Der Ertrag einer Solaranlage hängt von vielen Faktoren ab, etwa von den Sonnenstunden vor Ort. Die Tabelle zeigt, wie viel Strom eine PV im Jahresverlauf erzeugt. Überraschenderweise ist der Peak nicht im Sommer.
Etwa fünf Millionen Photovoltaikanlagen (kurz PV) sind bis dato auf Deutschlands Dächern und Grundstücken installiert und spielen Solarstrom ein. Das ist dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zu entnehmen. Nach Zahlen des Frauenhofer Instituts deckt der PV-Sektor etwa 26 Prozent des Strommixes hier in Deutschland ab - ein neuer Rekord. Kein Wunder: Mit über 2000 Sonnenstunden war das Jahr 2022 das sonnigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, auch 2023 war ein starkes Jahr. Dabei gibt es aber regionale und kalendarische Unterschiede, die sich auf den Ertrag niederschlagen. Die Sonne zeigt sich im Laufe des Jahres unterschiedlich lang und auch die verschiedenen klimatischen Bedingungen in den Regionen spielen eine Rolle. In Süddeutschland sind Photovoltaikanlagen ertragreicher als in Norddeutschland.
Schon 2020 war ein überdurchschnittlich ertragsreiches Jahr. Das Institut für Betriebs- und Technologiemanagement (IBT) an der Hochschule Trier hat den Ertrag von PV-Anlagen in 2020 untersucht. Im Fokus der Forschungen standen sowohl der Ertrag im Jahresverlauf als auch die regionalen Unterschiede. Die Ausbeute hängt auch von der Nennleistung ab. Diese sagt aus, welche maximale Leistung eine Solaranlage erbringen kann und wird in Kilowattpeak (kurz kWp) beziffert. "Peak" heißt "Spitze". Als gemeinsamer Nenner für Solaranlagen wird also die Spitzenleistung bewertet. Wir haben die Zahlen.
Strom selbst erzeugen: Solar-Ertrag im Jahresverlauf - so schneiden die Sommermonate ab
Die Werte basieren auf Erhebungen des ITB. Es handelt sich dabei um den mittleren Ertrag deutschlandweit in Kilowattstunden (kurz kWh) pro Kilowattpeak. Je höher der mittlere Ertrag ist, desto größer sind meist die Unterschiede je nach Region. Während sich zum Beispiel PV-Betreibern im Bayerischen Wald und im mitteldeutschen Tiefland im stärksten Monat April über einen spezifischen Monatsertrag von rund 160 Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak freuen durften, "ernteten" Solarproduzenten am Niederrhein 150 Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak. Eine PV-Anlage mit 30 Kilowatt-Peak im Bayerischen Wald warf also im April 2020 rund 4.800 Kilowattstunden ab. Hier kostenlos bis zu drei PV-Angebote anfragen.
Wie viel Ertrag pro Kilowattpeak im Jahresverlauf drin ist, zeigt die nun folgende Auswertung aus dem Jahr 2020. Der April und Mai sind die stärksten Monate - was viele überraschen dürfte. Der November läutet die dunkle Jahreszeit ein - das zeichnet sich auch bei den Erträgen ab. Doch selbst mit den 43 kWh pro kWp lässt sich die Grundlast abhängig von den Verbrauchsgewohnheiten bestenfalls komplett decken. So erzeugst du mit einer 10-kWp-Anlage immerhin noch 430 kWh im November, was in etwa der Grundlast einer vierköpfigen Familien entspricht. Der Dezember ist mit 20 kWh am schwächsten, dafür bringt der Juni 132 kWh ein.
Januar
31 kWh/kWp
Februar
45 kWh/kWp
März
110 kWh/kWp
April
156 kWh/kWp
Mai
146 kWh/kWp
Juni
132 kWh/kWp
Juli
137 kWh/kWp
August
130 kWh/kWp
September
110 kWh/kWp
Oktober
62 kWh/kWp
November
43 kWh/kWp
Dezember
20 kWh/kWp
Quellen: IBT, eigene Berechnungen
Sonnenreiche Monate: So viel Strom "erntest" du zwischen April und September
Die Tabelle zeigt, wie groß das Gefälle zwischen Sommer und Winter ist. So liegt der kumulierte Ertrag zwischen April und September bei 811 Kilowattstunden pro installiertem Kilowattpeak. Von Oktober bis März werden nur 311 Kilowattstunden "geerntet". Dazu ein Beispiel: In den Sommermonaten Juni, Juli und August erzeugt eine PV-Anlage durchschnittlich je 133 pro Kilowattpeak. Eine Solaranlage mit 10 Kilowattpeak spielt in einem Sommermonatunter optimalen Bedingungen (dazu weiter unten mehr) etwa 1.330 Kilowattstunden ein (133*10). Dieser Strom kann für den Haushalt oder ein E-Auto genutzt werden und muss nicht mehr teuer vom Stromanbieter zugekauft werden. Ganz im Gegenteil: Überschüssiger Strom wird dir über die EEG vergütet.
Hinweis: Die Berechnung fußt auf den Zahlen aus 2020. Je nach Wetterlage und klimatischen Bedingungen kommt es von Jahr zu Jahr zu Abweichungen. Fest steht: Im Frühjahr und Sommer sind die höchsten Erträge drin. Auf ungenutzten Flächen geht in dieser Zeit viel grüner Strom flöten. Du hast noch keine PV auf deinem Dach? Mit dem kostenlosen Online-Vergleich von Aroundhome holst du bis zu drei Angebote von regionalen PV-Fachbetrieben* ein. Darunter Solarteure, die kurzfristige Kapazitäten haben.
Weitere Faktoren, die den Solarertrag beeinflussen
Obwohl der Ertrag von der Jahreszeit, dem Wetter und dem Standort abhängt, kannst du die Ausbeute auch beeinflussen.
Verschattung: Moderne PV-Anlagen liefern auch im Schatten Erträge. Dennoch solltest du bei der Installtion ständige Verschattung vermeiden. Diese kann zum Beispiel durch Schornsteine zustande kommen. Aber auch temporäre Schatten können den Ertrag beeinträchtigen. Das kann zum Beispiel ein Baum sein, der nur im Sommer Blätter trägt.
Schmutz: Obwohl Schmutzpartikel oft nicht mit dem bloßen Auge sichtbar sind, mindern sie den Ertrag. Deine Solarmodule solltest du etwa alle drei bis fünf Jahre reinigen. Dazu solltest du keine aggressiven Reinigungsmittel verwenden. Besser sind umweltfreundliche Haushalts- oder Glasreiniger. Das Mittel trägst du mit einer weichen Glasbürste auf. Bei stärkeren Neigungen sprechen Experten vom "Selbstreinigungseffekt" - hier haben wir alle Pflegetipps zusammengefasst.
Globalstrahlung der Sonne: Unterschiede in deutschen Regionen
Die Erträge sind auch von der Globalstrahlung der Sonne abhängig. Aus dieser ergeben sich die Unterschiede von Region zu Region. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) beträgt diese zum Beispiel in Schleswig-Holstein und den nördlichen Mittelgebirgen im Mittel zwischen 950 und 1000 Kilowattstunden pro Quadratmeter, südlich der Donau und am südlichen Oberrheingraben 1150 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Wir haben die Erträge für alle Regionen tabellarisch aufbereitet.
Das liegt an den geographischen Breiten. Je höher eine Region liegt, desto flacher fällt die Sonne auf die Solarmodule und umso weniger können sie deshalb "einfangen". Aber auch andere Faktoren, wie der Aerosolgehalt der Atmosphäre und die Bewölkung, spielen eine Rolle. Beide Umstände halten Sonnenlicht ab. Es kann also durchaus möglich sein, dass in einer Gegend mit einer höheren Globalstrahlung, in der es bewölkt ist, der PV-Ertrag zeitweise geringer ist als in einem nördlicherm Landstrich mit schönem Wetter.
Von der Sonneneinstrahlung hängt auch der Neigungswinkel der Solarmodule ab. Für Deutschland gilt der Richtwert von 30 bis 35 Grad. Wenn du in Süddeutschland wohnst, kannst du ein paar Grad abziehen, da die Sonne höher steht. Die Neigungswinkeltabelle verrät, welche Ausrichtung und Neigung optimal sind - hier kannst du nachsehen, wie viel Ertrag mit deinem Hausdach möglich ist.
Mit dieser Formel berechnest du den Ertrag deiner PV-Anlage
Den Ertrag deiner Solaranlage kannst du anhand einer Formel berechnen. Dazu benötigst du die installierte Leistung in Kilowattpeak, die Ausrichtung, den Neigungswinkel und die jährliche Stromerzeugung. Die aktuelle Stromerzeugung für deine Region kannst du über das kostenlose Tool der Europäischen Kommission abrufen.
Die Formel lautet:
Anlagenleistung (kWp) x Ausrichtungsfaktor x durchschnittliche Stromerzeugung (kWh/kWp)
Die optimale Ausrichtung der Solarmodule ist in Richtung Süden. Wenn das zum Beispiel aus baulichen Gründen nicht möglich ist kannst du auch eine andere Himmelsrichtung wählen, beispielsweise eine Ost-West-Kombination. Um deinen Ertrag anhand der Formel ausrechnen zu können, musst du den Ausrichtungsfaktor wissen. Hier gilt: Je höher der Ausrichtungsfaktor, desto höher die zu erwartenden Solarerträge.
Innerhalb weniger Minuten die wichtigsten Fragen zum PV-Projekt beantworten (z. B. Dachform).
Gefragt wird beispielsweise, wo die Solaranlage installiert werden soll, wie hoch der Stromverbrauch ist, ob Interesse an einer Förderung besteht und ob eine Finanzierung gewünscht ist.
Im Anschluss werden die Kontaktdaten abgefragt. Auf Grundlage dessen erhält der Interessent bis zu drei Angebote von regionalen Anbietern.
Diese Angebote können im Anschluss untereinander verglichen und gegebenenfalls das passende Angebot angenommen werden.
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