Bahn-Kioske vor dem Aus? Auch neun Standorte in Franken betroffen

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Die Bahn löst ihre Marke "ServiceStores" an den Bahnhöfen auf. In Franken gibt es allein neun dieser kleinen Kioske. Wie geht es nun weiter?

Große Veränderung an den Deutschlands Bahnhöfen: Die Deutsche Bahn (DB) gibt ihr Geschäft mit den sogenannten Service Stores an Bahnhöfen auf. Rund 200 der kleinen Läden, in denen unter anderem Snacks, Zeitungen und Getränke verkauft werden, gibt es derzeit in Deutschland.

Die Bahn plant aber nicht, die Bahnhofs-Kioske einfach zu schließen. Stattdessen wolle man "das Beste" für Kunden und Kundinnen und "gleichzeitig den Sanierungskurs der DB vorantreiben", wie Ralf Thieme, Vorstand Personenbahnhöfe der DB InfraGO erklärt. Doch was heißt das genau?

Zukunft der Service-Stores: "In Hände der Spezialisten"

Unter der Marke "ServiceStore" gab es zuletzt bundesweit rund 200 Standorte an kleineren und mittleren Bahnhöfen. Betrieben werden die Geschäfte von privaten Anbietern im Franchise-Modell. Es gibt sie bereits seit 1998. 

Geschlossen werden sollen sie nun nicht. "Die Läden bleiben und werden weiter modernisiert", schrieb das Unternehmen auf LinkedIn. Bald aber nicht mehr unter dem Markendach der DB: Vielmehr lege man die Stores "in die Hände der Spezialisten. Das bringt einen Investitions- und Innovationsschub bei der Reisendenversorgung und sorgt dafür, unsere Bahnhöfe und damit das Reisen mit der Bahn noch attraktiver zu machen", so Thieme.

Damit konzentriere sich der bundeseigene Konzern an den Bahnhöfen stärker auf das eigentliche Kerngeschäft. Im Fokus stehe dabei die Weiterentwicklung der Stationen mit besseren Informationen für Reisende und sanierten Anlagen. 

Auch 9 Standorte in Franken betroffen

Mit dem Konzept wollte die Bahn eigenen Angaben zufolge ursprünglich kleineren Kiosk-Betreibern eine Möglichkeit geben, an Bahnhöfen Fuß zu fassen. "Überwiegend übernahmen jedoch einige wenige Marktführer mit hoher eigener Kompetenz bei Reisendenbedarf die Geschäfte", hieß es. Diesen Vertragspartnern mache die Bahn jetzt den Weg frei, die Standorte unter der eigenen Marke weiterzuführen. "Bis Ende 2026 wird die Marke ServiceStore DB aufgelöst sein", schrieb die Bahn. 

Betroffen sind auch mehrere Standorte in Franken. Hier gibt es derzeit insgesamt neun Standorte des DB ServicStore. Sie sind vor allem in kleineren und mittelgroßen Bahnhöfen zu finden, und zwar in:

  • Forchheim
  • Gemünden am Main
  • Haßfurt
  • Kronach
  • Lauf an der Pegnitz
  • Lichtenfels
  • Marktredwitz
  • Schweinfurt
  • Treuchtlingen

Dass die Deutsche Bahn nun die Service-Stores abgibt, ist Teil eines dreijährigen Sanierungsplans des Konzerns, welcher unter dem Namen "S3" firmiert. Bis Ende 2027 will die Bahn in drei Handlungsfeldern sanieren: Der Infrastruktur, dem Eisenbahnbetrieb und der Wirtschaftlichkeit. "Der Fokus liegt vollständig auf ganzheitlicher Modernisierung und für Reisende attraktivere, saubere und sichere Stationen mit guter Aufenthaltsqualität zu schaffen. Dafür entwickelt die DB bis 2027 pro Jahr rund 100 Bahnhöfe zu Zukunftsbahnhöfen", so der Konzern in einer Mitteilung. rowa/mit dpa