Eine neue Bewegung in Europa sorgt dafür, dass Produkte im Supermarkt auf den Kopf gestellt werden. Was soll das?
Wer beim Einkaufen derzeit auf den Kopf gestellte Produkte findet, hat es wohl nicht mit unachtsamen Supermarkt-Mitarbeitern zu tun. Vielmehr steckt eine europaweite Bewegung dahinter, die zwar noch in den Kinderschuhen steckt, sich aber Großes vorgenommen hat.
Tatsächlich hat die Aktion viel mit US-Präsident Donald Trump zu tun: Der hatte mit seinen wirtschaftspolitischen Entscheidungen zahlreiche langjährige Handelspartner vergrätzt. Nicht nur bei den jeweiligen Regierungschefs regt sich deshalb nun verstärkter Widerstand.
Umgedrehte Produkte im Supermarkt: Neue Bewegung in Europa?
Angefangen hat die Bewegung eigentlich in Kanada. Das nordamerikanische Land, das Trump nicht nur mit Zöllen belegen, sondern am liebsten gleich den USA einverleiben will, wehrt sich auch zivilgesellschaftlich immer stärker gegen den übermächtigen Nachbarn im Süden.
Dazu gehört eine Kampagne, beim Einkaufen bewusst auf amerikanische Produkte zu verzichten. Um die US-amerikanische Herkunft der Produkte leichter kenntlich zu machen, hatten einige Menschen damit begonnen, die Produkte in den Regalen umzudrehen. Ein ähnliches Ziel verfolgen die Mitglieder der derzeit (25.03.2025) knapp 190.000 Mitglieder umfassenden Reddit-Gruppe "BuyFromEU" und andere Aktivisten nun auch in Europa.
Ob sich daraus auch in Deutschland eine große zivilgesellschaftliche Bewegung entwickelt, bleibt abzuwarten. Zum einen scheinen die Supermärkte selbst derzeit kein Interesse an einer solchen "Markierung" amerikanischer Produkte zu haben. Laut Frankfurter Rundschau hatten sich einzelne Mitarbeiter schon kritisch zu Wort gemeldet, da sie die Produkte im Nachgang wieder umdrehen mussten und so Mehrarbeit hatten. Andererseits ist es auch gar nicht so einfach, US-amerikanische Produkte zu erkennen und auf Alternativen umzusteigen.
Liste zeigt europäische Alternativen zu amerikanischen Marken
Bei letzteren will eine andere Internetseite helfen: Unter "Go European" listen Aktivisten, die sich laut eigener Aussage über Reddit kennengelernt und zusammengeschlossen hatten, zu bekannten amerikanischen Produkten europäische Alternativen auf. Man wolle "Produkte und Dienstleistungen, die in Europa hergestellt werden, ins Rampenlicht zu rücken", schreiben die Betreiber der Seite. Das Ziel sei es, ""das Wachstum europäischer Unternehmen zu fördern und die reiche Vielfalt des Handwerks auf dem Kontinent zu unterstützen."
Tatsächlich könnte eine solche Besinnung auf europäische Produkte Europa und insbesondere Deutschland nach Einschätzung von Experten langfristig sogar helfen. Stärkeres Wachstum innerhalb Europas könnte ein schrumpfendes US-Geschäft sogar mehr als ausgleichen, so die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte in einer neuen Studie zur Entwicklung bis 2035. Voll zum Tragen kommen könne das aber nur, wenn die EU noch bestehende Handelsschranken abbaue.
Diese Idee finde ich genial. Amerikanische Produkte auf den Kopf stellen. Als Trump seine erste Amtszeit hatte, gab's bei Lidl amerikanische Woche. Damals habe ich schon gesagt, nein, Germany first. Der Verbraucher hat so viel Macht durch sein Kaufverhalten. Ich erinnere nur daran, als ganz Deutschland monatelang keinen Fisch mehr kaufte, weil darin Würmer gefunden wurden. Damals hat Bundeskanzler Kohl dann im TV Fisch gegessen, so ganz funktionierte das aber auch nicht. Das kann ich nicht vergessen u sage oft, der Verbraucher könnte wenn er wollte . . .