Achtsames Zeitmanagement: Für mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag

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Ein achtsamer Alltag kann dabei helfen, die eigene Zeit für Familie, Job und Haushalt sinnvoller zu planen. Aber wie?

Spricht man von "Achtsamkeit", entwickelt sich bei vielen nach einem Augenrollen genau das Gegenteil – Stress! Dabei steht der mit den Jahren etwas abgenutzte Begriff im Kern dafür, mit der eigenen Zeit und Ressource aufmerksam - achtsam - umzugehen.

Wissen, was einem guttut und davon mehr ins Leben zu holen. Aber wie kann der Alltag achtsam gestaltet werden?

Achtsamkeit lernen: Planen, vereinfachen und "Nein" sagen

Als "mental Load" wird die imaginäre To-do-Liste im Kopf bezeichnet, welche die Psyche stark belasten kann. Eine achtsame Methode, um dieses Gefühl zu reduzieren, ist, direkt am Morgen alle Aufgaben, die einem einfallen, aufzuschreiben und einzuplanen. Aus dem Kopf in ein Notizbuch oder in das Smartphone. So hat man sie wortwörtlich vor Augen im Kalender oder auf der To-do-Liste und damit aus dem Kopf.

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Was muss heute getan werden? Was reicht kommende Woche? Muss ich es machen, oder kann es auch jemand anderes tun? Was kann oder will ich absagen?

Wenn ich mich nicht mehr daran erinnern muss, hat mein Kopf mehr Kapazität und ich fühle mich weniger gestresst. Gepaart mit einer guten Planung, ist es ein großer Schritt Richtung achtsamem Zeitmanagement. 

Statt stundenlangem Großputz am Wochenende, jeden Tag 30 Minuten einplanen

Der Stimmungskiller am Samstag: Wochenendputz. Besser ist es, sich täglich kleine Putzroutinen anzueignen. Montags-donnerstags jeweils einem Raum widmen, in dem man abstaubt, saugt, die Betten neu bezieht und/oder wischt. So viel man in 20 Minuten schafft, aber eben nicht länger. Im Laufe der Wochen wird es grundsätzlich sauberer zu Hause sein und die Aufgabe weniger Zeit brauchen.  

Im Bad täglich das Waschbecken von Staub befreien und die Toilette sauber halten. Dauert keine 5 Minuten und wird mit einem grundsätzlich sauberen Badezimmer belohnt, in das man ruhigen Gewissens Besuch hineinlassen kann. Als letzte Aufgabe des Tages in der Küche und dem Wohnzimmer 5 Minuten lang so viel aufräumen und saugen, wie man schafft. Idealerweise die Spülmaschine noch aus- und einräumen. Fertig sind die 30 Tagesminuten putzen! Es sieht rundherum gut aus und die Entspannung setzt schneller ein. 

Der Freitag steht dann im Zeichen des "Deepcleans". Im achtwöchigen Wechsel widmet man sich jeweils einem anderen Bereich, um in diesem 30 Minuten lang beispielsweise den Backofen zu reinigen oder den Kleiderschrank auszumisten.  Ob als geschriebener Plan oder virtuelle Liste mit Erinnerungsfunktion - funktionieren tut beides. Mit dieser Routine hat man am Wochenende frei und ein grundsätzlich sauberes zu Hause. 

6 achtsame Gewohnheiten, die das Leben vereinfachen

Wissen, was einem guttut
Wenn man weiß, was einem guttut, kann man sich davon im Alltag bewusst mehr holen. Regelmäßig in sich hinein hören und idealerweise eine Liste mit diesen Dingen anlegen. So hat man diese, in besonders stressigen Zeiten, immer vor Augen. Sich in der Natur finden, kann ebenfalls zu mehr Achtsamkeit beitragen.

'Meal Prep'
Einmal die Woche 20 Minuten Zeit für die Planung der Mahlzeiten für die Woche nehmen. Die tägliche Frage "Was koche ich heute" erübrigt sich. Das spart viel Zeit und vor allen Dingen Frust im Alltag. "Mindful eating" kann ebenfalls ein Weg sein, Achtsamkeit mit Ernährung in Einklang zu bringen.

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Den Wocheneinkauf planen
Mit einer immer währenden Einkaufsliste im Smartphone, auf der alle Lebensmittel und Hygieneartikel stehen, die man im Alltag braucht, spart man ebenfalls Zeit. Vor dem Einkauf prüfen, was zu Hause fehlt und auf der Liste "entmarkieren". Man muss nicht jedes Mal alles neu aufschreiben und hat einen grundsätzlichen Überblick über das, was man braucht.  Zudem kauft man idealerweise nur das ein, was wirklich fehlt. Spart auch noch Geld!

"Nein" sagen
"Ich weiß es gerade nicht" statt "Ja" sagen, wenn man um etwas gebeten wird, dass man nicht machen müsste. Sich privat als auch im Job die Zeit zu nehmen, um zu prüfen, ob man es zeitlich schafft und machen will und dann eine ehrliche Rückmeldung geben. So hat man weniger Stress und die anderen wissen, dass man nur "ja" sagt, wenn man es auch wirklich schafft.

Dazu gehört auch Freizeittermine absagen, denen man aus Höflichkeit statt aus Freude zugesagt hat. Lieber bewusst Zeit für die Menschen nehmen, die einem Energie geben und wichtig sind.

Weniger vornehmen und mehr Zeit mit den Gästen verbringen
Ein weiterer Schritt im achtsamen Zeitmanagement: Beim nächsten Besuch nicht vorher stundenlang in der Küche stehen, sondern stattdessen ein keines Buffet mit ausgewählten Speisen anbieten. Dazu noch kaltgestellte Getränke, auf die alle zugreifen können und angenehme Musik, die im Hintergrund läuft. Alle bedienen sich wie es passt und man selbst kommt auch dazu Spaß zu haben. Am Ende braucht es nicht mehr für einen schönen Abend mit Freunden, Familie und guten Gesprächen.

Zu Hause ausmisten
Für mehr Leichtigkeit im Leben lohnt es sich einmal richtig zu entrümpeln. Wichtig ist, dass danach alles seinen Platz hat und man nur noch das kauft, was man wirklich braucht. Besitz kommt bekanntlich mit Verbindlichkeiten. Wer weniger besitzt, muss sich weniger kümmern und hat mehr Zeit für das, was man wirklich möchte.

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Achtsamkeit hat nichts mit Klangschalen zu tun

Achtsames Zeitmanagement ist eine Mischung aus Planung, Wissen, was man möchte, diesem Platz im Alltag geben und bewusst in sich hineinzuhören, bevor man eine Entscheidung trifft. 

Mit kleinen Schritten kann jede und jeder den Alltag entschleunigen, achtsamer leben, dadurch Kraft tanken und regelmäßig zur Ruhe kommen. Klingt doch erstrebenswert. Ganz ohne Augenrollen. 

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