Überprüft wurden zum Beispiel Aldi Süd und Nord, Sainsbury's, REWE, Morrisons, Jumbo, Ahold Delhaize, Plus, EDEKA, Lidl und weitere Einzelhandelskonzerne. Bereits mehrfach haben die Studien von Oxfam Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen in den Lieferketten deutscher Supermärkte aufgedeckt.
Wo lässt es sich gut einkaufen und wo weniger?
Seit der ersten Studie konnten sich vor allem Lidl und Rewe steigern. Während Lidl 2018 nur fünf Prozent der aufgestellten Kriterien im Check erreichte, sind es mittlerweile 59 Prozent. Rewe konnte sich im selben Zeitraum von einem auf 48 Prozent entwickelt. Edeka liegt dagegen auch dieses Jahr auf dem letzten Platz und erfüllt nur elf Prozent der Kriterien.
Zusätzliche Prozentpunkte wurden vor allem durch neue Richtlinien der Unternehmen und eine erhöhte Transparenz der Lieferketten erreicht. Lidl gibt mittlerweile alle Lieferanten entlang der Lieferketten für Tee, Erdbeeren und Bananen an. Zudem gibt es bei Rewe, Aldi und Lidl neue Richtlinien für die Geschlechtergerechtigkeit. Die Menschenrechtspolitik lässt sich also aktiv verbessern.
Doch auch Rewe, Lidl und Aldi erfüllen nur 50 bis 60 Prozent der Kriterien, welche für eine optimale Menschenrechtspolitik notwendig sind. So wird auch weiterhin Preisdruck auf die Lieferanten ausgeübt. Immer noch werden Profite auf Kosten von Menschenrechten gemacht, Produzierende erhalten zu wenig Geld für ihre Arbeit.
Wer bildet das Schlusslicht in Sachen Menschenrechte?
Abgeschlagenes Schlusslicht in Sachen Menschenrechte ist Edeka. So erhalten die Beschäftigten eines Ananas-Zulieferers in Costa Rica gerade einmal 4,50 Euro pro Tag. Dieser Lohn liegt weiter unter dem Existenzminimum.
Edeka weigert sich dahingehend aktiv zu werden, weshalb Oxfam nun fordert, dass auch die Bundesregierung reagiert. So wird ein neues deutsches Lieferkettengesetz gefordert und ein Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz soll Lücken im deutschen Rechtssystem schließen.
Ebenso sollen Betroffene einen Schadenersatz bei deutschen Gerichten einklagen dürfen. Edeka wehrt sich währenddessen laut Spiegel gegen die schlechte Bewertung durch Oxfam in einer Stellungnahme und weist darauf hin, dass das eigene Engagement nicht mit in die Bewertung einbezogen wurde, sondern lediglich die Wirkung von außen.