"Steht in keinem Verhältnis": Drogerie Müller streicht jahrelangen Kundenvorteil

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Drogerie Müller streicht jahrelangen Kundenvorteil
Die Rabattcoupons werden bei Müller nicht mehr angenommen.
Drogerie Müller streicht jahrelangen Kundenvorteil
privat

Der Drogerie-Riese Müller hat nach vielen Jahren einen bekannten Rabatt-Service eingestellt. Ursprünglich sollten Kunden damit von dm, Rossmann und Co. weggelockt werden.

Der Drogerie-Riese Müller mit Sitz in Ulm hat zum 31. Mai 2025 die Annahme von Papier-Coupons anderer Mitbewerber eingestellt. Als Grund nennt das Unternehmen eine deutlich gesunkene Nachfrage und einen Wandel im Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden. Digitale Services wie die Müller-App würden inzwischen deutlich stärker genutzt, so das Unternehmen.

"Der Aufwand stand zunehmend in keinem Verhältnis mehr zum tatsächlichen Nutzen – weder für unsere Kundschaft noch für unsere internen Prozesse. Gleichzeitig haben wir gesehen, dass unsere digitalen Alternativen deutlich besser angenommen werden", wird Niklas Mehnert aus der Geschäftsleitung zitiert. Bei Müller konnten Kunden über viele Jahre hinweg Papier-Gutscheine der Konkurrenz wie dm oder Rossmann einlösen. 

Müller streicht Coupon-Annahme von dm, Rossmann & Co. - Kunden sollen die App haben 

Müller verweist zur Erklärung darauf, dass etwa im Jahr 2024 rund 5000 Rabatt-Coupons über die eigene App ausgespielt worden seien, Tendenz steigend. Die digitalen Coupons decken demnach das gesamte Sortiment ab und bieten nach Unternehmensangaben regelmäßig wechselnde Angebote. Dabei erhalten Kunden laut Müller Rabatte, Gratisprodukte und Boni bei Erstanmeldung. Eine andere Neuerung gibt es für Kunden bei Rossmann - diese findet man dort "konsequent".

"Unser Anspruch ist es, Kund:innen nicht nur einen einmaligen Preisnachlass zu bieten, sondern langfristig echten Mehrwert – mit täglichen Vorteilen für unser gesamtes Sortiment, die sie nur bei Müller über die App erhalten", so die offizielle Erklärung von Elke Menold, ebenfalls Mitglied der Geschäftsleitung. Die App sei für viele bereits fester Bestandteil ihres Einkaufs.

Die Umstellung auf digitale Angebote soll laut Müller auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit sein. Durch die digitale Speicherung von Bons und Coupons würden nach eigenen Angaben erhebliche Mengen an Papier eingespart. Das Unternehmen beschäftigt nach aktuellen Verlautbarungen rund 35.500 Mitarbeitende und betreibt über 950 Filialen in neun europäischen Ländern. Bei Konkurrent dm musste indes ein bekanntes Produkt wegen Schimmelgefahr zurückgerufen werden. 

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