Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Grillkohle. Welche Kohle eignet sich besonders gut zum Grillen? Und wo liegen die Unterschiede?
- Das solltest du beim Kauf von Kohle beachten
- Richtig mit Kohle grillen
- So schürst du den Grill mit Kohle richtig an
Möchtest du mit Holzkohle grillen, benötigst du erst einmal nur Kohle und einen Grillanzünder. Gute Kohle zu finden, kann sich allerdings als kompliziert herausstellen: Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von Grillkohle in allen Preisklassen. Welche ist wirklich gut? Und worauf solltest du beim Kauf achten?
Tipps zum Kohle-Kauf
Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass in fast jeder zweiten Grillkohle Holz aus Tropenwäldern steckt. Für dich als Verbraucher*in ist es oft nicht erkennbar, dass die Kohle aus einer ökologisch so wertvollen Ressource stammt. Möchtest du, dass deine Kohle nicht aus dem Tropenwald stammt, sondern aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung, solltest du auf entsprechende Siegel achten: Vertrauenswürdig sind unter anderem das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) sowie das Naturland und das Bio-Siegel.
Das PEFC-Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) gibt dir Auskunft darüber, dass die Kohle unter Einhaltung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Standards geerntet wurde. Darüber hinaus verrät dir das DIN-Prüfzeichen DIN EN 1860-2 auf der Verpackung unter anderem, dass in der Holzkohle keine artfremden Beimischungen wie Pech oder Metallsplitter enthalten sind. Über die Herkunft der Kohle sagt das Prüfzeichen allerdings nichts aus.
Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärt Matthias Aßmann von den Niedersächsischen Landesforsten, dass Buchenholz sehr beliebt für die Herstellung von Holzkohle ist. Dies liegt daran, dass Buchenholz sich gut verarbeiten und verheizen lässt. Er rät, keine Grillkohle aus Nadelholz zu kaufen. Diese brenne kürzer und neige zu Funkenflug. Auf dem Markt kannst du zudem einige Alternativen zu klassischer Holzkohle finden. Dazu gehören Olivenkern-Briketts, Kokos-Briketts und Briketts aus Weinreben oder Maisspindeln. Ob du Briketts oder Kohle kaufen möchtest, solltest du im Individualfall entscheiden. Steht ein langer Grillabend bevor, lohnen sich Briketts, die langsamer anbrennen, aber länger und besser halten. Holzkohle eignet sich dann gut, wenn du nur schnell dein Grillgut auf den Rost legen möchtest.
Weitere Hinweise rund um das Grillen mit Kohle
Ein geringer Preis der Kohle kann ein Hinweis auf eine niedrige Qualität sein. Die Kohle zerfällt oft schnell und muss häufiger nachgelegt werden. Zudem ist es so, dass hochwertige und teurere Kohle meist länger glüht und nicht so schnell verfällt. Dies hat zur Folge, dass du nur selten nachlegen musst. Die Gesamtkosten liegen in der Regel auf einem ähnlichen Preisniveau, weshalb sich günstige Kohle in vielen Fällen nicht lohnt. Die Ergebnisse von ÖKO-Test zeigen hingegen: Auf den Preis kann man sich nicht immer verlassen. In einem Grillkohle-Test wurden zehn Brikett- und acht Holzkohle-Produkte getestet. Unter den Testsiegern befanden sich auch einige günstige Eigenmarken von Supermärkten und Discountern. Woran du gute Kohle unabhängig vom Preis erkennen kannst: Sie zerbricht beim Zerschlagen in viele kleine Teile und gibt dabei einen hellen Klang von sich. Im Kohlebeutel sollten überwiegend gleich große Stückchen sein. Gute Kohle ist in der Regel schwarz und glänzend, vereinzelt kann es blaustichige Flächen geben. Zudem hat eine gute Holzkohle nur eine kurze Vorglühzeit, brennt anschließend aber lange.
Grundsätzlich empfiehlt das Umweltbundesamt, nicht auf Holzkohle zu grillen, sondern mit einem Gas- oder Elektrogrill. Dies liegt an der möglichen Schadstoffentwicklung. ÖKO-Test führt dazu aus: Tropft beispielsweise Fett oder Öl auf die Kohle, können sich sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, bilden. Einige davon sind als krebserregend bekannt. Diese gelangen über den Rauch auf das Grillgut und so in unseren Körper. Grillst du auf Holzkohle, solltest du zudem auf eine ausreichende Belüftung achten. Verwendest du den Grill in Innenräumen oder bei unzureichender Belüftung, kann es aufgrund der Ansammlung von Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid zu einer ernsthaften Vergiftung kommen. Die Asche deiner Holzkohle solltest du erst vollständig ausgekühlt im Restmüll entsorgen.