Deutsche Supermärkte setzen weiterhin auf Sonderangebote, um den Verkauf anzukurbeln. Wie eine aktuelle Analyse zeigt, sind Bier und Markenprodukte wie Coca-Cola besonders oft in Aktionen zu finden.
Aufgrund der gestiegenen Kosten sind Offerten bei Konsumenten besonders beliebt. Ein Sektor sticht hervor - und ist darüber nicht gerade erfreut: Eine aktuelle Analyse des Münchner Verbraucherportals Marktguru zeigt, dass im ersten Halbjahr 2025 Bier die am häufigsten beworbene Warengruppe im Lebensmitteleinzelhandel war - mit über 12.000 Sonderangeboten. Coca-Cola und Krombacher gehören demnach zu den Marken, die in gedruckten Werbeprospekten am häufigsten beworben werden.
Die Analyse von Marktguru für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat untersucht, warum bestimmte Marken aus dem Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) besonders oft in Werbeprospekten erscheinen. Untersucht wurden rund 1,83 Millionen Flyerangebote von Januar 2024 bis Ende Juni 2025 – über alle Branchen hinweg und bei sämtlichen großen Handelsketten. Dazu zählten unter anderem Supermärkte, Discounter, Baumärkte sowie Getränke- und Großmärkte.
Sonderangebote in Supermärkten: Bier am häufigsten billiger
Bei den am häufigsten beworbenen Produktgruppen im Lebensmitteleinzelhandel landete Bier im ersten Halbjahr 2025 unangefochten auf Platz 1. Laut Marktguru waren die Brauereierzeugnisse mit 12.353 Sonderangeboten deutlich öfter in Prospekten platziert als Wasser (auf Platz zwei mit 9013 Angeboten). Am drittmeisten beworben wurden Produkte aus der Kategorie Schinken und Bauchspeck (6898).
Schon im Vorjahreszeitraum lag Bier vorn. In der Branche ist man über diese Entwicklung allerdings nicht glücklich. Der Deutsche Brauerbund kritisiert den "ruinösen Preiskampf der vier großen Handelskonzerne". Diese müssten sich fragen lassen, "ob sie Bier die Wertschätzung einräumen, die es verdient", sagt Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Krombacher äußerte sich nicht.
Bier sei ein "Verkaufsmagnet", heißt es aus Brauerkreisen. "Dann kommt auch der Familienvater mit zum Wochenendeinkauf - und dann wird der Einkaufswagen auch noch mit anderen Sachen gefüllt."
Kunden gewöhnen sich an Sonderangebote
Krombacher und Veltins haben laut dpa kürzlich Preiserhöhungen angekündigt. Die Branche kämpft mit sinkender Nachfrage. Das setze die Unternehmen unter Druck, Absatz und Auslastung zu steigern, sagt Philipp Hennerkes, Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels. Die Folge seien immer mehr Sonderangebote. Viele Kunden hätten sich daran gewöhnt - und griffen vor allem dann zu, wenn Bier im Angebot sei.
Laut NIQ-Marktforscher Marcus Strobl kauften Konsumenten der großen Pilsmarken etwa zwei Drittel des Flaschenbiers bei Aktionen. Mit neuen Preiserhöhungen dürfte der Abstand zwischen Standard- und Aktionspreis im Handel weiter zunehmen. Auch eine Analyse von YouGov zeigt, dass viele Marken nur während Sonderaktionen gekauft werden. Nach dem Ende der Aktionen kehren viele Konsumenten diesen Marken wieder den Rücken zu, was die Nachhaltigkeit der Rabattpolitik infrage stellt.
Sven Reuter, Geschäftsführer der Preisvergleichs-App Smhaggle, erklärte, dass die Aktionspreise von Markenprodukten seit 2022 um 20 bis 50 Prozent gestiegen sind. Er fügte hinzu, dass neue Preiserhöhungen oftmals mit schlechteren Angeboten eingeleitet werden, was die Preisentwicklung für 2025 weiter verschärfen könnte.
Marken in Werbeprospekten: Coca-Cola auf Platz eins
Coca-Cola führt das Marktguru-Ranking bei den Produkten an. Im ersten Halbjahr war die Marke bei den Händlern 1823 Mal im Angebot. Auf Platz zwei lag Krombacher mit 641 Aktionen, gefolgt von Veltins (639), Bitburger (593) und Gerolsteiner (574). Berücksichtigt wurden alle Verpackungsgrößen – von Fässern und Kästen über Sechserpacks bis zu Einzelflaschen und Dosen. In die Zählung bei Coca-Cola flossen sowohl Cola- als auch gemischte Kästen ein. Darin können ebenso andere Softdrink-Sorten wie Fanta, Sprite und Lift enthalten sein – in der klassischen und in der Zero-Variante.
Bei Krombacher, Veltins und Bitburger können neben den Pils-Sorten auch alkoholfreie Biere und Mischgetränke wie Radler, V+ und Fassbrause inbegriffen sein. Bei Gerolsteiner wurden sämtliche Mineralwasser-Sorten wie Sprudel und Still sowie Lemon und Himbeere erfasst.
Coca-Cola hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach die Preise erhöht. Florian von Salzen, Geschäftsführer von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP), sagt: "Coca-Cola-Getränke bringen Menschen in den Markt, sorgen für Umsatz und Marge beim Händler – und das insbesondere in Angebotsaktionen." Diese würden gemeinsam mit dem Handel geplant. CCEP ist hierzulande für Abfüllung und Vertrieb der Getränke des US-Konzerns verantwortlich. Laut Marktguru war Coca-Cola auch 2024 die Marke mit den meisten Sonderangeboten.
Marktguru-Analyse in der Zusammenfassung: Diese Produkte sind besonders beliebt
Sonderangebote spielen eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung in deutschen Supermärkten. Sie locken Kunden mit attraktiven Rabatten und fördern den Verkauf von besonders beliebten Produkten. Die Auswahl reicht von Grundnahrungsmitteln bis hin zu Luxusartikeln, wobei einige Kategorien besonders häufig beworben werden.
Die Marktguru-Analyse zeigt, welche Produkte im ersten Halbjahr 2025 in Prospekten und Aktionen am meisten vertreten waren. Getränke wie Bier und Wasser führen die Liste an, aber auch Snacks und Milchprodukte gehören zu den häufigsten Sonderangeboten. Diese Übersicht gibt Einblicke in die bevorzugten Kategorien und Marken:
Bier wurde mit 12.353 Sonderangeboten im ersten Halbjahr 2025 am häufigsten beworben und bleibt die stärkste Warengruppe.
Fertiggerichte, vornehmlich Tiefkühlprodukte wie Pizza, sind ebenfalls in vielen Aktionen vertreten.
Schokolade und andere Süßwaren, darunter Marken wie Milka, sind oft in Rabattaktionen zu finden.
Gesamtzahl der Aktionen rückläufig
Eine weitere bemerkenswerte Erkenntnis der Untersuchung: Die Gesamtzahl der Aktionen geht zurück. Von Januar bis Juni 2025 wurden 14 Prozent weniger Angebote gezählt als im Vorjahreszeitraum. Seltener in der Werbung waren zuletzt neben Rindfleisch und Milch unter anderem Bohnenkaffee, Schokolade und Butter. Für diese Alltagsprodukte mussten Verbraucher deutlich mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.
Aldi bietet im Zuge der Schließung seines Online-Shops zahlreiche Produkte stark reduziert an. Kunden können von diesen Abschiedsangeboten bis September 2025 profitieren. Ab August 2025 wird in Deutschland eine verpflichtende Fleischkennzeichnungeingeführt, die zunächst für Schweinefleisch gilt. So sollen Verbraucher besser über die Haltungsbedingungen informiert werden. sl/dpa
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