Pestizid-Schock? Das steckt laut Öko-Test wirklich in Paprikapulver

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Pestizidbelastungen in Paprikapulver: Öko-Test weist bis zu 23 verschiedene Schadstoffe in Gewürzen nach, teilweise auch verbotene Substanzen.
Paprikapulver ist häufig mit Pestiziden belastet.
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Paprikapulver ist in Deutschland sehr beliebt. Laut Öko-Test gehört es aber zu den am meisten mit Pestiziden belasteten Gewürzen.

Paprikapulver sind oft mit Pestiziden belastet: Öko-Test fand in vielen Produkten nicht nur bedenkliche Stoffe, sondern auch Mehrfachbelastungen. Die Werte lagen oft über den von der EU vorgeschriebenen Grenzen.

Ebenfalls verwendet wurden in der EU verbotene Pestizide, die als besonders bedenklich für Mensch oder Umwelt eingestuft werden. Auch vermutlich krebserregende Stoffe konnten nachgewiesen werden. Die Pestizidgehalte werden zwar als nicht akut gesundheitsschädlich bewertet, dennoch wird vor möglichen Wechselwirkungen gewarnt. 

Warum schneiden viele Paprikapulver schlecht ab?

Paprikapulver sind oft mit Pestiziden belastet. 11 von 30 Gewürzen sind von Öko-Test als "ungenügend" bewertet worden. Viele der Produkte waren sogar mehrfach belastet. Die Werte lagen oft über den von der EU vorgeschriebenen Grenzen; sogar in der EU verbotene Pestizide wurden gefunden.

Unter den Pestiziden befinden sich zahlreiche Spritzmittel. Diese gelten nicht nur als besonders bedenklich für den Menschen, sondern auch für die Umwelt. 

Aufgrund der geringen Verzehrmengen von Paprikapulver im Alltag werden die Pestizidgehalte als "nicht akut gesundheitsschädlich" eingestuft. Dennoch wird insbesondere vor den Mehrfachbelastungen gewarnt. Dadurch können Wechselwirkungen zwischen den Pestiziden entstehen, deren Auswirkungen noch nicht ausreichend erforscht sind. 

Welche Schadstoffe werden in Paprikapulver gefunden?

Die Liste von Schadstoffen in Paprikapulver ist lang. Bis zu 23 Pestizide wurden in einem einzigen Paprikapulver-Produkt gefunden. Die am häufigsten vorkommenden Pestizide in Paprikapulver sind die Stoffe Chlorat, Chlormequatchlorid, MCPA und Mepiquat.

Das Spritzgift Mepiquat gilt als ungesund für die Umwelt. Es wirkt sich schädlich auf Wasserorganismen aus und ist in der EU verboten.

Das Herbizid Glufosinat steht im Verdacht, die menschliche Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen und das ungeborene Kind zu schädigen. Daher ist dieser Unkrautvernichter in der EU seit 2019 verboten. Dennoch taucht er in einigen Paprikagewürzen auf. Paprikapulver mit zu hohem Glufosinatgehalt kommt überwiegend aus China, dem Lieferland Nummer eins für Paprikagewürz vor Spanien, Peru und Brasilien.

Welche Produkte weißen weniger bis gar keine Pestizidspuren auf?

Insgesamt wurden zusätzlich 16 Bio-Paprikapulver getestet. 14 der getesteten Bio-Paprikapulver erhielten die Note "sehr gut", zwei die Note "gut". Weitere gute Nachrichten: Öko-Test verweist hier auf die niedrigen Preise, trotz Bio-Siegel. Alle Testergebnisse findest du kostenpflichtig bei Öko-Test.