Rezeptfreie Schlafmittel im Test: Was hilft wirklich bei Schlafproblemen
Autor: Irmtraud Fenn-Nebel
Deutschland, Freitag, 20. Sept. 2024
Schlafprobleme sind in unserer Gesellschaft nicht unüblich und sehr belastend. Abhilfe suchen einige Betroffene mit frei erhältlichen Einschlafmitteln.
- Diese Mittel versprechen Hilfe bei Schlafproblemen
- Stiftung Warentest testet: Wie wirksam sind rezeptfreie Schlafmittel?
- Antihistaminika, Baldrian-Präparate, Tees und Melatonin - was hilft wirklich?
Von Anti-Allergie-Medikamenten über Gute-Nacht-Tee bis hin zu Baldrian-Dragees - das Angebot an rezeptfreien Schlafmitteln ist groß. Ob sie ihr Versprechen halten, hat die Stiftung Warentest geprüft.
Volkskrankheit Schlaflosigkeit: Viele Deutsche sind betroffen
Schlafstörungen sind in Deutschland massiv auf dem Vormarsch. Laut zahlreicher Experten sind fast 80 Prozent der Erwerbstätigen hierzulande von Schlafproblemen betroffen. Knapp zehn Prozent aller Berufstätigen leiden sogar unter Insomnien (schweren Schlafstörungen), was sich durch Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen und schlechter Schlafqualität äußert, aber auch zu Tagesmüdigkeit und Erschöpfung führt.
Wie der NDR dazu schreibt, haben Menschen, die häufig schlecht schlafen, nicht einschlafen oder durchschlafen, ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko, eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt, Herzschwäche oder Schlaganfall zu entwickeln.
Rezeptfreie Schlafmittel im Test: Nur wenige machen wirklich müde
Angesichts dieser Zahlen ist es kein Wunder, dass der Markt für rezeptfreie Schlafmittel boomt. Die Stiftung Warentest hat mehrere gängige Präparate unter die Lupe genommen, die ohne Rezept gekauft werden können, darunter Antihistaminika, Tees sowie Baldrian- und Melatonin-Produkte.
Das Ergebnis: Von 55 Produkten erwiesen sich nur wenige als empfehlenswert.
Antihistaminika: wirksam - aber nur für wenige Tage
Als die besten rezeptfreien Schlafmittel wurden Antihistaminika mit den Wirkstoffen Diphenhydramin und Doxylamin genannt. Ursprünglich wurden sie gegen Heuschnupfen eingesetzt, heute setzt die Medizin auf einen anderen Effekt: Sie bremsten allergische Reaktionen und gelangten zudem ins Gehirn. Dort wirkten sie sedierend, weshalb sie als Schlafmittel Verwendung finden. Den Experten zufolge sollen Antihistaminika allerdings nur wenige Tage und höchstens zwei Wochen lang eingenommen werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Außerdem lasse auf Dauer die Wirkung oft nach.