Die Herkunftsbezeichnung von Honig im Supermarkt scheint dir unklar? Wir erklären, was die Richtlinien der EU vorschreiben und was Aufschriften wie "Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern" bedeuten.
- Die Honigverordnung der EU
- Honig-Importe und Honigmischungen
- Echter Deutscher Honig
Honig ist auf deutschen Frühstückstischen fast immer dabei - egal ob im Tee oder auf dem Brot: Er schmeckt einfach. Außerdem hat Honig, als reines Naturprodukt, auch gesundheitsfördernde und sogar heilende und antibakterielle Eigenschaften. Beim Einkauf von Honig achten Verbraucher*innen auf Preis, Qualität und Herkunft. Im Supermarkt liest du auf vielen Honiggläsern solche Angaben: "Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern". Hier erfährst du, was dahinter steckt.
Die Honigverordnung
Laut Verordnung der Europäischen Union muss bei Honig das Ursprungsland angegeben werden. Die Hersteller*innen können freiwillig genauere Angaben machen, etwa "Honig aus Bayern". Steht das darauf, muss der Honig dann auch ausschließlich aus Bayern kommen. Verpflichtend ist aber lediglich, das Herkunftsland anzugeben. Und das auch nur, wenn der Honig aus einem Land stammt.
Bei Honigmischungen aus mehr als einem Ursprungsland ist eine der folgenden Angaben Pflicht:
- "Mischung von Honig aus EU-Ländern"
- "Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern" oder
- "Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern"
Solcher Honig ist also eine Mischung mit Herkunft aus verschiedenen Ländern. Du erfährst letztlich nur, ob er nicht, nur teilweise oder ganz aus der EU stammt. Aus welchen Ländern der Honig kommt, muss bei Mischungen nicht angegeben werden. Auch muss keine Auskunft über das prozentuale Mischungsverhältnis, also, wie viel Anteile aus welchem Land stammen, gegeben werden. Diese Kennzeichnung bietet aus Sicht des Bundesverbands der Verbraucherzentralen kaum Informationen. Es seien Änderungen der EU-Honigverordnung geplant. Ziel solle eine Pflicht zur Angabe der Herkunftsländer bei Honigmischungen sein. Doch wann das passieren soll, ist nicht bekannt.
Importe, Mischungen oder Deutscher Honig
Der Pro-Kopf-Verbrauch an Honig liegt laut Honig-Verband in Deutschland bei über einem Kilo im Jahr. Diese hohe Nachfrage kann mit Honig aus Deutschland alleine nicht bedient werden. Der deutsche Honigbedarf wird nur zu etwa 25 Prozent aus dem eigenen Land gedeckt. Die restlichen 75 Prozent werden importiert. Ein Teil der Importe stammt aus Mitgliedsländern der EU. Hier vor allem aus Ungarn, Bulgarien, Spanien und Rumänien. Ungefähr 40 Prozent des Honigs werden aus Nicht-EU-Ländern importiert. Dieser Honig stammt vor allem aus Mexiko, Argentinien und der Ukraine. Ein weiterer Grund für Importe: Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern kann preisgünstiger verkauft werden, als deutscher.