Ein Zehntel der Erdoberfläche ist aktuell nicht bewohnbar: Forscher berichten über die schwierigen klimatischen Verhältnisse auf Teilen des Festlands: Was dahinter steckt.
Eine Folge der globalen Erwärmung ist, dass mittlerweile ein Zehntel der Erdoberfläche nicht mehr bewohnbar ist. Hintergrund dessen ist, dass dort teils extremen Temperaturen herrschen. Das berichten Klimaforscher im Fachmagazin Science Advances.
Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler, indem sie den Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit und Temperatur untersuchten. Das Zusammenspiel der beiden Faktoren kann dazu führen, dass Menschen Hitze bei hoher Luftfeuchtigkeit andere Auswirkungen auf den Körper hat, als bei niedriger Luftfeuchtigkeit.
Bei schwülem Wetter herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit: Der Mensch beginnt aufgrund der Hitze zu schwitzen. Der Schweiß auf der Haut allerdings kaum verdunsten, da die Umgebungsfeuchte sehr hoch ist. Die sogenannte "Kühlgrenztemperatur" wird auf diese Weise auf Dauer überschritten - Lebensgefahr droht. In der Regel liegt die "KT" bei 35 Grad Celsius.
In die Analyse der Forscher von der "Columbia University" flossen Daten aus den Jahren 1979 bis 2017 ein. In diesem Zeitraum hat sich, laut Angaben der Wissenschaftler, die Anzahl an "Hitzewellen" auf der Erde verdoppelt. Die Brandherde sind demnach sehr ungleichmäßig verteilt, jedoch existieren sie auf nahezu jedem Kontinent des Planeten - Ausnahmen bilden die Pole und Europa: Addiert machen sie ein Zehntel der Erdoberfläche aus.
"Doch es passiert schon jetzt": Klimaforscher warnen vor weiterer Entwicklung
Daniel Pauly, einer der Studienautoren, bezeichnet diese Brandherde als "Stücke aus der Zukunft in der Gegenwart" und warnt vor der weiteren Entwicklung, falls nicht gegengesteuert werde. Sein Kollege Colin Raymond sagt: "Frühere Studien zeigten, dass so etwas eintreten wird, aber erst in einigen Jahrzehnten."
"Doch es passiert schon jetzt, und der Effekt wird mit steigender Erderwärmung in direkter Korrelation zunehmen", führt er aus. Und das hat Auswirkungen auf die Menschheit: InsideClimate News berichtet in Bezug auf die USA, dass die Hitze mehr Menschen, als alle anderen Wetterphänomene, tötet. Das Portal hat die Zahl der Hitzeschläge an Stützpunkten der US-Armee von 2008 bis 2018 verglichen und ausgewertet. Der Wert stieg dabei um 60 Prozent an.
Laut Angaben des "Weltklimarat (IPCC)" müssten die globalen Emissionen an Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um insgesamt 7,6 Prozent jährlich fallen, damit größere Katastrophen durch Hitze-Extreme verhindert werden können.