrübt und rötlich färbt. Dadurch kommt es zu Ablagerungen auf Wegen, Pflanzen und Autos. Dann hat sich Saharastaub wieder auf den Weg nach Deutschland gemacht. Doch worum handelt es sich bei diesem mystisch anmutenden Phänomen?
Der Staub kommt direkt aus Afrika
Wird die Sonne verdeckt, sind es im Allgemeinen gewöhnliche Wolken, welche die Sicht auf den blauen Himmel erschweren. Hierbei handelt es sich schlichtweg um Wasserdampf in der Atmosphäre. Bei einer rot-braunen Färbung befindet sich trockener Saharastaub in höheren Luftschichten. Dieser besteht aus kleinen Partikeln, die durch besondere Voraussetzungen direkt zu uns geweht werden.
Bildet sich eine warme Großwetterlage mit einer Strömung aus südlicher Richtung und herrschen in der Wüstenregion in Afrika gleichzeitig heftige Stürme, ist die Möglichkeit groß, dass Saharastaub nach Norden geweht wird. Dieses Phänomen kommt mehrmals jährlich vor und geschieht meist unbemerkt, weil die Menge relativ klein ist. Zudem befindet sich der Staub in der Regel in höheren Schichten und gelangt mit Regen auf den Boden. Wird eine große Menge Saharastaub in die Atmosphäre gewirbelt, legt er sich wie ein Schleier vor die Sonne. Dadurch wird die Strahlung auf die Erde stark getrübt. Ein typisches Merkmal ist ein heller Hof rund um die Sonne.
Insbesondere im Frühjahr und in den Sommermonaten wird das Phänomen in Deutschland häufiger beobachtet, vor allem in Bayern werden äußerst hohe Konzentrationen in der Luft festgestellt. Fällt Niederschlag, färbt sich dieser rötlich und ist allgemein unter dem Begriff "Blutregen" bekannt. Tritt das Phänomen im Winter auf, kommt es sogar zum "Blutschnee", also rötlich gefärbter Schnee. Für viele Menschen hat dieses Szenario eine mystische Stimmung. Ferner legt sich der Staub wie ein feiner Teppich über die Böden, Häuser und sämtliche Gegenstände, die sich im Freien befinden. Besonders auf Autos lassen sich die bräunlichen Spuren sehr gut erkennen und können unter ungünstigen Umständen für Ärger sorgen.
Saharastaub solltest du von empfindlichen Dingen entfernen
Hat dein Auto braune Flecken vom Saharastaub, sieht dies nicht nur unschön aus, es kann zudem zu Lackschäden kommen, weil die Körnchen wie Schleifpapier wirken. Es kommt zu feinsten Kratzern, die den Lack stumpf aussehen lassen. Auch beim Waschen deines Fahrzeugs solltest du vorsichtig sein und keinesfalls mit einem trockenen oder angefeuchteten Lappen die Oberfläche abreiben. Durch den Schmirgelpapier-Effekt können ärgerliche Schäden auf dem Lack entstehen.
Reinige stattdessen dein Auto mit einem starken Wasserstrahl, damit der Staub vollständig entfernt wird. Danach kannst du dein Auto wie gewohnt shampoonieren und anschließend polieren, dann glänzt der Lack wieder. Allerdings solltest du dich über die Regelungen in deiner Gemeinde oder Stadt erkundigen, denn nicht überall ist die Autowäsche vor der Haustür erlaubt. Fahre vorsichtshalber in eine Waschanlage oder in einen speziell ausgewiesenen Waschpark, die es mittlerweile in fast jeder Stadt gibt.