Verbraucherschützer warnen vor Abzocke bei Aldi, Penny, Netto: Vorsicht bei diesen Produkten
Autor: Jessica Helbig
Deutschland, Donnerstag, 30. Juni 2022
Lebensmittel werden immer teurer - doch nicht jede Preiserhöhung ist für Verbraucher*innen auch ersichtlich. Besonders bei Eigenmarke-Produkten von Aldi, Netto, Penny und Co. beobachtet der Verbraucherschutz derzeit einen beliebten Trick: Preise werden versteckt erhöht, indem es für das gleiche Geld weniger Inhalt gibt.
- Versteckte Preiserhöhungen: Wie Supermärkte heimlich an der Preisschraube drehen
- Verbraucherzentrale führt eine Mogelpackungsliste mit besonders dreisten Abzocken
- Jüngstes Beispiel: Lammsteaks von Aldi enthalten plötzlich 100 Gramm weniger
Die Preise im Supermarkt steigen angesichts der Inflation und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine immer weiter. Verbraucher*innen müssen darum immer mehr für die gleichen Produkte zahlen. Ein weiteres Problem gerät dabei oft aus dem Blick: Für das gleiche Geld erhalten sie teilweise auch immer weniger Inhalt.
Gleicher Preis, weniger drin: So werden Verbraucher*innen bei Aldi, Penny, Netto und Co. abgezockt
"Shrinkflation" heißt der Trick, der bei vielen Handelsmarken zu erleben ist. Neu ist er zwar nicht - doch erfreut er sich gerade in Zeiten steigender Preise besonderer Beliebtheit. Für Kund*innen ist die Abzocke auf den ersten Blick oft kaum zu erkennen.
Video:
Die Verbraucherzentrale Hamburg hält besonders freche Beispiele für versteckte Preiserhöhungen in einer Mogelpackungsliste fest - und zeichnet mit der "Mogelpackung des Monats" sogar jeden Monat ein Produkt aus, das bei Verbraucher*innen für besonders viel Unmut gesorgt hat.
Dabei zeigt sich: Die versteckten Preiserhöhungen betreffen in letzter Zeit weniger die Markenprodukte, sondern vor allem No-Name-Waren. Das dürfte vor allem daran liegen, dass Verbraucher*innen aufgrund der Preisentwicklung immer öfter zu den im Vergleich günstigeren Eigenmarke-Alternativen greifen. Gut ein Viertel der bisherigen Einträge auf der Mogelpackungsliste für das Jahr 2022 betrifft Produkte von Eigenmarken - in den zwei Jahren davor lag ihr Anteil bei jeweils nur etwa 14 Prozent.
Dreiste Mogelpackung: Versteckte Preiserhöhung bei Lammsteaks von Aldi
Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass die Masche auch in den nächsten Monaten weiter zur Anwendung kommt, da die Preise für Energie und Rohstoffe voraussichtlich weiter steigen werden. Der Handel versuche, die gestiegenen Kosten an die Kund*innen weiterzugeben, so die Verbraucherzentrale.
Da sich die Kundschaft bei manchen Produkten an einen bestimmten Preis gewöhnt hat, wird dann eben die Menge reduziert, um die Verbraucher*innen nicht zu verschrecken. In vielen Fällen geht das auf: Die Kund*innen bemerken die Preiserhöhung nicht und kaufen weiter wie gewohnt ein.