- Tierschlachtung: Zahlen und Fakten
- Tendenz des Konsumverhaltens
- Ausblick auf die Zukunft
Fleisch findet man in jedem Supermarkt in Massen. Allein in Deutschland werden pro Jahr etwa 762 Millionen Tiere geschlachtet. Weltweit ist die Zahl nochmals deutlich größer. Auch wenn der Fleischkonsum in den letzten Jahren zurückgegangen ist, sorgt die (Massen-)Tierschlachtung weiterhin für zahlreiche Probleme bezüglich Umwelt und Klima, aber auch unsere eigene Gesundheit kann durch hohen Fleischkonsum Schaden nehmen. Gründe, um sich die Zahlen und Fakten rund um das Thema Fleischkonsum und Tierschlachtung genauer anzuschauen.
Die Wahrheit über die Tierschlachtung
In Deutschland essen etwa 28 Prozent der Menschen täglich Fleisch; von Huhn über Rind oder Schwein. Im Handel findet man fast jede Sorte an Fleisch, die man gerne hätte - und das Angebot wird angenommen. Um den Konsum zu decken, werden allein in Deutschland pro Tag über zwei Millionen Tiere getötet; eine Zahl, die im ersten Moment schockieren kann. Pro Sekunde werden also etwa 1.400 Tiere für den Konsum der Menschen getötet. Rechnet man diese Zahl auf das Jahr hoch, sind das etwa 762 Millionen Tiere mit einer entsprechenden Fleischmenge von knapp 8 Millionen Tonnen. Dies mag nicht direkt als Problem angesehen werden, doch die Auswirkungen betreffen jede*n von uns eindeutig. Der WWF macht deutlich, dass neben dem Tierwohl auch die natürlichen Lebensräume in Gefahr sind, der Fleischkonsum negative Auswirkungen auf das Klima hat und Flächen zum Anbau für Futtermittel für Tiere eingesetzt werden, welche dann für die Ernährung der Weltbevölkerung fehlen.
Möchte man sich die Zahl einmal in Tieren vorstellen, kann man sich etwa 3 Millionen Rinder, 1 Million Ziegen, 620 Millionen Hühner, 35 Millionen Puten, 55 Millionen Schweine und 1 Million Schafe vorstellen. Geschätzt wird pro Jahr eine Schlachtung von etwa 72 Milliarden Landtieren und 1,2 Billionen Meerestieren weltweit. Möchtest du dir ein Bewusstsein für die Menge verschaffen, kannst du dies beispielsweise durch diesen Online-Zähler tun.
Im europaweiten Vergleich lässt sich feststellen: Deutschland schlachtet mit etwa 55 Millionen Schweinen pro Jahr die meisten. Dahinter liegen Spanien und Frankreich. Nimmt man denselben Vergleich mit dem Geflügel vor, kommt Polen auf den ersten Platz mit 1,2 Milliarden Tieren; Deutschland folgt mit 703 Millionen Tieren "erst" auf dem fünften Platz.
Wichtige Zahlen und Fakten: Das Konsumverhalten
Durch die (Massen-)Tierhaltung wird ein nennenswerter Nettoumsatz gemacht: In Deutschland liegt dieser bei knapp 11 Milliarden Euro pro Jahr. Vergleicht man diesen Wert beispielsweise mit jenem im Jahr 2006, fällt auf, dass er rasant angestiegen ist. Vor 16 Jahren lag der Nettoumsatz gerade einmal bei rund 5,1 Milliarden Euro. Die Gründe dafür sind laut dem Statistischen Bundesamt einerseits eine Steigerung der Exportmenge, andererseits aber auch die höheren Preise der Erzeuger*innen sowie die Verteuerung des Fleisches für Verbraucher*innen. In diesem Zuge ist es wichtig, auch den Konsumtrend zu betrachten. Während um 2010 jedes Jahr noch etwa 62,4 kg pro Kopf gegessen wurden, wandelte sich dies hin zu 57 kg im Jahr 2020. Statistiken zufolge sinkt der Fleischkonsum also tendenziell. Insgesamt wurde im Vergleich von der Fleischproduktion im Jahr 2021 zum Vorjahr eine Abnahme der Schweinefleischproduktion um 2,4 Prozent und der Rind- und Kalbsfleischproduktion um 2,7 Prozent festgestellt.
Es zeigt sich, dass ein Wandel hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Tierhaltung und einem bewussteren Konsumverhalten für viele Menschen immer wichtiger wird. Etwa ein Drittel der jungen Menschen hat im Jahr 2020 die eigene Ernährung auf fleischfrei umgestellt; ein Statement, sich gegen die Massentierhaltung und für den Klima- und Tierschutz einzusetzen.
Laut einer Befragung des "Fleischatlas 2021" heißt es, dass dieser Wert rund 13 Prozent der jungen Erwachsenen entspricht. Es ist jedoch wichtig, die Frage, ob man Fleisch essen möchte oder nicht, für sich individuell zu beantworten. Die PETA stellt einige Argumente vor, die dir helfen können, eine Meinung zu bilden. Eines dieser Argumente ist, dass Tiere oft unter grausamen Bedingungen gehalten werden und ihnen das natürliche Sättigungsgefühl "weggezüchtet" wird, um sie mästen zu können. Zudem äußert sich das Umwelt-Bundesamt zu den "erhebliche[n] Probleme[n] für Umwelt und Tiere", die der Fleischkonsum in diesen Mengen mit sich führt. Beim Konsumieren von Fleisch sollten auch immer die Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima und das Tierwohl im Hinterkopf behalten werden. Eine fleischlose oder fleischärmere Ernährung kann in diesen Punkten zukünftig eine Veränderung bewirken. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, häufiger auf pflanzliche Fleischersatzprodukte zurückzugreifen. Wichtig ist, dass du bewusst konsumierst: Der WWF schlägt vor, einmal eine fleischlose Woche einzulegen und beim Kauf von Fleisch darauf zu achten, dass es unter den Kriterien des EU-Biosiegels, der Bio-Anbauverbände und dem Produktionsverband Neuland hergestellt wurde. Zudem sollte es sogenanntes "Weidefleisch" sein, also welches, das von Tieren stammt, die ganzjährig auf der Weide standen.
Möchtest du wissen, was mit deinem Körper passiert, wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, kannst du dies hier nachlesen.