Endgültig von einem Menschen Abschied zu nehmen, ist schon unter normalen Bedingungen eine unmenschlich schwere Aufgabe. In der Corona-Pandemie kommen erschwerende Umstände noch zahlreich hinzu. Wie eine Gemeinschaft trotz Corona zusammenkommen kann.
Der Tod eines nahestehenden Menschen ist immer ein tiefer und schmerzhafter Einschnitt. Eine existenzielle Erfahrung, die Menschen, Monate, Jahre oder ihr ganzes Leben beschäftigt und quält. Durch Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Beisetzungen nur im ganz kleinen Kreis verändere sich auch das Abschiednehmen, berichten Psychologen und Seelsorger. „Auf Trauerkarten ist ja manchmal zu lesen, dass von Beileidsbekundungen am Grab Abstand genommen werden soll“, sagte Verena Maria Kitz vom Zentrum für Trauerseelsorge in Frankfurt. „Jetzt aber ist das eine medizinische Notwendigkeit.“ Dabei empfänden viele Menschen gerade in dieser Situation eine Umarmung als tröstend und unterstützend.
Gemeinsam trauern trotz Corona: Tipps auf trauer.inFranken.de
Kein Abschied während Corona
„Der richtige Abschied kann in der Tat eine große Rolle spielen bei der Verarbeitung des Verlusts“, betonte die Psychotherapeutin Octavia Harrison, die an der Frankfurter Goethe-Universität ein Projekt über den Umgang mit Trauer leitet. „So ist es allgemein günstig, wenn man sich noch zu Lebzeiten verabschieden kann.“ Gerade dies ist derzeit nur schwer möglich. Zwar sind Besuche bei Sterbenden meist von den Besuchsverboten in Krankenhäusern oder Pflegeheimen ausgenommen. Doch geschlossene Grenzen und Reiseeinschränkungen können erschwerend hinzukommen. Viele Freunde und Verwandte, die unter normalen Umständen weite Wege auf sich nehmen würden, um den geliebten Menschen noch einmal zu sehen, können nun nicht anreisen. „Hier ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, dass die Entscheidung sich nicht zu verabschieden, eben keine freiwillige Entscheidung ist“, sagte Harrison.
Digitale Möglichkeiten voll ausschöpfen
Gerade jetzt gilt es darum, erfinderisch zu werden. Jede Krise kann immer auch kreativ machen. Sonst breit ausgetretene Wege können nun verlassen werden, um Neues auszuprobieren, da keine andere Möglichkeit bleibt. Eine sehr beliebte Möglichkeit, ist das virtuelle Abschiednehmen.
Mit Abschiedsbotschaften per Video kann man geliebten Menschen etwa eine große Überraschung zukommen lassen und Nähe erzeugen, auch wenn hunderte oder tausende Kilometer zwischen den Personen liegen. Auch ein Fotoalbum mit gemeinsamen Bildern und stärkenden Worten kann das Gefühl von Gemeinschaft erzeugen. Wer offen für außergewöhnliche Formen des Gemeinschaftserlebnisses ist, kann auch virtuelle Spaziergänge unternehmen. Man sucht sich eine Landschaft oder Stadt aus, mit der man gemeinsame Erinnerungen verbindet, streift auf Google Maps durch die Gegend und telefoniert währenddessen. Hier kommen gemeinsame Erinnerungen auf, mal lacht man vielleicht sogar und fühlt sich wie bei einer gemeinsamen Unternehmung.
Virtuell trauern: Tipps und Gedenkseiten auf trauer.inFranken.de
Auch nach dem Versterben des geliebten Menschen, können sich im Netz Gemeinschaften bilden. Virtuelle Gedenkkerzen oder Gedenkseiten sind hierfür eine hervorragende Chance. Wer sich einen Eindruck von den heutigen Möglichkeiten machen möchte, findet auf trauer.inFranken.de ausführliche Beschreibungen, Beispiele und Anleitungen.
Auf dem virtuellen Friedhof trauer.inFranken.de finden Sie nicht nur Gedenkseiten, sondern auch Bestatter der Region im Branchenbuch sowie Infos und Unterstützung für den Trauerfall.
Weitere Artikel mit Fakten und Hilfe zum Thema Trauer und Tod:
Oder siehe auch hier :
https://www.br.de/nachrichten/kultur/verschobene-beerdigungen-wegen-corona-bestatter-haben-viel-zu-tun,S0vzqBI
"Corona: Kein Abschied am offenen Sarg, Trauerfeiern nur im Freien"
"Zwei Meter Abstand, mindestens. Näher dürfen sich die Trauergäste nicht kommen."
"Nur 15 Minuten lang dürfen Trauerfeiern in den Aussegnungshallen dauern, weil die Räume nach jeder Zeremonie desinfiziert werden müssen. Bis zu 50 Besucher dürfen an Feiern im Freien teilnehmen, in Kirchen bis zu 80, in Aussegnungshallen je nach Sitzplätzen weniger – von nur acht am Friedhof Riem bis zu 38 am Westfriedhof."
Also das hier stimmt doch so schon nicht mehr:
"Der Tod eines nahestehenden Menschen ist immer ein tiefer und schmerzhafter Einschnitt. Eine existenzielle Erfahrung, die Menschen, Monate, Jahre oder ihr ganzes Leben beschäftigt und quält. Durch Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Beisetzungen nur im ganz kleinen Kreis verändere sich auch das Abschiednehmen, berichten Psychologen und Seelsorger. "
Bei Beerdigungen duerfen bereits wieder mehr Gäste kommen: aktuell bis zu 50 Personen
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.nur-mit-maske-muenchen-beerdigungen-mit-50-personen-sind-wieder-erlaubt.3626b4fc-8654-49c5-9137-718718aaf33a.html
"Nach einem AZ-Bericht veröffentlicht das Gesundheitsministerium eine neue Bestimmung zu Trauerfeiern: 50 Menschen dürfen teilnehmen, solange sie eine Maske tragen."
"München - Am Mittwoch berichtete die AZ über die Forderung von Münchner Bestattungsunternehmern, dass die Begrenzung von Trauerzeremonien auf zehn Teilnehmern aufgehoben werden muss. Kurz darauf gab das bayerische Gesundheitsministerium bekannt: Die bisherige Regelung ist geändert."
"Demnach sind nun Trauerfeiern mit bis zu 50 Teilnehmern im Freien erlaubt. Seit März durften während der Pandemie nur maximal zehn Angehörige bei der Beerdigung dabei sein. "Das Ministerium hat am heutigen 13. Mai eine aktualisierte Information zur Durchführung von Bestattungen herausgegeben", teilte eine Sprecherin der AZ mit."
Von daher muss eine Beerdigung nicht mehr im sehr kleinen Kreis stattfinden. Das ist doch schon längst ueberholt.