Immer mehr Banken verlangen für die EC-Karte eine Gebühr. Der Grund: Die Banken setzen vermehrt auf Kreditkarten. Außerdem wird bald eine wichtige Funktion wegfallen. Steht die EC-Karte vor dem Aus? Und was würde das für Bank-Kunden bedeuten?
- Sparkassen, Geschäfts- und Direktbanken: Gebühr für Girocard wird fällig
- Banken setzen vermehrt auf Visa, Mastercard und Co. – was steckt dahinter?
- Bezahlen im Ausland: Mit der EC-Karte bald nicht mehr möglich?
- Mehrkosten durch US-Konzerne: Wer wird zur Kasse gebeten?
Wer im Geschäft nicht bar bezahlt, der greift in Deutschland in den allermeisten Fällen zur Girocard - oder EC-Karte. Die EC-Karte ist ursprünglich ein Bezahlsystem deutscher Banken. Durch Partnerunternehmen war es aber dennoch für Verbraucher möglich, mit der Karte auch im Ausland zu bezahlen. "Maestro" von Mastercard und "V-Pay" von Visa sind die beiden bekanntesten Partner, die die Auslandsbezahlung ermöglicht haben. Seit März 2021 ist klar, dass es "Maestro" ab Juli 2023 nicht mehr geben wird. Auch Visa könnte nachziehen. Jetzt verlangen immer mehr Banken bereits Gebühren für die normale Girocard. Steht die EC-Karte vor dem Aus?
EC-Karte: Sparkassen, Geschäfts- und Direktbanken verlangen Gebühren
Viele Sparkassen, Geschäfts- und Direktbanken verlangen für die Girocard bereits eine Gebühr. Zuletzt haben sich die ING Deutschland – als größte Direktbank in Deutschland – sowie die DKB Bank dafür entschieden, Kunden zur Kasse zu bitten: Seit März 2022 wird bei der ING pro Monat eine Gebühr von 0,99 Euro pro Monat fällig. Bei der DKB bleibt die klassische EC-Karte für Bestandskunden zwar kostenfrei, Neukunden allerdings müssen eine Gebühr zahlen.
Neben der Gebühr für die EC-Karte kommt die Tatsache hinzu, dass das Bezahlen im Ausland mit vielen Girocards schon bald nicht mehr möglich sein wird. Auf Dauer werden es Verbraucher also nicht mehr vermeiden können, auf eine Kreditkarte oder eine Debitkarte zu setzen. Aber bedeutet das wirklich das Aus für die EC-Karte? Wenn es nach den Banken geht, ja. Die Geldinstitute setzen bereits vermehrt auf Angebote der US-Konzerne Visa und Mastercard, um an weiteren "Allzweckkarten" zu arbeiten. Mit der Gebühr für die EC-Karte soll ein zusätzlicher Anreiz für Verbraucher*innen geschaffen werden, auf Kreditkarte umzusteigen.
In Deutschland ist das aber – zumindest im Moment – noch gar nicht so einfach. In etlichen Geschäften, Apotheken oder auf Ämtern kann man noch gar nicht mit Visa oder Mastercard bezahlen – es wird nur die EC-Karte akzeptiert. Verbraucherschützer warnen außerdem vor einer zu großen Marktmacht der US-Konzerne: Demnach können diese vom Handel wesentlich höhere Transaktionsgebühren verlangen. Die wiederum könnten auf die Verbraucher*innen umgelegt werden.
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Also was ist jetzt mit der EC-Card?
Der Bericht ist doch ein einziges Rumlavieren.
Bleibt die Karte oder nicht, oder wie weiter??
Daß eine neue Karte natürlich für den Nutzer mit mehr Kosten verbunden ist,
versteht sich von selbst. Oder hat hier jemand Schweifel??
Die "EC-Karte" gibt es bereits seit 2007 nicht mehr. Bitte gründlicher recherchieren.
Derzeit gibt es bei den meisten Banken die Girocard, die nur in Deutschland nutzbar ist. Für die Nutzung im Ausland ist Maestro oder VPay zusätzlich eingerichtet. Darauf kann man sich jedoch nicht verlassen, denn VPay funktioniert nur in EU- und ein paar weiteren Ländern in Europa. Maestro funktioniert auch nicht überall.
Es gibt aber auch schon Onlinebanken, die keine Girocard, sondern nur noch eine Visa oder Mastercard ausgeben, da diese vielseitiger einsetzbar ist, vor allem im Ausland.
Ja, hier gibt es noch ein paar rückständige Händler, die nur die Girocard akzeptieren, z. B. die Postfilialen.
"In Deutschland ist das aber – zumindest im Moment – noch gar nicht so einfach. In etlichen Geschäften, Apotheken oder auf Ämtern kann man noch gar nicht mit Visa oder Mastercard bezahlen – es wird nur die EC-Karte akzeptiert."
Nicht nur in Deutschland. Bei meinem Urlaub in den Niederlanden vor wenigen Wochen bin ich mit der Visa-Debitkarte auch immer wieder "auf die Schnauze gefallen". Üblicherweise wurde dann aber meine deutsch EC-Karte akzeptiert. Ich hab mir dann erst mal wieder einen größeren Bargeldbetrag in den Geldbeutel gepackt, um nicht noch ganz blöd da zu stehen, wenn dann auch die deutsche EC-Karte nicht mehr akzeptiert wird.
Nach meinem Gefühl ist es eher ein Versuch, verdeckt Kontoführungsgebühren zu verlangen, da man aktuell im bargeldlosen Zahlungsverkehr eben doch noch auf die EC-Karte angewiesen ist. Als Kunde der ING versuche ich jetzt seit einem halben Jahr, primär die kostenlose Visa einzusetzen, muss aber leider doch immer wieder auch auf die EC zurück greifen, so dass ich darauf wohl vorerst nicht verzichten kann, wenn ich nicht ständig einen Geldbeutel voll Bargeld mit mir rumschleppen will.
Gerade heute morgen in der Zulassungstelle wieder das Problem, Visa wurde vom Bezahlautomaten nicht angenommen, Girocard sehr wohl.
Die EC-Karte wurde 2007 (!) in Girocard umbenannt, da die Markenrechte an "EC" bei Mastercard liegen. Das sollte man wissen, wenn man einen Artikel über Bankkarten schreibt.